UEFI löst BIOS nach mehr als einem Vierteljahrhundert ab

Mit dem BIOS enthalten die allermeisten aktuellen PCs einen "lebenden" Anachronismus. Denn dieses Betriebsprogramm ist vor mehr als 25 Jahren entwickelt worden und als Basis für modernste PC-Technik nicht mehr brauchbar. Hier lesen Sie, welche Vorteile Ihnen der Nachfolger UEFI bringt.

Das BIOS ist ein Bremsklotz beim Booten Ihres Rechners
Wenn Sie sich wieder einmal wundern, warum ein recht neuer und turboschneller PC so endlos lange zum Booten braucht, dann liegt sicher ein Grund darin, dass es sich um einen Rechner handelt, der auf dem internen Betriebsprogramm BIOS (Basic Input/Output System) aufbaut.

Das BIOS ist allerdings mittlerweile mehr als 25 Jahre alt, in der PC-Technik ist das eine Ewigkeit. Daher versuchten die Mainboard-Hersteller bis heute mit allerlei Tricks und technischen Krücken, das BIOS mit modernen Hardware-Komponenten lauffähig zu halten. Doch damit ist nun Schluss.

Dies sind die UEFI-Vorteile
Denn an die Grenzen der veralteten BIOS-Software stoßen die modernen Rechner mit 64-Bit-Architektur generell, zudem bedeutet die Obergrenze für die Festplatten-Speicherkapazität von zwei Terabyte eine weitere Limitierung. Auch Microsoft drängt die Mainboard-Hersteller, endlich Schluss mit dem antiken BIOS zu machen, denn die zukünftigen Windows-8-PCs sollen ja blitzschnell booten können.

Der BIOS-Nachfolger steht jedenfalls bereit: Das neue UEFI (Unified Extensible Firmware Interface, dt. vereinheitlichte, erweiterbare Firmware-Schnittstelle) soll zukünftig bei jedem Boot-Vorgang des Rechners das Zusammenspiel zwischen Hardware und Betriebssystem regeln. Für uns Anwender bringt UEFI, das bereits 1999 von Intel als "EFI-Standard" initiiert wurde, die folgenden Vorteile:

  • Der Startvorgang eines UEFI-Systems verkürzt sich im Vergleich zu BIOS-betriebenen PCs um rund eine halbe Minute.
  • Da UEFI Grafikkarten direkt unterstützt, sind schon beim PC-Start schöne Grafiken und Startbildschirme möglich.
  • UEFI kann auch mit der Maus bedient werden.
  • Die Netzwerkkarte bzw. das Netzwerkmodul wird von UEFI unterstützt. Das kann für Zwecke der Fernwartung und Fernsteuerung, aber auch zu direkten Aktualisierungen genutzt werden, wie Sie das vielleicht von Media-Receivern her kennen. Lästige BIOS-Updates entfallen damit oder werden zumindest vereinfacht.
  • UEFI-Rechner sind zwar mit 64-Bit-Versionen von Vista/7 und Server 2008 nutzbar, doch der Markt ist noch sehr überschaubar. Das soll sich dieses Jahr ändern, auf der CeBIT wird die Vorstellung einer großen Zahl von neuen Mainboards mit UEFI erwartet, die dann im dritten Quartal verfügbar sind.

Empfehlung: Benötigen Sie in diesem Jahr dringend einen neuen Rechner, machen Sie auch mit einem BIOS-basierten PC nichts falsch. Lässt sich die Anschaffung jedoch hinauszögern, sollten Sie auf die PCs mit UEFI warten. Wie schick ein UEFI-BIOS ausschaut, können Sie sich bis dahin schon mal in einem UEFI-Online-Demo von Mainboard-Hersteller MSI anschauen.