Festplatten-Mythen: Dieses Wissen bewahrt Sie vor Datenverlust

Die Festplatte ist als klassischer Massenspeicher die wichtigste Komponente für die Sicherheit Ihrer Daten in Ihrem PC oder Notebook. Doch um die HDDs und die modernen Nachfolger SSD ranken sich diverse Mythen, deren Befolgung direkt zum totalen Datenverlust führt. In diesem Beitrag räumen wir auf mit Halb- und Unwissen rund um Festplatten und entzaubern Mythen rund um die Festplatte.

Festplatten: HDD und SSD sind die gängigen Massenspeicher
HDDs (Hard-Disk Drives) und SSDs (Solid State Drives) sind die wichtigen Massenspeicher in Ihrem PC-System. Jeder Defekt ist hier fatal, denn es droht nicht nur ein Systemabsturz, sondern auch kompletter Datenverlust. Die wirtschaftlichen Folgen eines solchen Datenverlustes können immens sein und bringen weniger nervenstarke PC-Anwender oftmals mächtig in Rage.

Gerade zum Thema Massenspeicher, Datensicherheit und Datenrettung kursieren daher im Internet viele vermeintlich gute Tipps und Ratschläge, die jedoch bei näherer Betrachtung eher ins Reich der Mythen gehören. Wir haben hier für Sie die 5 fatalsten Massenspeicher-Mythen unter die Lupe genommen:

Fünf häufig gehörte Festplatten-Mythen zu HDD und SSD
Mythos Haftung für Datenverlust:
Im Fall eines Plattendefekts während der gesetzlichen Gewährleistung (2 Jahre) oder einer freiwilligen Garantieverlängerung des Herstellers (oft 3 Jahre) gehen nicht wenige PC-Anwender von einer Wiederherstellung der Daten aus. Das trifft jedoch nicht zu. Es wird das defekte Laufwerk nur durch ein neues, manchmal auch ein repariertes (refurbished) ersetzt. Ihre Daten sind ohne Datensicherung in jedem Fall verloren oder die Kosten für die Datenrekonstruktion sind unabhängig vom Gewährleistungsfall zu tragen.

Mythos Festplatten-Lebensdauer:
Wer sich denkt "bei einer so neuen Festplatte brauche ich keine Datensicherung", begeht einen vielleicht verhängnisvollen Denkfehler. Denn die Ausfälle der Laufwerke nehmen keineswegs mit dem Alter bzw. den Betriebsstunden zu. Entscheidend sind Fertigungsqualität, Transportweg und die Umgebungsbedingungen im Betrieb. Insbesondere Erschütterungen und Überhitzung mögen auch neue Platten nicht und können schon nach wenigen Wochen hinüber sein.

Mythos Festplatten-Laufwerk öffnen:
"Schließlich kann man ja alles reparieren, warum also nicht auch eine Festplatte?" Und getreu dieser Do-it-Yourself-Philosophie wird schon der erste Fehler gemacht, denn eine HDD darf keinesfalls aufgeschraubt werden. Zwar ist in der Festplatte kein Vakuum, wie oftmals fälschlich behauptet wird, aber die enthaltene Reinluft ist nur mit einem Feststofffilter zum Ausgleich von Druckunterschieden mit der Außenwelt in Kontakt. Jedes Öffnen außerhalb eines Reinraumes zerstört die Betriebsfähigkeit des Laufwerks endgültig.

Mythos Festplatten-Elektronik tauschen:
"Wenn nur die Elektronik defekt ist und die Daten auf der Platte sind noch in Ordnung, tauscht man einfach die Elektronik aus." Dieser "Expertentipp" unter Hardcore-Bastlern klingt logisch, funktioniert in der Praxis aber so gut wie nie.

Denn in der Festplatten-Elektronik (EPROM) sind konkrete Informationen zu dem betreffenden Laufwerk gespeichert, darunter die spezifische Firmware, die Defect Sector List und weitere adaptive Parameter wie die Korrekturwerte der Kalibrierung der Schreib-/Leseköpfe.

Mythos SSD-Laufwerke sparen die Datensicherung:
Die neuen SSDs sind die Massenspeicher der Zukunft, so viel ist richtig. Anstatt Ihre Daten auf empfindlichen rotierenden Magnetscheiben zu speichern, werden sie in Speicherbausteine geschrieben, ähnlich wie bei einem USB-Stick. Daher ist richtig, dass SSD-"Festplatten" sehr ausfallsicher gegen mechanische Schäden und höhere thermische Belastung sind.

Ein Mythos hingegen ist, dass Ihre Daten auf SSDs insgesamt sicher seien wie in Abrahams Schoß. Denn auch eine SSD kann einen Elektronik-Defekt (Controller-Defekt) haben, zudem unterliegen die Speicherzellen auch einem Verschleiß. Eine SSD spart also keineswegs die Datensicherung.