Geld verdienen mit Bitcoin Mining: Die Chancen und die Risiken

Legal das eigene Geld zu drucken und damit sehr viel zu verdienen, das ist mit Bitcoin Mining möglich. Die Notenpresse ist Ihr PC oder ein spezieller Bitcoin Miner. Was anfangs Hobby-Charakter hatte, das ist seit Anfang dieses Jahres ein digitaler Goldrausch geworden, doch es gibt ein beträchtliches Verlustrisiko. Wie Sie auf der Gewinnerseite bleiben, erfahren Sie hier.

Bitcoins – die digitale Währung macht Strom zu Geld

Bitcoins gibt es seit 2009, es handelt sich um eine völlig neue Art von Währung, die durch eine Begrenzung auf rund 21 Millionen Bitcoins vor Inflation geschützt werden soll. Gleichzeitig kann diese Obergrenze zu einem starken Wertzuwachs führen, sofern Bitcoins allgemein als Zahlungsmittel akzeptiert werden.

Tatsächlich haben Bitcoins in den letzten drei Jahren eine Wertsteigerung von etwa 0,30 US-Dollar auf bis über 130 US-Dollar im März 2013 erfahren, wobei der Kurs allerdings stark schwankt und Mitte 2013 bei rund 70 US-Dollar lag.

Das „Drucken“ der Bitcoins oder minen (dt. „schürfen“ wie bei Gold schürfen) erfolgt mit einem speziellen Programm, einem Bitcoin-Client. Sie können das Programm kostenlos herunterladen und mit Ihrem PC Bitcoins erzeugen. Geld verdienen Sie damit aber nicht, der benötigte Strom ist teurer.

Ein Gewinn lässt sich heute nur noch mit den neuesten Bitcoin Minern erzielen, speziell für das Erzeugen von Bitcoins konstruierte Rechner mit einem ASIC, also einem speziell zum Zweck des Bitcoin Mining entwickelten Prozessor.

Leistungsfähige ASIC-Miner sind derzeit nur schwer zu bekommen, ihre Leistung beim Bitcoin Mining übersteigt die eines PC mit leistungsfähiger Grafikkarte um das 50- bis 500-fache, während der Stromverbrauch pro Bitcoin entsprechend weit unter der eines PCs liegt.

Die drei wichtigen Faktoren beim Bitcoin Mining – und die Unwägbarkeiten

Wichtig sind beim Bitcoin Mining nämlich vor allem drei Dinge:

  • Hohe Mhps- bzw. Ghps-Leistung (Megahash bzw. Gigahash pro Sekunde)
  • Niedriger Stromverbrauch pro Mega- oder Gigahash bzw. erzeugtem Bitcoin
  • Niedrige Stromkosten

Im Endeffekt wandeln Sie beim Bitcoin Mining nämlich Strom in Geld um – und daher ist Bitcoin Mining dort besonders profitabel, wo Strom billig ist – also nicht in Deutschland, sondern etwa in den Niederlanden, in Norwegen oder einigen amerikanischen Bundesstaaten mit Wasserkraftwerken, wo das Bitcoin Mining dann auch entsprechend verbreitet ist.

Doch auch wenn Sie den Strom sehr günstig bekommen, gibt es einen Break Even, wo sich Bitcoin Mining nicht mehr rechnet. Das ist der Fall, wenn der Kurs so stark fällt, dass Sie für einen Bitcoin statt aktuell rund 70 Euro nur 7 Euro, 70 Cent oder auch nur 1 Cent erhalten – und wie schon anfangs erwähnt, ist der Kurs sehr volatil, steigt und fällt also mit großen Kurssprüngen.

Die Zunahme der Schwierigkeit zur Berechnung der Bitcoins

Das mit der Stromrechnung klappt nun auch in Teilen Amerikas nicht mehr, wo die Kilowattstunde im Vergleich zu Deutschland geradezu verschenkt wird (selbst wenn man sie von der Sonne und den subventionierten Solarzellen auf dem Dach bekommt).

Denn die Schwierigkeit zur Berechnung der Bitcoins erhöht sich mit der Zunahme der zur Verfügung stehenden Rechenkapazität. Je mehr Bitcoin Miner also den Rechner anwerfen und je leistungsstärker deren Rechner sind, umso schwieriger wird die Berechnung für alle Bitcoin Miner – und entsprechend weniger Bitcoins werden für jeden am Ende des Tages übrig bleiben.

Durch den Markteintritt der neuen, leistungsfähigeren Bitcoin-Rechner ist der Schwierigkeitsgrad bereits erheblich gestiegen und mit einem PC oder auch 19-Zoll-Regalen mit Dutzenden von FPGAs und großen Lüftern ist jetzt kein Blumentopf mehr zu gewinnen.

Auf Bitcoin Miner spezialisierte Firmen wie Butterfly Labs bieten Geräte mit ASICS an, die 5 bis 500 GHps an Rechenleistung bieten und dabei deutlich sparsamer als ein PC mit 80 Mhps pro Bitcoin rechnen, auch wenn die Leistungsaufnahme mit bis zu 1 KW der einer Herdplatte entspricht.

Warum der Kauf eines Bitcoin Miners ein hohes Risiko ist – der Verkäufer dagegen viel gewinnt

Rechnerisch ist selbst ein kleiner Bitcoin Miner von Butterfly Labs mit 5,5 Ghps schon eine Goldgrube, denn er kostet ab Werk 274 US-Dollar und in Tests hat das Gerät innerhalb von 10 Tagen mit 350 US-Dollar schon mehr als den Kaufpreis eingespielt.

Allerdings lag da der Kurs eines Bitcoin bei 137 US-Dollar und hat sich seitdem halbiert, während der Schwierigkeitsgrad enorm zugenommen hat. Doch auch jetzt noch wäre der Kauf eines solchen Geräts sehr lukrativ, wenn Sie dieses Gerät zum normalen Preis kaufen könnten.

In eBay werden die kleinsten Bitcoin Miner von Butterfly Labs für 1.500 Euro und mehr meistbietend versteigert, denn die Wartezeit auf ein Gerät ist lang. Wer heute einen solchen Bitcoin Miner geliefert bekommt, hat ihn bis zu ein Jahr vorher bestellt – und zwar mit Vorauskasse.

Wer damals einen Butterfly Bitcoin Miner bestellt hatte und heute bei eBay für den sechsfachen Preis und mehr verkauft, hat allerdings auch eine sensationelle Rendite von 600 Prozent, bei der Bank wäre sein Geld mit 1 bis 2 Prozent verzinst worden. Für die Verkäufer hat sich die Investition damals gelohnt, für Sie lohnt sie sich heute wahrscheinlich nicht mehr.

Das gilt entsprechend für die größeren Geräte, die im Einkauf rund 1.200 US-Dollar bis 7.000 US-Dollar kosten und bei eBay für 4.500 Euro bis 30.000 Euro angeboten werden. Dazu sind viele Angebote gar nicht für das Gerät, sondern Sie zahlen nur dafür, einen besseren Platz in der Warteschlange zu bekommen.

Hände weg von „Block Erupter USB Bitcoin Sticks“

Ohne lange Wartezeit lassen sich derzeit nur Bitcoin-Miner-Sticks mit angegebenen 330 Mhps kaufen. Diese brauchen zwar wenig Strom (angegebene Leistungsaufnahme 10 Watt), erzeugen aber auch nur angegebene 0,005 Bitcoins pro Tag, im Wert von derzeit rund 35 US-Cent, also im Jahr 127 Euro – ohne die Stromkosten und die Zunahme der Schwierigkeit bei der Berechnung zu berücksichtigen.

Sie könnten ja nun Hunderte solcher Geräte kaufen und anschließen, doch je mehr Sie kaufen, umso mehr Geld würden Sie verlieren, denn eines dieser als „Block Erupter“ bezeichneten Geräte kostet bei eBay von rund 70 Euro bis 130 Euro und bringt den Kaufpreis wahrscheinlich niemals ein.

Denn mit der Verbreitung der leistungsstärkeren ASIC-Miner wird die Schwierigkeit der Berechnung stark ansteigen, erwartet wird der Faktor 10. Dann liefert einer dieser USB-Sticks nur noch 0,0005 Bitcoins und aus 127 Euro Jahreseinnahme werden 12,70 Euro, wobei die Stromkosten mit rund 20 Euro deutlich darüber lägen.

Gibt es denn gar keine Gewinner beim Bitcoin Mining?

Die hier bisher gezeigten Rechenbeispiele werfen ein düsteres Bild auf die Gewinnaussichten beim Bitcoin-Mining, aber das ist nur die Sicht für den rechnenden Einsteiger. Wer vor drei Jahren bereits mit dem Mining begonnen hat, für den sieht die Rechnung ganz anders aus.

So stellte die Businessweek etwa einen „Bitcoin-Millionär“ vor, der schon 2010 Bitcoins im Wert von 200.000 US-Dollar besaß, aber durch einen Defekt der Festplatte verlor – die Währung ist als Daten gespeichert!

Es gibt Berichte von Menschen, die ihren Job aufgaben, um nur noch Bitcoins zu minen – und nach zwei oder drei Jahren hatten Sie Bitcoins im Wert von über 200.000 oder gar über 600.000 US-Dollar zusammen, aufs Jahr umgerechnet lag deren Verdienst deutlich über dem durchschnittlichen amerikanischen Einkommen – allerdings waren auf der Kostenseite auch Geräte und Strom in der Größenordnung von 50.000 US-Dollar zu verzeichnen.

Der wahre Gewinn kam aber weniger vom Bitcoin Mining als vielmehr von der großen Kurssteigerung. Wer etwa 2010 zum Preis von 1.000 US-Dollar eine Menge von 5.000 Bitcoins beim Kurs von 20 US-Cent erwarb, der war im März 2013 bei einem Kurs von 137 US-Dollar zwar kein Millionär, aber mit 685.000 US-Dollar hatte er nun das rund 700-fache seines Einsatzes zurück – und wer deutlich mehr als 1.000 Dollar investierte, konnte ein Vermögen anhäufen, es gibt Berichte von Bitcoin-Depots im Wert eines deutlich zweistelligen Millionenbetrags.

Niemand weiß freilich, wie sich der Bitcoin-Kurs weiter entwickelt, Skeptiker halten Bitcoins für Betrug oder verweisen auf die New Economy.

Sind Bitcoins der Beginn eines neuen Währungszeitalters und gar stabiler als Euro und US-Dollar?

Noch kann man mit Bitcoins wenig im realen Leben kaufen, weswegen sie als virtuelle Währung bezeichnet und damit Spielgeld wie Linden Dollar gleichgestellt werden.

Bitcoins sind jedoch auf dem Sprung in die reale Welt, wenn das Experiment eines jungen amerikanischen Paars gelingt, die drei Monate allein mit Bitcoins leben wollen, sie wollen also den gesamten persönlichen Bedarf mit Bitcoins bezahlen – und zwar nur mit Bitcoins, ohne das „virtuelle Geld“ in US-Dollar zu tauschen.

In Berlin könnten die beiden Amerikaner auch problemlos im Gasthaus mit Bitcoins zahlen, denn hier haben die ersten Läden den QR-Code zum Bezahlen und den Hinweis „Bitcoins accepted here“ ins Schaufenster geklebt.

Bitcoins sind auch keinesfalls die einzige virtuelle oder digitale Währung, Linden Dollar gibt es seit 2003 – und es gibt Menschen, die damit zumindest virtuell reich wurden, indem sie etwa virtuelle Grundstücke verkauften oder virtuelle Gegenstände.

Es ist sicher ein Risiko, in etwas Neues einzusteigen, es birgt aber auch große Chancen für den, der sich intensiv damit beschäftigt. Selbst wenn sich Bitcoins nicht durchsetzen sollten, werden andere digitale Währungen sie ersetzen, denn davon gibt es noch weitere wie etwa Litecoins.

Wo Sie weitere Informationen zu Bitcoins und Bitcoin-Mining erhalten

Dieser Artikel kann nur eine erste Einführung sein, einen Überblick geben und davor warnen, wo Verluste lauern und Risiken bestehen. Interessieren Sie sich für Bitcoins, brauchen Sie noch viele weitere Informationen. Die folgenden Seiten führen Sie hier weiter:

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