Dokumente scannen mit dem iPad per Scanner-App oder iConvert

Das Scannen von Dokumenten ist mit einem iPhone 4 oder 4s einfach: Sie nehmen die Dokumente mit der Kamera auf, müssen allerdings mit Schatten und anderen Mängeln der Aufnahmen leben. Beim iPad entfällt die Aufnahme, da es keine Kamera hat. Die Kamera des iPad 2 liefert enttäuschende Ergebnisse. Jetzt kommt der neue Scanner iConvert für das iPad, der erstmals echte Scans erlaubt. Hier finden Sie Tipps zum Scannen mit dem iPad.

Scanner-Apps mit und ohne Texterkennung

Der preiswerteste Weg zum Scannen von Dokumenten mit dem iPad ist eine Scanner-App. Sie können zum Scannen sowohl Apps für das iPhone als auch das iPad verwenden. Einfache kostenlose Apps, die sich über eingeblendete Werbung finanzieren, sind Genius Scan – PDF Scanner und CamScanner Free. Diese Apps verfügen über keine Texterkennung.

Eine kostenlose Texterkennung ist Image to Text – OCR von Ricoh Innovations. Die Texterkennung erfolgt dabei auf den Servern des Unternehmens im Internet. Laut Angaben des Unternehmens werden derzeit nur englische Dokumente bearbeitet, deutsche Texte erscheinen daher ohne Umlaute.

Empfehlenswert ist Scanner Pro von Readdle für 5,49 Euro, das als Texterkennung GoogleDocs OCR nutzt und ansonsten alle oben genannten Zusatzfunktionen umfasst.

Achtung: Seien Sie beim Kauf von Scanner Pro vorsichtig und achten Sie auf den Anbieter, denn es wird im App Store auch eine gleichnamige App eines anderen Anbieters angeboten, bei der es sich anscheinend um eine Fälschung handelt.

Gegenüber den kostenlosen Scanner-Apps bietet Scanner Pro folgende zusätzliche Funktionen:

  • Die Aufnahmen werden in das PDF-Format umgewandelt, mehrere Scans bzw. Fotos lassen sich in einem Dokument zusammenfügen.
  • Eine Texterkennung (OCR) wandelt das Foto in Text um, die Ergebnisse hängen von der Qualität der Vorlage und des Fotos, der Schriftgröße und der Leistungsfähigkeit der Texterkennung ab.
  • Die Größe des Scans lässt sich verringern, zum Beispiel durch Umwandlung in Schwarzweiß.
  • Gescannte Dokumente lassen sich per AirPrint oder Print n Share über den Drucker am PC oder Mac ausdrucken und somit „kopieren“.
  • Es ist eine Integration zu einem Cloud-Speicher wie Dropbox und zu Evernote enthalten.

Eine Alternative zu Scanner Pro ist JotNot Scanner, das mit 1,59 Euro deutlich günstiger als Scanner Pro angeboten wird und laut Angaben des Herstellers Bildbearbeitungsmethoden von Flachbettscannern verwendet, um Schatten zu entfernen, Kontraste zu korrigieren und den Weißabgleich einzustellen.

Ihnen fehlt die Kamera im iPad? Nehmen Sie die Camera-App und Ihr iPhone

Haben Sie ein iPad und kein iPad 2, fehlt die eingebaute Kamera. Auch die Bilder der Kamera des iPad 2 sind alles andere als „magisch“ und ein echter Schwachpunkt am ansonsten guten Tablet. Ein Ausweg bietet Ihnen die App Camera for iPad.

Camera for iPad ist eine Universal-App zum Preis von 0,79 Euro, die Sie einmal kaufen und dann auf Ihrem iPhone und iPad oder iPad 2 installieren. Dann starten Sie die Apps auf beiden Geräten und diese stellen per Bluetooth eine Verbindung zwischen dem iPhone und iPad her.

Sie können nun auch mehrere Meter vom iPad entfernt mit dem iPhone Aufnahmen Ihrer Dokumente machen und diese werden direkt auf das iPad übertragen. Die Qualität der Bilder ist deutlich besser als beim iPhone 2.

Die Fotos lassen Sie nun durch eine Texterkennung laufen, wandeln sie in eine PDF-Datei um oder verschicken sie direkt im Bildformat.

Alle bisher vorgestellten Scanlösungen haben jedoch den Nachteil, dass perfekte Aufnahmen nur mit richtiger Ausleuchtung und Stativ zu erstellen sind. Die Bilder vom iPad 2 haben zudem eine schlechte Qualität und reichen für eine gute Texterkennung nur selten aus. Sie erhalten also mit den Fotoaufnahmen nie die Qualität eines Scanners, schon gar nicht mit der Kamera des iPad 2.

iConvert: Mobiler Scanner für den Anschluss am iPad

Der neue mobile Scanner iConvert der Firma Brookstone ist daher eine interessante Lösung des Scanproblems. Sie benötigen dazu die kostenlose App iConvert Scan, die Sie zunächst über den App Store installieren.

Das iPad wird dann auf den als Dockingstation fungierenden Einzugscanner mit den Maßen 30,7 x 11,2 x 7,1 Zentimeter (B x T x H) aufgesteckt und das Dokument in den Schlitz an der Vorderseite eingeführt.

Während das Dokument eingezogen und mit 300 dpi in Farbe gescannt wird, erscheint der bereits gescannte Teil in Echtzeit auf dem iPad. Die Anwendung von iConvert zeigt dieses YouTube-Video des Herstellers.

Das fertig gescannte Dokument kann in das PDF-Format umgewandelt, per E-Mail verschickt oder über eine Texterkennung in Text umgewandelt werden. Die App iConvert Scan beinhaltet jedoch keine Texterkennung, so dass Sie dazu eine zusätzliche App benötigen.

Bücher lassen sich über den Einzugscanner nicht scannen, sofern die Seiten nicht abgetrennt werden. Hier ist die Fotoaufnahme von Vorteil. Ansonsten erlaubt iConvert jedoch den Einzug beliebiger Dokumente in der Breite von 5,1 bis 21,6 Zentimeter.

Das Gerät ist handlich und leicht (653 Gramm) genug, um unterwegs mitgeführt zu werden. Da iConvert über ein Netzteil mit Strom versorgt wird, kann es jedoch nicht ohne Netzspannung betrieben werden.

Verfügbar soll iConvert ab dem 1. Februar 2012 in den USA sein, wann die ersten Geräte in Deutschland angeboten werden, ist noch nicht bekannt. Das Gerät kann bei Brookstone für 149,99 US-Dollar bereits bestellt werden. Der Preis dürfte in Deutschland erfahrungsgemäß 1:1 in Euro umgerechnet werden und somit rund 150 Euro betragen.