Für welche Geräte benötige ich einen Virenschutz?

NSA-Skandal, Cyberkriminalität und Datenschutz sind die Schlagworte, die in Sachen IT-Sicherheit die Zentrale Rolle spielten. Windows Nutzer sind sich schon lange bewusst, dass sie einen Virenschutz benötigen. Mac und Linux-User sind der Ansicht, dass sie keinen brauchen. Für mobile Endgeräte gibt es zwar mittlerweile Virenscanner, aber benötigt man diese wirklich?

Die zentrale Frage ist also, welches Gerät möchte ich vor Viren oder Malware schützen?

Das größte Malwareaufkommen absolut verzeichnen nach wie vor Windows Computer. Über 90 Prozent aller Malwareangriffe zielen auf das Betriebssystem aus dem Hause Microsoft ab. Zwar ist die neueste Version des Betriebssystem Windows 8.1 sicherer als vorherige Versionen, aber mehr als ein Basisschutz bietet auch dieses Betriebssystem nicht. Im Prinzip sollte also jeder Windows Nutzer unbedingt einen Virenscanner installieren. Dies ist notwendig egal, ob Windows 8, 7, Vista oder Windows XP das genutzte Betriebssystem ist.

Gerade Windows XP Nutzer trifft es besonders hart. Microsoft stellt den Support für das Betriebssystem am 08.04.2014 ein, dass bedeutet Sicherheitslücken werden ab dann nicht mehr von Microsoft gestopft. Glücklicherweise haben die Sicherheitshersteller bereits bekannt gegeben, dass sie den Virenschutz für XP mindestens bis 2015, wenn nicht sogar 2016 fortsetzten werden.

Windows Nutzer benötigen einen Virenschutz

Anders sieht es mit den beiden Betriebssystem Mac OS und Linux aus. Aufgrund der wesentlich geringeren Marktanteile sind die Betriebssystem bei Cyberkriminellen unbeliebter. Das heißt die Quantität der Malware ist wesentlich geringer als z.B. Windows. In den Virendatenbanken der Sicherheitssoftwarehersteller sind knapp über 60 Schadprogramme für den Mac gespeichert für Windows sind es Millionen. Nichts desto trotz sind sowohl Linux als auch Mac OS nicht unangreifbar.

Erst kürzlich gab es eine SSL Sicherheitslücke für Mac OS. Apple benötigte hier fast eine ganze Woche um diese Sicherheitslücke zu schließen. Nichts desto trotz ist die Gefahr auf Alternative Betriebssystem Opfer eines Malwareangriffes zu werden wesentlich geringer, als bei Windows. So hält es selbst das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie im Moment für nicht notwendig einen Virenscanner auf einem Mac zu installieren.

Erfahrene Nutzer, die sich sicher im Internet bewegen und eine zwielichtige Homepage oder eine Phishing Mail erahnen brauchen sich im Prinzip also nach wie vor keine Sicherheitssoftware auf Mac oder Linux installieren. Für unerfahrene User könnten jedoch auch hier der Zeitpunkt gekommen sein, sich ein Virenprogramm zu installieren.

Erfahrene Computer User können bei Linux und Mac OS auf einen Virenschutz verzichten

Neben Desktops, Notebooks, Netbooks und Ultrabooks sind heutzutage Smartphone und Tablet PCs weit verbreitet. Die mobilen Endgeräte sind zum unverzichtbaren Bergleiter geworden. Im letzten Jahr wurden so z.B. zum ersten Mal weltweit mehr Smartphones als normale Handys verkauft. Kein Wunder die kleinen Geräte sind zu richtigen Computern geworden und leisten fast genauso viel, wie ihre großen Brüder. Wir nutzen die Geräte fürs Banking, Shopping und lassen unseren gesamten E-Mail-Verkehr darüber laufen.

Wenn wir eine Überweisung tätigen wollen, wird die mTAN von der Bank zudem per SMS ans Smartphone gesendet. Kein Wunder, dass mobile Endgeräte immer mehr in den Fokus von Cyberkriminellen rücken. Malware für diese Geräte weißt die höchsten Zuwachsraten überhaupt auf. Von 2012 auf 2013 hat sich die bekannte Zahl mobiler Schädlinge auf insgesamt über 150.000 mehr als verdoppelt. Und alle Hersteller von Sicherheitssoftware sagen voraus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzten wird. Es muss jedoch klar gesagt werden, dass derzeit nicht alle mobilen Betriebssysteme betroffen sind. IOS, Windows Phone und Blackberry Nutzer können aufatmen.

98 Prozent aller mobilen Angriffe zielen ausschließlich auf das Google Betriebssystem Android. Die Gründe dafür liegen darin begründete, dass Android zum einen das weitverbreitetste mobile Betriebssystem ist und zum anderen ein sehr offenes Betriebssystem ist. So wird Apple zwar oft gescholten zu restriktiv zu sein und jedes Programm im AppStore auf Herz und Nieren zu prüfen, allerdings sorgt genau dies und der Fakt, dass alle Apps in einer Art Sandbox laufen dafür, dass iOS relativ sicher ist.

Android wird von den Nutzern für die Offenheit gelobt, allerdings sorgt eben diese Offenheit wiederum dafür, dass immer wieder Malwareapps und mobile Schädlinge im PlayStore auftauchen oder es in anderer Form auf Smartphone oder Tablet schaffen. Die Sicherheitssoftwarehersteller haben aber schnell regiert und so gibt es mittlerweile eine recht große Auswahl an mobilen Schutzprogrammen.

Android Nutzer sollten sich mit dem Thema Virenschutz auseinandersetzen

Die gute Nachricht ist, viele Sicherheitsprogramme können in unabhängigen Vergleichen überzeugen. Etablierte Hersteller wie Norton, Kaspersky oder Bitdefender können allesamt mit ihren Produkten überzeugen. Auch kostenlose Sicherheitsprogramme müssen nicht schlecht sein. Nutzer sollten hier aber mit einem schlechteren Support und einem kleineren Funktionsumfang rechnen.

Entscheidend für den Kauf eines Produktes sollten die Virenerkennungsraten sein und hier können eine Menge Produkte überzeugen. Nutzer sollten sich Produkte mit guten Erkennungsraten heraussuchen und dann anhand von subjektiven Vorlieben wie Funktionsumfang, Design oder Benutzeroberfläche das für sie perfekte Programm auswählen.