Schützen Sie sich als Lehrer oder Lehrerin vor einem Burnout

Immer mehr Lehrkräfte scheiden wegen eines Burnouts oder wegen Depressionen frühzeitig aus dem Schuldienst aus. Studien zufolge sind nahezu 60 Prozent der Lehrkräfte gefährdet, an psychosomatischen Störungen zu erkranken. Lesen Sie hier, welche Hintergründe bei der Lehrtätigkeit für die Entwicklung eines Burnouts oder das Auftreten psychosomatischer Erkrankungen eine Rolle spielen und wie Sie vorbeugen können.

Potentiell treffen Burnout, Depression oder psychosomatische Erkrankungen Lehrkräfte am häufigsten im Alter zwischen 46 und 55 Jahren. Dabei sind Frauen meist häufiger betroffen als Männer.

Was „intern“ zu einem potentiellen Burnout bei Lehrkräften beiträgt

Entgegen der landläufig verbreiteten Meinung, dass die Betroffenen eben vor allem „unzureichende persönliche Voraussetzungen“ für den Lehrerberuf mitbringen, kommen Wissenschaftler heute eher zu dem Ergebnis, dass auch die „Bedingungen des Berufs selbst“ ausschlaggebend sind. Vielfach endet der Schulalltag für Lehrkräfte nicht mit der letzten Schulstunde. Mache Lehrkraft steht als Beratungskraft auch außerhalb der Schulzeiten als Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Wer jedoch leidenschaftlich an den Schicksalen der Schülerinnen und Schüler Anteil nimmt, sollte sich der physischen und psychischen Mehrbelastung, die damit verbunden sein kann, bewusst sein. Wichtig sollte Ihnen in diesem Zusammenhang, sein, zu begreifen, dass Sie sich von Ihrem Arbeitsalltag rechtzeitig distanzieren sollten.

Was „extern“ zu einem potentiellen Burnout bei Lehrkräften beiträgt

Die Politik hat sich immer mal wieder mit der Gesundheit von Lehrkräften beschäftigt. Leider sind aus dieser „Beschäftigung“ bislang nur wenige Maßnahmen hervorgegangen, die sich damit beschäftigen, präventiv tätig zu werden.
Stattdessen wächst der Druck seitens der Politik, welche immer wieder mit neuen Forderungen an die Schulen und damit an die Lehrkräfte heran tritt.

Kennen auch Sie folgende Umstände bei Ihrer Lehrtätigkeit?

  • Vom Direktor wird ein großer Druck auf Sie und Ihr Kollegium ausgeübt, damit Sie den immer wieder neuen Forderungen seitens der Obrigkeit gerecht werden,
  • in den Schulen fehlen Rückzugsräume für die Lehrkräfte,
  • die Schulklassen weisen zu viele Schülerinnen und Schüler auf,
  • die Unterrichtsverpflichtungen sind zu hoch,
  • auch der Zwang, die Schülerinnen und Schüler zu benoten kann psychischen Stress hervorrufen.

Drängen Sie mit Ihrem Kollegium für Veränderungen, die Burnouts vorbeugen

  • stehen Sie für kleinere Klassen ein,
  • drängen Sie auf ein größeres Kollegium,
  • nutzen Sie die Möglichkeit an Fortbildungen teilzunehmen,
  • richten Sie Rückzugsräume für Lehrkräfte ein,
  • definieren Sie die Rolle der Schulleitung neu – sie sollte die Lehrkräfte ent- und nicht belasten.

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