Moderne Hausfrau und psychische Belastungen: Anerkennungslos

Moderne Hausfrau und psychische Belastungen: Die Arbeit im Haushalt ist vielfach nicht nur erfolgslos, sondern auch anerkennungslos. Was Hausfrauen alles im Haushalt erledigt haben, wird meist nicht gesehen. Häufig wird nur das gesehen, was gerade einmal nicht erledigt wurde.

Hausfrauen bekommen keine Anerkennung
Was die Anerkennung ihrer Arbeit betrifft, müssen haustätige Frauen häufig auf sich selbst zurückgreifen. Dabei ist es natürlich einleuchtend, dass man von Kindern, besonders von Kleinkindern, kein Lob erwarten kann. In Tausenden von Haushalten ereignet sich jeden Tag ein ähnliches Schauspiel: Die Kinder kommen aus dem Kindergarten oder der Schule nach Hause und fragen: "Was gibt es heute zu essen?".

Nach der Antwort der Mutter geht dann das Gejammer los: "Schon wieder!", oder "Das mag ich aber nicht!", oder so ähnlich. Selten nur ist ein freudiges "Au prima", ein "Schön, dass du das gekocht hast!" oder ein "Danke!" zu hören.

Loben Sie sich selbst, wenn es schon kein anderer tut
Im Artikel "Moderne Hausfrau und psychische Belastungen: End- und Erfolglosigkeit" wurde bereits darauf hingewiesen, dass wir uns erst einmal selbst loben müssen, bevor es die anderen tun. Dies bezieht sich häufig leider auch auf die Partner. Da diese ja auch mit dem geschichtlich und gesellschaftlich belasteten Hausfrauenbild aufgewachsen sind, ist ihnen vielfach eine "natürliche" Achtung vor der Haushaltsführung leider nicht gegeben.

Wir können unsere lobenswerten Leistungen in unserer Arbeit dem Partner nur verständlich machen, wenn wir dies selbst als lobenswert empfinden. Wir müssen die gängigen Vorstellungen bei uns selbst verändern. Erst im zweiten Schritt können wir dann für gesellschaftliche Anerkennung eintreten.

Neues Ansehen der Haustätigkeit
Ich bin ziemlich sicher, dass ein neues Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl von haustätigen Frauen dazu beitragen wird, ein neues Ansehen der Haustätigkeit gesellschaftlich durchzusetzen. Jede sollte erst bei sich, dann beim eigenen Partner und schließlich auch im weiteren Umfeld hierfür Partei ergreifen.

Wenn sich die Selbstdarstellung von Vollzeit-Hausfrauen und von Teilzeit-Erwerbstätigen verändert, wird sich auch das Bild der Hausarbeit verändern. Haustätige, ob in Teil- oder Vollzeit, sind keine "Dummchen", die sich nur mit Kochen und Kindern beschäftigen. Wir sind tatkräftige Frauen, die ihre Aufgabe ernst nehmen. Damit erweisen wir unseren Familien und auch der Gesellschaft einen großen Dienst.