Gelungene Integration: Toledo – Leben und Wirken Alfons X

Die gelungene Integration in Toledo war stark vom Leben und Wirken des Königs Alfons X geprägt. Alfons X., im spanischen Alfonso X, wurde auch El Sabio genannt. Dies bedeutet auf Deutsch "der Weise". Er wurde am 23. November 1221 in Toledo geboren und verstarb am 4. April 1284 in Sevilla.

Gelungene Integration: Wer war Alfons X?
Er war König von Kastilien und León von 1252 bis 1282. Er war einer der gelehrtesten und interessantesten Könige Spaniens und des gesamten Mittelalters. Er wurde als erster Sohn von Ferdinand III. dem Heiligen und Elisabeth, auch als Beatrix von Spanien bezeichnet, geboren. Elisabeth war eine Tochter des deutschen Königs Philipp von Schwaben.

Er verfasste sowohl mehrerer größerer Gedichte sowie ein chemisches und ein philosophisches Werk. Er förderte auch die Astronomie und die Anerkennung der ptolemäischen Kosmologie, welche ihm durch die Araber bekannt geworden war.

Dies alles ist der Grund, weshalb sich mit ihm ein beträchtlicher wissenschaftlicher Ruf verbindet. So ließ er zum Beispiel für 40.000 Dukaten die Ptolemäischen Planetentafeln verbessern. Aus diesem Grund werden sie auch nach ihm als "Alfonsinische Tafeln" bezeichnet. Ebenso ist auch der Alfonskrater auf dem Mond nach ihm benannt.

Gelungene Integration an einer Übersetzerschule
Er gilt als Gründer einer Übersetzerschule in Toledo. In dieser Schule arbeiteten sowohl Juden, Muslime und Christen in gelungener Integration zusammen. Sie leisteten einen großen Beitrag in der Vermittlung arabischen und jüdischen Wissens, welches nur durch ihre Übersetzungen Eingang ins christliche Europa fanden.

In der Übersetzerschule von Toledo wurden sowohl das Alte Testament aus der lateinischen Fassung der Vulgata als auch klassische Werke über Astronomie, Mathematik und Philosophie ins Spanische übersetzt.

Alfons X: Begründer der kastilischen Nationalliteratur
Durch die Vielzahl der Veröffentlichungen gilt Alfons X als der Begründer der kastilischen Nationalliteratur. Die erste allgemeine Geschichte von Spanien wurde von Alfonsos Historiographen in kastilischer Sprache zusammengestellt. Ebenso ließ er die damals öffentlichen Urkunden in der Landessprache abfassen. Auch diese Übersetzungen trugen zu einer gelungenen Integration bei.

Als Herrscher zeigte er seine gesetzgeberischen Fähigkeiten in seinem lobenswerten Wunsch, seinem Königreich sowohl ein Gesetzbuch als auch ein beständiges Rechtssystem zu geben. Die von seinem Vater bereits begonnene Gesetzsammlung Siete Partidas wurde von ihm beendet. Sie wurde aber erst 1501 allgemeines Landrecht. Der Fuero Real (Charta des Rechts) wird unzweifelhaft als sein Werk bezeichnet.