Höhere Bildung: Einkommensunterschiede bei Mann und Frau?

Kann man über eine höhere Bildung auch Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern reduzieren? Die Antwort gibt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung:"In Deutschland kann man das!" Lesen Sie hier wertvolle Details über Bildung bei Mann und Frau.

Die Bildungsrendite steigt mit höherer Bildung

Die Bildungsrendite – also das Verhältnis von Ertrag und Kosten – stand im Augenmerk einer aktuellen Studie bei einem Ländervergleich in Westeuropa (IAB-Kurzbericht 5/ 2012). Im Bildungsvergleich unter den 12 einbezogenen Ländern zeigte sich eine Spanne von neun Jahren (Portugal) und 13 Jahren (Deutschland) bei den Personen zwischen 25 und 64 Jahren, wenn man die Jahre im allgemeinen und beruflichen Bildungssystem einbezog. Weiterbildung fand bei der Berechnung keine Berücksichtigung.

Wo Sie die höchste Bildungsrendite erhalten

Zu den Ergebnissen dieser Studie gehörte, dass die Bildungsrendite
für Männer überwiegend in dem Bereich zwischen 4 und 6 % lag, auch in
Deutschland. Deutlich höher sind sie in Luxemburg, Portugal und in
Irland. In diesen erwähnten Ländern (einschließlich Deutschland) sind
auch die Werte für Frauen überdurchschnittlich hoch".

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Es wird die Gewerkschaften freuen, dass die höhere Bildung der Frauen
die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen marginalisiert,
gerade weil die Unterschiede bei den un- und angelernten Beschäftigten
doch noch recht erheblich sind.

Wie weiter festgestellt wird, gibt es auch noch zusätzliche positive
Effekte höherer Bildung. "In allen Ländern steigt zudem die
Erwerbstätigkeit mit höherem Bildungsniveau  – ein Effekt, der bei
Frauen stärker ausgeprägt ist als bei Männern" (S.2). Zudem ist die
Sicherheit vor Arbeitslosigkeit größer.

Wovon hängt die Wirkung der Bildungsrendite ab?

Die Positionierung der Person während seiner Berufslaufbahn ist ebenso wichtig wie die steuerliche Behandlung des Einkommens.

Schon kleine Veränderungen in der Steuerprogression nach oben können die Bildungsrenditen deutlich reduzieren, wie die Beispiele in den skandinavischen Ländern zeigen. Außerdem ist es wichtig, auch Abschlüsse aufzuweisen, eine lange Bildungskarriere ohne Abschluss macht ökonomisch keinen Sinn.