Employability – Beschäftigungsfähigkeit: Employability-Management – Selbstverantwortung des Einzelnen

Grundsätzlich ist jeder Mensch, der sich am Arbeitsmarkt betätigt, für seine Beschäftigungsfähigkeit selbst verantwortlich. Es ist ein fataler Irrglaube, anzunehmen, der Arbeitgeber (oder die Arbeitsagentur ...) sei in irgendeiner Weise verantwortlich für den Erhalt oder die Erweiterung meiner employability. Im günstigsten Fall – d.h. wenn mein Arbeitgeber die Zeichen der Zeit erkannt hat – kann ich Unterstützung für geplante Maßnahmen erhoffen und erbitten.

 Selbstverantwortung jedes einzelnen Akteurs am Arbeitsmarkt
Persönliches Employability-Management ist im Rahmen umfassenden Selbstmanagements notwendige Aufgabe jedes Einzelnen und sollte auf zwei Ebenen erfolgen:

Zum einen sollte diese Aufgabe turnusgemäß und regelmäßig vollzogen werden. Ich empfehle jedem Einzelnen dringend, einmal im Jahr einen "Check-Up" der eigenen Beschäftigungsfähigkeit durchzuführen:

 

    • In welchen Bereichen sind meine fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen nicht mehr up-to-date? Wo haben sich Aufgaben und Arbeitsinhalte gewandelt, so dass zusätzliche Kompetenzen und Qualifikationen wünschenswert oder erforderlich wären? Und: Auf welche Weise kann ich mir diese Qualifikationen aneignen?

      Für Arbeitnehmer bietet es sich an, diese Thematik im Rahmen der Jahresgespräche mit ihrem Vorgesetzten zu erörtern, um auf diese Weise Eigen- und Fremdwahrnehmung abzugleichen. Möglicherweise kann an dieser Stelle auch – zeitliche und vielleicht sogar finanzielle – Unterstützung seitens des Arbeitgebers erbeten werden.

    • Die zweite Ebene der Selbstreflektion ist immer dann angezeigt, wenn eine – unternehmensintern durch Beförderung, Versetzung oder Übernahme neuer, anderer oder zusätzlicher Aufgaben oder extern durch Arbeitsplatzwechsel – berufliche Veränderung ansteht. Eine nüchterne Bestandsaufnehme und ein Soll-Ist-Vergleich hinsichtlich des Qualifikations-Portfolios zeigt den individuellen Weiterqualifizierungsbedarf auf.

… besonders für (angehende) Führungskräfte
Insbesondere beim erstmaligen Wechsel in eine Führungsposition ist eine solche Bestandsaufnahme unerlässlich, denn hier gilt in besonderem Maße: Was mich in diese Position gebracht hat, ist nicht hinreichend, diese Position auch erfolgreich auszufüllen. Der brillante Chemiker im Labor ist nicht per se auch ein guter FuE-Leiter, der erfolgreiche Verkäufer nicht automatisch ein guter Verkaufsleiter …

Karriere-Coaching kann helfen
In vielen Fällen kann ein (Karriere-) Coaching gute Dienste leisten, dieser Selbstanalyse neue Perspektiven und ein Stück weit Objektivität zu eröffnen.