Jungen im Vereinssport

Vereinssport ist persönlichkeitsfördernd für Mädchen und Jungen. Besonders für die Selbstwahrnehmung von Jungen. Aufgrund des eigenen Kraftquells im übertriebenen Umgang mit dem eigenen Leistungsvermögen im Alltag, können Jungen im Verein positiv gelenkt werden.

In der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen spielen Bewegung und körperliche Aktivitäten eine wichtige Rolle. Jungen übertreiben es oft auf Grund ihrer physiologischen Möglichkeiten und der daraus folgenden Ungestümheit. Wie der Volksmund dann zu sagen pflegt: “Sie wissen mit ihrer Kraft nichts Vernünftiges anzufangen.“

Bei Jungen kann der ungesteuerte Umgang mit den eigenen physischen Möglichkeiten, aufgrund der geringen eigenen Körperwahrnehmung, Risiko- und Krankheitsbelastungen bewirken.

Mädchen hingegen bewegen sich kontrollierter. Statistiken belegen, das Jungen acht Mal hyperaktiver sind als Mädchen, vier Mal mehr stottern, und zwei Mal mehr Asthmatiker oder Bettnässer sind.

Eltern sollten sich bei Auffälligkeiten ihrer kleinen ungestümen Racker ernsthaft mit  Angeboten des Vereinssports beschäftigen und sie auch nutzen!

Organisierter Sport, im besonderen Vereinssport, steuert das Bewegungs- und Kraftverlangen von Jungen. Die typischen Charakteristiken sportlicher Aktivitäten, wie Kampf, Einsatz, Risiko und Härte, bewirken bei Jungen geplant und dosiert den gleichen oder gewünschten Effekt bei einer Minimierung belastender Risiken.

Bei der Steuerung der Aktivitäten von Jungen im Vereinssport kommt auf den Übungsleiter eine große Verantwortung zu:
Das Erziehen der Jungen im organisierten Sport zu “echten Kerlen“ oder “Kampfmaschinen“ hat die gleiche negative Wirkung, wie wenn man die Jungen mit ihrer Kraft im Alltag weiter alleine lässt.

Ausgewogenheit ist das Geheimnis. Die Vermittlung von Bewegungsmöglichkeiten in die andere Richtung hilft Jungen sich kontrollierter einzuschätzen und zu bewegen. Alternativen sind dabei Koordinationsübungen, Entspannungsübungen und den Intellekt beanspruchende Übungen.

Ebenso wichtig ist das Eingehen der Verantwortlichen auf die Persönlichkeit  der Jungen, ihre Kommunikation und ihre Neigungen. Ein Akzeptieren der Charaktere hilft, Vertrauen aufzubauen. Ein partnerschaftliches Verhältnis ist allemal fördernder als ein Untergebenenverhältnis.

Übungs- oder Gruppenleiter im Vereinssport sollen den Jungen:

  • Halt und Struktur geben.
  • Mitbestimmung und Mitgestaltung ermöglichen.
  • umfassende Unterstützung geben.
  • Schwächen zulassen.
  • Persönliche Auszeiten zugestehen.
  • keinen bedingungslosen Erfolg anerziehen.

Quelle: Das Magazin "Wir im Sport", Hrsg. LandesSportBund NRW e.V