Ehrenamt im Verein: Falsches Feedback vermeiden

Die tragende Säule in einem Verein sind die Ehrenämtler. Natürlich ist Motivation wichtig. Konstruktive Kritik darf jedoch auch nicht fehlen. Wie aber geben Sie konstruktive Kritik, ohne dass Sie dem Gegenüber das Gefühl geben, angegriffen zu werden? Wie Sie richtig Feedback geben beim Ehrenamt im Verein, lesen Sie hier.

Das Konstrukt eines Vereins ist einfach darauf ausgelegt, dass es Menschen gibt, die aus Überzeugung an einer Sache, dem Vereinszweck, ehrenamtlich mitarbeiten. Meines Erachtens nach ist dies auch das Fundament der Gemeinnützigkeit. Hier und da kann es natürlich zu Problemen kommen. Daher darf von man trotz großer Abhängigkeit von den Ehrenämtlern keine Scheu vor dem Ausüben der Kritik haben.

In der Regel sind Sie als Vorstand oder Vorstandsmitglied eines der erfahrenen Glieder in der Kette der Ehrenamtsinhaber. Jüngere oder unerfahrenere Menschen können also durchaus von Ihnen profitieren. Die Kunst ist es, negative Kritik an den Mann zu bringen, ohne Missstimmungen zu erzeugen. Ich möchte Ihnen hierzu eine Hilfestellung geben.

Dazu müssen Sie an sich nur 4 Dinge beachten und wirklich ehrlich zu sich selber sein. Der letzte Punkt ist für viele Personen sicherlich der schwierigere. Denn Ehrlichkeit zu sich selber kann manchmal sehr hart sein. Ist aber für konstruktive Kritik unabdingbar.

 

Eigeneinschätzung und Verhältnis zum Kritik-Empfänger

Wie eingangs erwähnt, ist wirkliche Ehrlichkeit zu sich selber oft nicht einfach. Sind Sie eher der Typ Mensch, der lieber positive Kritik abgibt? Oder machen Sie andere gerne auf ihre Fehler aufmerksam, anstatt zu loben. Vielleicht hält es sich bei Ihnen ja auch die Waage.

Fakt ist jedoch: Wer zu viel stänkert, ob zurecht oder unrecht, der wird sehr bald ein Opfer seiner selbst. Zu viel negative Kritik demotiviert, verärgert und verletzt. Gerade die ehrenamtlichen Helfer sollten weder verletzt, verärgert oder demotiviert werden. Selbst wenn Sie es nur gut gemeint haben. Ihre Menschenkenntnis muss Ihnen dabei helfen zu erkennen, ab welchem Zeitpunkt Sie das Maß negativer Ratschläge überschritten haben.

Ermutigen Sie anstatt niederzumachen. Das sollte die Devise sein. Und über allem steht Neutralität. Kritiken sollten nicht dazu da sein, um anderen zu schaden und einen eigenen Vorteil daraus zu haben.

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Ist der Kritik-Empfänger bereits am Boden, sollte nicht auch noch drauf gehauen werden. Genauso sollte es tunlichst unterlassen werden jemanden zu kritisieren, wenn man selber schlecht gelaunt ist. Konstruktiv kann Kritik unter schwerem emotionalen Trubel nur selten sein.

Was kommt nach dem Rat

Man sollte sich in jedem Falle die Konsequenzen vor Augen halten, wenn Kritik geübt wird. Gerade wenn Sie die Punkte 1 und 2 beachten, respektiert und achtet Sie der Kritik-Empfänger. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass Ihr Rat angenommen und verwendet wird. Dieses Wissen sollten Sie als Vorstandsmitglied nicht ausnutzen. Es sollte Ihnen viel mehr klar sein, welche Machtposition Sie nun haben und dass jede Handlung eine Konsequenz als Folge haben wird. Sie sollten diese Folgen einschätzen und im Vorfeld bedenken können, bevor Sie jemanden kritisieren. 

Seien Sie also ein guter Ratgeber. Beobachten Sie Ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter. Lernen Sie sie zu verstehen. Denn nur dann werden Sie wirklich etwas Sinnvolles mit Ihrer Kritik erreichen.