Wenn der Stress kommt: Diese Hilfen haben sich bewährt

Jeder empfindet Stress anders. Darum braucht auch jeder andere Hilfen, wenn er sich belastet fühlt. Es gibt jedoch eine Anzahl bekannter und bewährter Methoden, die entspannend wirken. In unserer Übersicht finden Sie sicher auch eine, die zu Ihrem ganz persönlichen Stress-Retter wird.

Akuten Stress mit diesen Hilfen behandeln

Wenn Sie akut unter Stress stehen, Sie beispielsweise in Terminnot sind oder augenblicklich zu viele Dinge auf einmal erledigen müssen, schüttet Ihr Körper einen Schwall des Stresshormons Kortisol aus. Das führt dazu, dass Körperfunktionen aktiviert werden. Durch das sympathische Nervensystem erhöht sich Ihr Puls und der Blutdruck steigt an.

Um nach einer solchen akuten Stressphase schnell wieder „herunter“ zu kommen, ist körperliche Bewegung sinnvoll. Durch die Aktivität baut sich das Stresshormon rascher wieder ab und Sie können auf ein entspannteres Level zurückkehren.

  • Gehen Sie an die frische Luft und laufen Sie eine Weile in strammem Tempo.
  • Nutzen Sie Treppen, um in Bewegung zu kommen. Ein paar Etagen rauf und runter helfen bei der Reduzierung des Stresspegels.
  • Spannen Sie Ihre Muskeln an und lassen Sie dann wieder locker. Beginnen Sie in der Nackenmuskulatur, weil diese sich besonders schnell verspannt. Wenn Sie PMR erlernt haben, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um diese Technik zu nutzen.
  • Trinken Sie ein Glas Wasser. Auch damit bringen Sie Ihren Stoffwechsel in die Lage, die physiologischen Vorgänge im Körper schneller ins Lot zu bringen.

Auf keinen Fall sollten Sie

  • Kaffee trinken, weil das Koffein Blutdruck und Puls weiter in die Höhe treibt.
  • Rauchen, weil Sie dadurch – abgesehen von den bekannten Schädigungen – Ihre Sauerstoffaufnahme reduzieren.
  • Einfach weitermachen, ohne sich zu bewegen.

Hilfen bei länger andauerndem Stress

Befinden Sie sich über Tage oder Wochen hinweg in einer belastenden Situation, versucht der Körper ein Gleichgewicht zwischen Stress und normaler Funktion herzustellen. Die Hormone bleiben konstant höher, als im entspannten Zustand. Es kann beispielsweise sein, dass Sie mehr schlafen als sonst. Vielleicht sind Sie reizbarer oder neigen zu Kopf- oder Magenschmerzen.

Auch psychologisch versuchen Sie, in eine erträgliche Lage zu kommen, um den Stress auszuhalten. Sie bemühen sich eventuell, den Stress bewusst zu managen und zu mindern. Das ist eine gute Lösung.

  • Überlegen Sie, was Sie selbst tun können, um weniger Stress zu haben. Welche Möglichkeiten haben Sie, damit sich etwas so verändert, dass Sie sich geringer belastet fühlen.
  • Nutzen Sie Entspannungstechniken. Ob Autogenes Training, PMR, Meditation, Tai Chi oder was Ihnen am ehesten liegt: Ihr Körper kommt in eine bessere Balance.
  • Achten Sie auch während des Tages auf kleine Entspannungspausen. Hin und wieder ein paar Minuten sollten Sie sich gönnen.
  • Betreiben Sie ein Hobby, das Ihnen so richtig Spaß macht. Das stärkt die Seele und damit den gesamten Menschen.
  • Pflegen Sie soziale Kontakte. Gemeinsam sind wir alle stärker.

Je unterschiedlicher und vielseitiger Ihre Strategien gegen Stress sind, desto hilfreicher wirken sie. Beschränken Sie sich also nicht nur auf eine Variante.

Sie sollten nicht

  • Aufgeben. Fast immer lässt sich etwas ändern.
  • Pseudo-Stress-Management betreiben. Das sind solche Methoden, die in Wirklichkeit gegen Sie gerichtet sind. Alkohol oder Beruhigungsmittel sind typische Vertreter solcher Vorgehensweisen. Dauerhaft schaffen sie Probleme, statt sie zu lösen. Auch der Rückzug von anderen Menschen gehört zu den nur vordergründig geeigneten Lösungen. Auf längere Sicht schadet es.

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