Powernapping – So gehen Sie gegen das Mittagstief vor

Powernapping heißt bei Kindern Mittagsschlaf. Doch auch Erwachsene profitieren von dem kurzen Erholungsschlaf. In Südeuropa gibt es die Siesta, in Deutschland hat sich Powernapping trotz seiner Vorzüge aber noch nicht durchgesetzt.

Die Schlafforschung hat längst belegt, dass der Mittagsschlaf gesund ist. Wir werden dadurch für die zweite Hälfte des Tages geistig und auch körperlich wieder fit. Der Biorhythmus des erwachsenen Menschen gibt die Ruhepause in der Mitte des Tages sogar vor. Das Mittagessen und die anschließende Verdauung verstärken die Müdigkeit noch zusätzlich.

Wer trotz der Müdigkeit bei diesem Mittagstief durchpowern muss, erlebt Stress. Geradezu gesund ist Powernapping, wenn man ihm bei großer Müdigkeit einfach nachgibt. So wird der Stress bei dem kurzen Schläfchen einfach gelöst.

Kurze Entspannung

Powernapping sollte jedoch nicht länger als 20 Minuten dauern, um nicht in eine Tiefschlafphase zu rutschen. Danach würde das Aufwachen viel länger dauern und der gewünschte Schwung fehlt dann. Aus dem Mittagstief würde schlechtestenfalls ein Tagestief entstehen. Entscheidend ist sowieso nicht der Schlaf, sondern die Entspannung, die wir unserem Körper in der Ruhephase gönnen.

Wie Powernapping am besten funktioniert

An den wenigsten Arbeitsplätzen besteht die Möglichkeit, sich auf einem Sofa oder einer Liege für 20 Minuten hinzulegen. Glücklicherweise ist das auch gar nicht nötig. In der Mittagspause oder einer anderen Pause braucht man lediglich ein ruhiges Plätzchen, an dem man sich gemütlich hinsetzen kann. Das kann ein bequemer Stuhl sein, oder im Sommer auch mal eine Bank im Park, wo man dem Vogelzwitschern lauschen kann.

Wer möchte, kann dabei auch die Beine hochlegen. Nun reicht es, bewusst die Augen zu schließen, tief durchzuatmen und die Arme entspannt abzulegen. Wer dabei tatsächlich schnell einschläft, sollte sich besser eine Uhr stellen, um die Pause nicht zu überziehen. Auf keinen Fall sollte man Schlaf unbedingt herbeizwingen wollen. Das funktioniert nicht, sondern erzeugt seinerseits Stress.

Es kommt nicht auf den Schlaf selbst an, lediglich auf die Entspannung von Körper und Geist im Mittagstief.

Was sagt der Chef dazu

Versuchen Sie, Ihren Vorgesetzten mit Argumenten zu überzeugen. Vielleicht erlaubt er im Anschluss an das Mittagessen oder am frühen Nachmittag eine extra Pause oder stellt einen ruhigen Raum mit bequemer Sitzgelegenheit zur Verfügung. Wenn er skeptisch ist, schlagen Sie eine Probephase vor. Kein Stress und kein Mittagstief, und Sie danken es mit einer extra Portion guter Laune und Energie am Arbeitsplatz.

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