Krank durch Stress – Welche Therapie zahlt die Krankenkasse?

Chronische Erschöpfung oder ein Burnout sind die Folge von übermäßigem Stress. Beide sind alleine kaum in den Griff zu bekommen. Therapeutische Hilfe ist fast immer angezeigt. Darum sollte man wissen, welche Therapien und Hilfen von den Krankenkassen bezahlt werden, wenn Sie krank durch Stress sind.

Gehen Sie zuerst zum Hausarzt

Ihr Hausarzt sollte der erste Ansprechpartner sein. Erzählen Sie ihm, wie Sie sich fühlen und bitten Sie ihn gegebenenfalls um eine Weiterüberweisung zum Facharzt oder Psychotherapeuten. Eine Konsultation beim Hausarzt ist für gesetzlich Versicherte natürlich kostenlos.

Der Facharzt ist Spezialist für stressbedingte Erkrankungen

Geht es um Burnout, Erschöpfung oder eine Depression durch Stress, lohnt es sich auf alle Fälle, einen Psychiater aufzusuchen. Mit einer Überweisung vom Hausarzt müssen Sie dort keine Praxisgebühr entrichten. Ein Psychiater kann, im Gegensatz zu einem nichtärztlichen Psychotherapeuten, auch Medikamente verschreiben, wenn er diese für Ihre Genesung als notwendig erachtet.

Der Psychiater kann Ihnen eine passende Therapie bei einem ärztlichen Psychotherapeuten oder psychologischen Psychotherapeuten vorschlagen. Darüber hinaus kann er Hinweise zu Entspannungstechniken geben.

Eine Psychotherapie hilft Ihnen, besser mit Stress umzugehen

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Psychotherapie bei einem psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten, wenn dieser eine Kassenzulassung hat. Listen mit entsprechenden Adressen in Ihrer Nähe bekommen Sie kostenlos bei der Kassenärztlichen Vereinigung.

Wenn Sie einen solchen Therapeuten aufsuchen, brauchen Sie für die „Kennenlernstunden“ erst einmal nur Ihre Chipkarte. Sie haben bis zu fünf Stunden Zeit herauszufinden, ob Sie mit dem Therapeuten klarkommen. Das gilt auch umgekehrt, da Sie beide schließlich ein Vertrauensverhältnis aufbauen sollten. Haben Sie sich entschieden, dann geht es zurück zum Hausarzt.

Dieser muss zusammen mit dem Therapeuten eine Stellungnahme abgeben. Körperliche Ursachen für Ihre Beschwerden müssen ausgeschlossen werden. Der Therapeut übernimmt auch in der Regel die Formalitäten für Ihren Antrag auf Gewährung einer Psychotherapie. Ist dieser bewilligt, brauchen Sie, wie bei Fachärzten, nur in jedem Quartal eine Überweisung von Ihrem Hausarzt.

Wenn Sie krank durch Stress sind, genieren Sie sich nicht damit zum Arzt zu gehen. Sie tun Ihrer Gesundheit keinen Gefallen, wenn Sie die stressbedingten Symptome ignorieren.

Zertifizierte Vorsorgekurse gegen Stress

Wenn Sie spüren, dass der Stress Ihnen zu schaffen macht, Sie sich jedoch nicht krank fühlen, sind möglicherweise auch vorsorgend wirkende Kurse etwas für Sie. Dort können Sie beispielsweise wirksame Entspannungstechniken lernen.

Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen Sie dabei. Sind die Kurse zertifiziert, erstattet Ihnen Ihre Krankenkasse bis zu 80 Prozent der Gebühren. Sie müssen allerdings regelmäßig teilnehmen, um in den Genuss von Zuschüssen zu kommen. Erkundigen Sie sich bitte vorher, ob Ihr gewünschtes Seminar fachlich anerkannt ist.

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