Lächeln Sie sich fröhlich!

Vergiss nicht zu lächeln, heißt es oft. Wird man angelächelt, dann ist das in der Tat sehr angenehm, aber auch der Lächelnde selbst hat dadurch einen Vorteil. In seinem Körper spielen sich eine Reihe interessanter Ereignisse ab, durch die Hormone ausgeschüttet werden. Und diese Hormone sorgen ganz einfach dafür, dass es dem Lächelnden besser geht, seine Stimmung steigt und er fröhlicher wird.

Das Überraschende daran ist, dass der Betreffende gar keine positive Grundstimmung braucht, er wird sogar bei schlechter Laune fröhlich, sogar wenn er nur unter Zwang lächeln oder lachen kann.

Es gab vor einigen Jahren eine Studie, in der wurde einer Gruppe Probanden eine Geschichte von Menschen erzählt, die ihre Hände nicht mehr nutzen konnten. Stattdessen war dann der Mund als Werkzeug gefragt. In Anlehnung an diese Geschichte sollten dann auch die Probanden mit dem Mund arbeiten und Cartoons durch Setzen von Kreuzen bewerten.

Nun war die Tücke dabei, dass einige Teilnehmer aufgrund der Aufgabe eine grinsende Mundstellung einnehmen mussten. Im Ergebnis waren sie es aber, die die lustigeren Cartoons ausgewählt haben. Sie sehen also, es lohnt sich, öfter mal ein Lächeln aufzusetzen.

Die kleine Lüge für das Gehirn

Man geht gemeinhin davon aus, dass alle unsere Reaktionen und körperlichen Abläufe zusammenhängen und vom Gehirn zentral gesteuert werden. Weitestgehend ist das auch so, es gibt nur ein paar kleine Lücken, die uns aber auch nützlich sein können. Dazu gehört auch die Sache mit dem Lächeln. Sobald wir die Gesichtsmuskeln zu einem Lächeln formen, dann wird entsprechend eine Information darüber zum Gehirn übermittelt. Dieses entscheidet ganz emotionslos, dass nun etwas entsprechend dem Lächeln zu geschehen hat, ganz gleich, wie die Stimmungslage wirklich ist.

Als Reaktion auf das Lächeln werden Glückshormone freigesetzt. Und diese sorgen, der Name verrät es ja bereits, für eine gehobene Stimmung. Nebenbei haben diese Hormone auch noch weitere praktische Funktionen. Sie wirken beispielsweise entzündungshemmend, stillen Schmerz, lösen die Angst und verbessern unsere gesamte Wahrnehmung.

Den Nachweis über die Glückshormone hat man wiederum mit einem Versuch unterstreichen können. Man hat eine Gruppe eine lustige Komödie anschauen lassen und sie anschließend getestet. Noch 30 Minuten nach dem Film war die Toleranzgrenze für Schmerz deutlich erhöht im Vergleich zum Zustand ohne Lachen.

Wenn Lachen Glückshormone freisetzt, dann liegen Sie auch ganz richtig, wenn Sie auf ein kleines Rezept für schnelle gute Laune warten. Das funktioniert ganz einfach: Werden Sie für rund 90 Minuten zum Strahlemann und grinsen und lachen Sie, so gut Sie können.

In dieser Zeit werden ausreichend Glückshormone freigesetzt, die Ihnen für die nächste Zeit eine merklich hellere Stimmung bescheren dürften. Je nach Typ sollten Sie diese kleine Einlage eventuell abgeschieden durchführen. Andererseits können Sie in Gesellschaft für Mitlacher sorgen und somit auch anderen Leuten ganz nebenbei etwas gute Laune schenken.

Lachen und lernen

Spätestens jetzt sollten Sie auch wegen der weiteren positiven Eigenschaften des Lächelns selbst ein Lächeln entwickeln. Die nächste Tatsache wird Sie besonders erfreuen, wenn Sie in einer Lebenssituation sind, in der Sie viel lernen müssen.

Der Hormonhaushalt, der durch das Lachen positiv verändert wird, sorgt auch dafür, dass die gelernten Inhalte greifbarer bleiben. In einer Untersuchung hat sich gezeigt, dass kräftiges Lachen eine halbe Stunde nach dem Lernen dazu beiträgt, dass der Lernende sich besser an seinen Lehrstoff erinnern kann.

Wenn es also auch angesichts der Ernsthaftigkeit des Lernens und der Schule schwer fällt, lachen Sie sich doch einmal richtig über dieses oder jenes nach der nächsten Lerneinheit kaputt! Sie können sogar soweit gehen und sich das herzhafte Lachen regelrecht antrainieren, sodass Sie auf Kommando loslachen können. Sie sollen natürlich nicht künstlich lachen, wenn es nicht angemessen ist, als unkonventionelles Mittel zum Lernen und beim autodidaktischen Arbeiten ist das Lachen allemal eine sinnvolle Sache. Und natürlich hilft auch dieses Lachen wieder, Ihre Gesamtstimmung zu verbessern. Damit wird die Zeit nach der Lerneinheit gleich entsprechend gut eingeleitet.

Alt und fröhlich

Fällt es Ihnen leicht, oft und viel zu lächeln und zu lachen? Dann dürften Sie über eine durchaus positive Grundstimmung und Lebenseinstellung verfügen. Und damit haben Sie einen weiteren Trumpf im Ärmel. Durch die positive Stimmung sind auch das Immunsystem und das körperliche Wohlbefinden sozusagen in guter Stimmung und besonders gestärkt. Und mit dieser Voraussetzung dürfen Sie sich zumindest nach der Statistik auf ein paar extra Lebensjahre freuen.

Ferner hilft Ihnen dieser Zustand auch, dauerhaft mit weniger Krankheiten kämpfen zu müssen. Das Altwerden lohnt sich also gewissermaßen gleich doppelt. Auch diese durchaus lohnenden Folgen vom Lächeln sind natürlich nicht aus der Luft gegriffen.

2004 gab es dazu eine Studie mit 5000 Teilnehmern, alle 40 Jahre oder älter. Man hat dann die einzelnen Gesundheitsparameter untersucht und festgestellt, dass jene Kandidaten, die über eine besonders fröhliche Einstellung verfügen, auf eine um sieben Jahre höhere Lebenserwartung hoffen können.

Jetzt bitte aufhören zu lächeln

Die Dosis macht das Gift, selbst beim Lächeln gilt dieser Grundsatz. Und wenn Ihnen nun auch für viele gute Eigenschaften das Lächeln deutlich empfohlen wurde, so sollen Sie auch wissen, dass Sie keinesfalls zum Dauerlächeln greifen sollen. Lächeln Sie gerne öfter als bisher, aber werden Sie nicht zum Dauergrinser.

Der Grund für diese klaren Worte ist das Lächelmasken-Syndrom, das sich durch permanentes Dauergrinsen mit der Zeit einstellen kann. Und mit diesem Syndrom dreht sich das Blatt in der Regel sehr radikal. Die glücklichen Momente weichen, die positive Grundstimmung verschwindet und Depressionen können die traurige Folge von zu viel Fröhlichkeit sein. Interessanterweise fand man diesen durchaus bedrückenden Zusammenhang ausgerechnet im Land des Lächelns, in Japan heraus.

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