Autogenes Training für Fortgeschrittene: Die Oberstufe

Die hohen Anforderungen des Alltags an Körper und Geist fordern mit der Zeit ihren Tribut. Man ist gestresst und ausgelaugt. Mit bestimmten Entspannungsübungen können Sie sich von der Last des Alltags befreien. Wer schon Erfahrungen damit hat und den Schritt in die nächste Ebene sucht, findet hier die notwendigen Informationen.

In Zeiten von "Burn-Out" und anderen stressbedingten Erkrankungen gewinnt Autogenes Training immer mehr an Bedeutung. Mit Hilfe von Entspannungsübungen, die in zwei Stufen eingeteilt sind –Grundstufe und Oberstufe – lernen Sie Ihren eigenen Körper besser kennen.

In der Grundstufe (6 Phasen) werden die Grundlagen geschaffen. In der Oberstufe (7 Phasen) wird das Erlernte vertieft. Wie schafft man aber den nächsten Schritt?

Die Oberstufe: Das sind die Voraussetzungen

Es ist wie in der Schule. Damit Sie den Schritt in das Gymnasium oder zur Universität wagen können, müssen Sie zunächst ein gewisses Level erreichen. Beim autogenen Training ist dies genauso. Es ist sehr wichtig, dass Sie die sechs Phasen der Grundstufe von der "Schwere-Übung" bis zur "Kopf-Übung" vollkommen beherrschen und verinnerlicht haben.

Sie sollten in der Lage sein, innerhalb von nur wenigen Sekunden in einen Zustand der vollkommenen Entspannung wechseln zu können. Dieser Vorgang kann nur durch langes und regelmäßiges Üben erreicht werden. Das heißt, man sollte die Übungen der Grundstufe schon mindestens drei Monate lang angewandt und verstanden haben. Die Formeln und Übungen werden in dieser Zeit automatisiert.

Ziele: Das wird gelehrt

Die Oberstufe soll die bereits erlernten Entspannungsmethoden zunächst einmal vertiefen. Sie werden in der Folge aber um die Elemente der Meditation und der bildhaften Vorstellung erweitert. Das Ziel dieser sieben aufeinander aufbauenden Übungen ist es, dass der Mensch den Status der Selbsterkenntnis erreicht. Des Weiteren wird sehr stark die Persönlichkeitsbildung des Einzelnen gefördert. Es ist zudem wichtig, dass in den Übungen bewusst und konzentriert nachgedacht wird. Auf diese Weise soll der Übende selbst Lösungen und Ansatzpunkte für seine Probleme finden.

Die 7 Phasen: Das erwartet Fortgeschrittene

Charakteristisch für das autogene Training in der Oberstufe ist, dass die einzelnen Übungen sehr viel individueller sind als in der Grundstufe und sich somit zusehends am Einzelnen orientieren.

Folgender Ablauf wird aber in der Regel eingehalten:

  1. Farberkenntnisse – Es wird eine innere Farbe durch Autosuggestion wahrgenommen
  2. Wahrnehmung konkreter Gegenstände – bestimmte Objekte realitätsnah wahrnehmen
  3. Betrachtung ideeller Werte – Gezielte bildhafte Auseinandersetzung mit Grundwerten wie Liebe, Glück und Ehrlichkeit
  4. Charakterbildung durch gezielte Fragen zur Persönlichkeit – umfassende Beleuchtung der eigenen Person vor inneren Auge
  5. Reise auf den Meeresgrund
  6. Reise auf den Gipfel eines Berges
  7. Individuelle Bilder mit persönlichen Zugeständnissen – Erzeugung eigener Ideen und Vorstellungen

Es bleibt also festzuhalten:

Autogenes Training kann noch weit mehr als für eine Grundentspannung von Körper und Seele zu sorgen. Nach der Grundstufe folgt die Oberstufe, die Sie auf den Weg zur Selbsterkenntnis begleiten soll. Wer sich gezielt darauf einlassen kann, bekommt die Möglichkeit, selbst Lösungen für viele Probleme des Alltags zu finden.