So lenken Sie Angriffe in Gesprächen einfach um!

Wann ist Ihnen zuletzt die Spucke weg geblieben? War es vielleicht damals, als der Angriff im Gespräch mit einem Kollegen Sie einfach sprachlos machte? Sicherlich kennt jeder Mensch solche Situationen: Ein Gesprächspartner schleudert einem Unverschämtheiten ins Gesicht, auf die man nicht reagieren kann oder möchte, weil man selber zu gut erzogen ist. Lenken Sie solcherlei Angriffe in Gesprächen doch einfach mal um!

Unfähigkeiten im Job vorgeworfen zu bekommen, nur weil man eine andere Meinung vertritt, kann einen bitter treffen. In Gesprächen sind grobe Unhöflichkeiten, gerne auch mal unter der Gürtellinie, leider keine Seltenheit. Innerlich hat wohl jeder schon einmal den Impuls verspürt, es dem Gesprächspartner mit gleicher Münze heimzuzahlen.

Und gleichzeitig weiß man, dass ein solches Verhalten wenig konstruktiv und darüber hinaus auch noch kindisch wäre. Also beißen sich die meisten auf die Zunge und versuchen, sich zu rechtfertigen, oder den Angriff zu ignorieren. Was bleibt, ist ein unzufriedenes Gefühl, ein Gefühl der Sprachlosigkeit.

Welche Regeln gelten für Angriffe in Gesprächen?

Dabei gibt es Mittel und Wege solche Angriffe umzulenken. Wer sagt eigentlich, dass der Angreifer solch eine Form der Kommunikation wählen darf? Wer bestimmt, dass wir darauf noch eingehen müssen? Ist es unser eigenes Gefühl, den Angreifer mit seinen Worten nicht unkommentiert stehen lassen zu wollen? Natürlich ist das verständlich.

Allerdings verursacht jedes Eingehen auf solch einen Angriff beim Angreifer, und bei allen Umstehenden, den Eindruck, dass der Angreifer nicht ganz Unrecht hätte. Denn wäre er im Unrecht, würde man auf das Gesagte entweder nicht eingehen oder ihn zurechtweisen.

Bestimmen Sie selber den Stil des Gespräches!

Bei groben Unverschämtheiten kann das Mittel der Wahl deshalb eigentlich nur lauten, erst einmal den Kommunikationsstil an sich zu thematisieren. Im Prinzip ist dies die einzige Möglichkeit dem Angreifer klarzumachen, dass man auf dieser Basis nicht weiter mit ihm sprechen wird.

Und genau diese Haltung sollte man auch innerlich einnehmen. Nehmen Sie sich ganz klar vor, den Stil der Unterhaltung selbst zu bestimmen und nicht von einem ungehobelten Gesprächspartner bestimmen zu lassen.

Lenken Sie von der Unverschämtheit auf den Stil der Gespräche um!

Eine kleine Zurechtweisung wie: „ich rede gerne weiter mit Ihnen, wenn Sie einen anderen Ton gebrauchen“, oder „wenn Sie so mit mir sprechen, werde ich nicht mit Ihnen weiterreden“, kann da Wunder wirken.

Zum einen weisen Sie den Gesprächspartner strikt in seine Schranken, zum anderen verschaffen Sie sich selber ein gradliniges, gutes Gefühl. Sie beweisen sich in diesem Moment, dass Sie sich nicht von jemandem auf diese Weise behandeln lassen. Und dieses Gefühl ist Öl auf einem geschundenen Selbstbewusstsein.

Bringen Sie Ihr Ego wieder ins Gleichgewicht

Denn leider gerät das eigene Ego immer ein wenig ins Wanken, wenn jemand auf unverschämte Weise mit uns spricht. Selbst dann, wenn wir normalerweise über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügen, wirken solche Momente auf die meisten Menschen verunsichernd. Umso wichtiger ist es, dem Angreifer gegenüber eine klare Position zu beziehen. Umso schneller kann man sich auch wieder selber fangen.

Beziehen Sie das Umfeld mit ein

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die eigenen Aussagen zusätzlich auf das Umfeld zu beziehen. „Wir hier im Unternehmen sprechen so nicht miteinander“ oder „Hier bei uns im Unternehmen wird Gleichberechtigung großgeschrieben. Es ist unangebracht, Frauen degradieren zu wollen, Herr …..“.

Durch die Nennung des Namens personalisieren Sie Ihre Aussage, so dass Sie noch gezielter ankommen kann. Durch die Einbeziehung eines größeren Kontextes, nämlich des Unternehmens, zeigen Sie, dass Sie mit Ihrer Meinung nicht alleine stehen.

Generell ist dieses „Reden darüber, wie man miteinander redet“ ein gutes Mittel um sich abzugrenzen und auch zukünftigen Angriffen vorzubeugen.

Genießen Sie kultivierte Diskussionen.

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