Nein-Sagen leicht gemacht: Sagen Sie positiver Nein

In diesem Artikel dieser 5-teiligen Serie widmete ich mich dem Weg zu einem leichteren Nein. Nun gehe ich noch einen Schritt weiter zum positiven Nein. Einem Nein, das sich noch wesentlich leichter "verkaufen" lässt.

Nein-Sagen: Sagen Sie es positiv
Lernen Sie von einem großen Schriftsteller, aber auch von unseren Politikern, wie Sie sich geschickt zwischen die Stühle setzen, ohne gleich Ja sagen zu müssen.

Benutzen Sie clever Ihre Sprache, um Nein zusagen. Viele Beispiele für eine Umdeutung von Begriffen finden sich bei 1984 von George Orwell. Dort versammelte er unter dem Oberbegriff "Neusprech" die Beschönigung hässlicher Dinge durch wohlklingende Vokabeln: So hieß das Kriegsministerium im Roman "Ministerium der Liebe" und der minderwertige Tabak wurde zur "Victory-Zigarette". Zumindest in dieser Hinsicht wurde dieser düstere Roman zu einem Teil unseres Lebens. Denn inzwischen ist dieser Sprachgebrauch, 6 Jahrzehnte nach Erscheinen von 1984, auch in unserer Gesellschaft fest verankert:

Nein-Sagen: Positive Sprache
Ein paar Beispiele:

Früher hieß es          Heute heißt es                        
Arbeitsamt Bundesagentur für Arbeit
Entlassung Lean Management
Krankenkasse Gesundheitskasse
Kriegstote Kollateralschaden
Besatzungsmacht Koalition der Willigen

Entsprechend dieser Begriffe lehnt die Bundesagentur für Arbeit weiterführende Zahlungen nicht ab, sondern fordert und fördert. Die Gesundheitskasse legt Wert auf die Eigeninitiative und Beteiligung der Mitglieder und Angreifer wollen ein Land nicht unterdrücken sondern befreien.

Nein-Sagen: Denken Sie über die Wahl Ihrer Begriffe nach
Sie setzen ganz andere Zeichen, wenn Sie sich einen positiven Sprachgebrauch angewöhnen. Denken Sie daran: Alle Medaillen haben zwei Seiten. Es geht sicherlich nicht immer und manchmal macht auch die negative Sicht Sinn. Auch sollen diese Beispiele Sie nicht dazu verführen, Andere mit Ihrer Sprache zu manipulieren. Diese Beispiele sollen Sie lediglich dazu bringen, einmal über die Wahl Ihrer Begriffe nachzudenken.

Sprich: Wenn es geht, drücken Sie sich positiv aus. Überbringen Sie positive Nachrichten. Sorgen Sie für eine positive Stimmung. Sagen Sie "Nein", indem Sie "Ja" sagen!