Nein-Sagen leicht gemacht: Beschwichtigen, statt Nein zu sagen

Im letzten Artikel dieser 5-teiligen Serie widmete ich mich der Methode geschickt gewählter, positiver Begriffe, um so cleverer Nein zu sagen.

Beschwichtigen statt Nein-Sagen
Vom eigenen Standpunkt aus hat jeder Recht. Nutzen Sie diese Erkenntnis bei aufgebrachten Gegnern. Ein wenig erinnert dies an die Fabulierkunst im alten (und oft auch neuen Orient): "Oh großer Kalif. Sie sind ein Mensch, der mit einem überaus weisen Gespür gesegnet ist. Sie besitzen Erfahrungen, über die ich nicht verfüge und dies allein macht Sie zu einem unschätzbar wertvollen Gesprächspartner. Und ich kann sehr gut verstehen, dass es Ihnen vor Ihrem Erfahrungshintergrund wichtig ist, Sklaven zu halten. Dennoch ist dies in unserer Kultur verboten, da unserer Erfahrungshintergrund ein ganz anderer ist."

Durch Beschwichtigung Nein sagen
Hierzu stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Relativieren: Fügen Sie dem Argument Ihres Gegenübers einen neuen Aspekt hinzu: "Sie denken, der Preis für das neue Risikomanagement-System ist angesichts unserer Haushaltslage zu hoch? Da haben Sie Recht! Ich finde dennoch, dass wir uns ansehen sollten, was uns dieses System in Zukunft an Geld sparen kann, wenn wir an die nächste Krise denken."
  • Beziehen Sie sich auf Ihre eigene Position zurück: Genau wie Sie die Kompetenz Anderer wertschätzen, sollte auch Ihre eigene Kompetenz unbestreitbar sein: "Als Mutter sage ich Ihnen…", "Als Bauingenieur weiß ich…", "Als Autofahrer in dieser Stadt spüre ich jeden Morgen…"
  • Gehen Sie auf die Punkte ein, die Ihnen wichtig erscheinen: Diese Taktik verwenden Politiker gerne. In Interviews gehen Sie nur auf ein paar wenige Punkte ein oder nur mit einem kurzen Halbsatz auf die eigentliche Frage. Anschließend reden Sie hauptsächlich darüber, was Sie selbst als wichtig empfinden. Bei Gegenfragen kann sich dasselbe Spiel wiederholen, bis keine Gegenwehr mehr kommt (oder die Zeit zu Ende ist).