Berufung finden: Die Qual der Wahl

Es gibt nicht wenige katholische Priester, die nach vielen Jahren feststellen, dass sie das Priesterleben gegen ein Ehe- oder Familienleben eintauschen möchten. Dabei ist gerade Priester ein Beruf, in dem alle Kandidaten zu Beginn das Gefühl haben, berufen zu sein. Offensichtlich ist es also möglich, im Laufe der Zeit die Berufung zu verlieren.

Das gilt nicht nur für Priester, sondern für alle anderen Menschen, die einen Beruf gewählt haben, der zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben als Berufung identifiziert wurde. Menschen ändern sich und deswegen wechseln auch eigene Berufungen.

Wenn aus einer Berufung eine Qual wird

Eine Berufung hat immer etwas mit Selbststilisierung zu tun. Es mag sein, dass ein religiöser Mensch dies anders sieht, aber diese Formulierung zeigt nur, dass der Beruf eine besonders große Leidenschaft benötigt.

Doch so wie private Beziehungen, die mit großer Liebe starten, irgendwann im Scheidungskrieg enden, können auch Berufungen im Laufe der Zeit zu einer regelrechten Qual werden. Wenn sich die eigenen Interessen verändern, sollte die Berufung aufgegeben werden.

Berufung verlieren und glücklicher leben

Ein toller Beruf, den Sie mit Leidenschaft ausfüllen, ist zweifellos ein großer Gewinn für Ihr Leben. Aber wenn diese Leidenschaft verschwindet, ist es vielleicht besser, einen anderen Weg einzuschlagen.

Vielleicht haben sich die Hoffnung und Träume, die mit dem Beruf verbunden haben, nicht erfüllt oder ihre eigenen Prioritäten haben sich verschoben. Nach einer Familiengründung kann der einstmals geliebte Beruf vor allem zu einer zeitlichen Belastung werden.

Mut zur Veränderungen als Basis für künftiges Glück

Es ist nicht einfach, eine Berufung aufzugeben. Aber wenn Sie das sichere Gefühl haben, dass der eingeschlagene Weg Sie nicht mehr glücklich macht, sollten Sie nicht lange zögern. Jede Veränderung ist mit Mühen, Anstrengung und oft auch mit Schmerzen verbunden. A

ber durch sie haben Sie die Chance, eine positive Entwicklung auszulösen. Wenn Sie in Ihrem alten Muster bleiben, können Sie allenfalls Ihr Selbstmitleid in ungeahnte Höhen führen. Es ist nicht leicht, einen Weg aufzugeben, den Sie einst mit großer Überzeugung begonnen haben. Aber manchmal ist Aufgabe ist die beste Alternative.

Berufung verlieren – Neue Lebensqualität gewinnen

Wenn Sie erst einmal den Ballast der alten Berufung verloren haben, werden Sie sehr schnell feststellen, dass Sie neue Energie gewinnen. All die Grübeleien und Schwierigkeiten, die Sie lange Zeit behindert haben, verschwinden auf einmal.

Sie haben Raum für neue Erfahrungen und neue Zukunftsvisionen. Viele Menschen, die sich nach langem Zögern und unter großer Selbstqual dazu entscheiden, eine Berufung aufzugeben, fragen sich schon kurze Zeit später, warum Sie so lange gewartet haben.

Zweifelsohne ist es richtig, eine derart große Entscheidung gut zu durchdenken. Aber wenn Sie alle Argumente abgewogen haben, sollten Sie die Entscheidung nicht auf die lange Bank schieben.

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