Wenn einer sprichwörtlich ein „Lotterleben“ führt

Wenn Sie heute von jemandem sprechen, der ein „Lotterleben“ führt, meinen Sie einen Menschen, der sich wenig um Konventionen schert und ein recht lockeres Leben führt. Doch wie ist der Begriff „Lotterleben“ eigentlich entstanden? „Etikette heute“ sagt Ihnen wie.
Der führt aber ein „Lotterleben“…
Woher stemmt der Begriff „Lotterleben“?
  1. Geht er auf den unglücklichen Hieronymus Lotter zurück.
  2. Beruht auf dem althochdeutschen Wort für „schlaff und nichtig“.
Die Lösung:
Lange Zeit glaubten die Sprachforcher, dass der Begriff „Lotterleben“ auf den einstigen Leipziger Bürgermeister Hieronymus Lotter (1497-1580) zurückgeht. Herr Lotter war nicht nur Bürgermeister, sondern auch Baumeister und hatte einen Leipziger Neubau so „lotterlich“ konstruiert, dass dieser schon nach zwei Jahren wieder abgerissen werden musste.
Die Herkunft des Begriffs „Lotterleben“ wird ihm deshalb auch heute noch zugeschoben. Und doch: Wenn Sie sich für Lösung a) entschieden haben, liegen Sie leider daneben: Das Wort „Lotterleben“ stammt tatsächlich vom althochdeutschen begriff „lotar“ ab, was so viel bedeutet wie leichtfertig, schlaff, nichtig.
Übrigens: Herr Lotter führte alles andere als ein Lotterleben. Nachdem er den Bau der Augustusburg nicht rechtzeitig fertig stellen konnte, wurde er aus dem Amt des kurfürstlichen Baumeisters entlassen. Er investierte anschließend sein gesamtes Hab und Gut in den Bergbau – allerdings ohne Erfolg.

Kniggetest
Sie sind eingeladen bei Freunden und möchten die Toilette aufsuchen. Wie formulieren Sie Ihr Anliegen?
A – Dürfte ich mich kurz frisch machen?
B – Ich müsste mal für kleine Mädchen…
C – Wo ist bitte die Toilette?
D – Wo könnte ich mit bitte die Hände waschen?

Auflösung
Antwort D ist richtig. Antwort A ist veraltet (genauso wie „Nase pudern“, B klingt leicht albern und C ist zu direkt.