Was Sie über Botox wissen sollten

Botox gilt als Faltenkiller Nummer eins. Einige Nadelstiche, die Haut entspannt sich und bleibt für einige Monate glatt. Wussten Sie, dass Botulin eines der stärksten Gifte ist und als biologische Waffe gilt?

Stehen in Hollywood die großen Spektakel an, wird kolportiert, dass Botox knapp wird. Stars und Sternchen lassen sich das Gift spritzen, um mit einem faltenlosen Gesicht auftreten zu können. Inzwischen gehört Botox zur Standardausrüstung jedes Schönheitschirurgen. Auch wenn es häufig eingesetzt wird, sollten Sie sich im Klaren sein, dass es sich um ein äußerst toxisches Nervengift handelt, über dessen Spätfolgen noch keine Erkenntnisse vorliegen.

Bekannt ist, dass die Muskeln an den Einstichstellen noch ein Jahr nach den Injektionen Auffälligkeiten zeigen, obwohl das Toxin längst abgebaut ist. Dies lässt den Rückschluss zu, Nervenzellen seien dauerhaft geschädigt. Botulinumtoxin wird als wirksames Medikament eingesetzt. Dass es zu Nebenwirkungen kommt, wird in Kauf genommen. Diese jedoch wegen eines kosmetischen Effektes zu akzeptieren, sollte wohlüberlegt sein, zumal wenn es sich nicht um eine einmalige Anwendung handelt. Je nach Dosis hält die Wirksamkeit zwei bis sechs Monate an und muss dann wiederholt werden.

Botulinumtoxin

1817 beschrieb der Arzt Justinus Kerner erstmals die toxischen Eigenschaften des Bakteriums Clostridium botulinum (botulus = Wurst). Durch den Verzehr verdorbener Konserven kommt es durch die Toxine des Erregers zum Botulismus, einer  Lebensmittelvergiftung, die durch Darmlähmung zum Tod führt.

Das Botulinumtoxin (Botulin) hemmt die Sekretion von Acetylcholin, einem Neurotransmitter der für die Reizübertragung von den Nervenzellen auf die Muskelzellen zuständig ist, d. h. die Muskeln können nicht kontrahieren. Diese Erkenntnis wurde zur Lösung von Muskelkrämpfen eingesetzt.

Medizinische Nutzung

Seit 1980 ist das Neurotoxin zur Behandlung von spastischen Lähmungen, bei Inkontinenz infolge von Querschnittslähmung, multipler Sklerose oder Parkinson als Medikament zugelassen. Auch Schielen des Auges konnte mit dem Toxin gebessert werden. Dabei wurde beobachtet, dass sich nach der Behandlung die Gesichtsfalten glätteten. Ein Nebeneffekt, der als Faltenkiller berühmt wurde. Seit 2006 ist Botox für kosmetische Anwendungen zugelassen.

Biologische Kampfstoffe

Clostridien, die Erreger von Tetanus, Milzbrand, Gasbrand und Lebensmittelvergiftungen, gehören zu den Bazillen. Sie bilden sich bei schlechten Lebensbedingungen zu Sporen um. Diese Dauerform ist äußerst resistent gegen Desinfizierungsmittel, Hitze, Nässe oder Trockenheit. Sporen können jahrzehntelang im Boden überleben. Diese Eigenschaft macht Bazillen neben ihrer Toxizität so gefährlich, dass sie zu biologischen Kampfstoffen modifiziert wurden.

Fazit:

Medizinische Anwendungsgebiete für das gefürchtete Bakteriengift gibt es reichlich. Vorbehaltlos sollte es dennoch nicht angewandt werden, da bisher nicht geklärt ist, ob es sich langfristig im Körper anreichert. Deshalb sollten Sie vom  häufigen Gebrauch dieses Giftes aus kosmetischen Gründen absehen.

Die Kosten für eine Behandlung liegen zwischen 150 und 300 Euro.

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