Rasieren, epilieren, wachsen: Enthaarungsmethoden im Vergleich

Nicht nur im Sommer am Strand, auch beim Sport oder bei festlicher Kleidung zeigt Frau Bein. Haariger Wildwuchs wird dort, wie auch unter den Achseln, meist als unästhetisch empfunden. Je nach Hauttyp, Zeit und Schmerzempfindlichkeit bieten sich sowohl Warm- oder Kaltwachs, Epilation oder Rasur an, um ungewollter Härchen Herr zu werden. Welche Methode sich wann eignet, erfahren Sie hier.

Rasur: Schnell und schmerzlos

Die am weitesten verbreitete Methode ist sicherlich das Rasieren (von lat. rasura – das Schaben, das Kratzen). Es geht nicht nur schnell und tut nicht weh, sondern ist auch sehr einfach in der Anwendung. Anfallende Kosten belaufen sich lediglich auf Rasierschaum und einen geeigneter Rasierer.

Dabei sollte allerdings nicht gespart werden, denn Einwegrasierer oder Nassrasierer mit nur zwei Klingen sind zwar preiswert, die Anwendung rächt sich jedoch schnell, wenn die Klingen die Haare ausreißen, anstatt sie zu schneiden, nicht alle Haare erwischen und nicht gut über die Haut gleiten.

Es wird allerdings nicht jeder mit einer Nassrasur glücklich. Wer besonders sensible oder trockene Haut hat, sollte Geld in einen guten Nassrasierer investieren und auf jeden Fall Rasierschaum benutzen, während Frauen mit weniger empfindlicher Haut auch mit Duschgel als Rasierschaumersatz klarkommen.

Auf mehrmals wöchentliches Rasieren reagiert trockene und empfindliche Haut meist gereizt. Das Rasieren wird unangenehm, die Haut ist permanent trocken. Auch Frauen, die besonders dicke oder dunkle Haare haben, sind mit einer Nassrasur oft unzufrieden. Da die Haare nur gekappt sind, sieht man die Haarwurzeln dann als dunkle Punkte, die schnell wieder nachwachsen. Prinzipiell nimmt eine Rasur zwar wenig Zeit in Anspruch, jedoch muss für ein gutes Ergebnis alle ein bis drei Tage erneut rasiert werden.

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Epilation: Preiswerte Haarentfernung von Dauer

Wer etwas weniger schmerzempfindlich ist, kann in der Epilation ’seine‘ Enthaarungsmethode finden. Mit dem handlichen Gerät wird über die zu behandelnde Stelle gefahren, dabei zupfen rotierende, wellenförmige Metallblätter die Haare aus. Das ziept – je nach Körperstelle – ordentlich, dafür brauchen die Haare zwei bis vier Wochen, bis sie nachwachsen.

Zudem wird das Haar samt Haarwurzel entfernt, es gibt also keine sichtbaren ‚Pünktchen‘, an denen das Haar abgeschnitten wurde. Kosten entstehen nur für den Epilierer, der je nach Hersteller und Qualität zwischen 20 und 150 Euro kostet. Neuste Modelle können sogar im Wasser genutzt werden und enthalten einen Massagebürstenkopf, der auf das Gerät aufgesetzt werden kann. Sanfte Vibrationen sollen den Schmerz eindämmen. Einfachere Geräte, die aber ebenfalls gut funktionieren, kosten meist um die 30 Euro.

Modernste Epilierer benötigen laut Herstellerangaben gerade einmal 0,5 Millimeter Haarlänge, um erfolgreich ein Haar zu packen und zu entfernen. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass doch meistens ein bis zwei Millimeter erforderlich sind. Dennoch liegt hier der Vorteil von Epilation gegenüber Wachs:

Auch Warmwachs braucht einen halben bis ganzen Zentimeter, um das Haar greifen zu können. Bis dahin muss der ‚Pelz‘ ertragen werden, was an aufeinanderfolgenden, heißen Tagen mit beinfreier Mode manchmal schwierig ist. Bei Epilation lohnt es sich zudem, eventuell schneller wachsende Stellen einzeln zu behandeln, was bei Wachs meist nicht lohnt oder nicht von Erfolg gekrönt ist.

Warm- und Kaltwachs: Schonend und gründlich

In Drogerien ist sowohl Warm- als auch Kaltwachs erhältlich. Kaltwachs ist zwar in der Anwendung wesentlich einfacher, da das Wachs bereits auf Vliesstreifen aufgetragen ist, jedoch packt das Wachs die Härchen oft nicht gut und zeigt nur eine geringe Wirkung. Warmwachs ist etwas schwieriger zu handhaben, sorgt jedoch für deutlich bessere Resultate.

Wer mit Warmwachs gut klarkommt, kann sich auch einen Warmwachsroller kaufen und so Kleckereien und ungleichmäßig dicke Wachsschichten verhindern. Das Gerät (ab 20 Euro) erhitzt das Wachs aus einer Patrone und ermöglicht einen gleichmäßigen, dünnen Auftrag.

Während Epilation einige Zeit in Anspruch nehmen kann, bis alle Flächen abgedeckt sind, geht eine Behandlung mit Warmwachs ungleich schneller, wenn man ein wenig Erfahrung gesammelt hat. Schienbeine und Waden können – zuzüglich des Erhitzens des Wachses – in fünf Minuten vollständig behandelt sein.

Natürlich muss für eine Wachsbehandlung, wie auch für die Epilation, eine gewisse Schmerztoleranz vorhanden sein – beide Methoden unterscheiden sich in dieser Hinsicht nur wenig – wobei beides weniger unangenehm wird, je öfter es durchgeführt wird.

Das liegt zum einen an der Gewöhnung, zum anderen daran, dass die Haarwurzeln immer dünner werden. Die Praxis zeigt, dass sich gerade Enthaarung mit Warmwachs für trockene und teilweise auch sensible Haut anbietet. Trockene Haut wird durch die einmalige Enthaarung weniger belastet, als durch kontinuierliches Rasieren.

So finden Sie Ihre beste Enthaarungsmethode

Ob Sie zu Epilierer, Wachs oder Rasierer greifen, bleibt Ihnen überlassen. Welche Enthaarungsmethode die richtige Wahl ist, hängt von diversen Faktoren ab.

Wer Probleme mit trockener Haut hat, sollte Warmwachs oder Epilation eine Chance geben. Wer eher schmerzempfindlich ist, aber keine Hautprobleme hat, wird mit einer regelmäßigen Nassrasur glücklich. Wer großen Wert darauf legt, keine Zwischenphasen mit ersten Stoppeln einlegen zu müssen, sollte zu einem guten Epilierer greifen.

Finanziell tun sich die drei Methoden nur wenig. Bei einer Rasur fallen Kosten für einen guten Nassrasierer, eventuell Ersatzklingen und Rasierschaum an (pro Monat um die zehn Euro). Zum epilieren wird lediglich ein Epilierer benötigt, bei dem ein gutes Modell mit rund dreißig bis vierzig Euro zu Buche schlägt, dafür aber auch zwei bis drei Jahre halten sollte und somit pro Monat gerade einmal etwas über einen Euro kostet.

Warmwachs kostet pro Tiegel (für ein bis zwei Anwendungen) um die fünf Euro, ein Warmwachsroller rund zwanzig Euro. Nachfüllpatronen kosten ebenfalls ungefähr 5 Euro für zwei Anwendungen. Nutzt man Warmwachs alle zwei Wochen, kommt man hier also auch auf fünf bis zehn Euro pro Monat.

Auch der Zeitaufwand hält sich die Waage. Während eine Rasur schnell geht, muss alle ein bis drei Tage nachrasiert werden. Warmwachs und Epilation benötigen etwas mehr Zeit, die Resultate sind jedoch auch nachhaltiger. Es lohnt sich also, ein wenig zu experimentieren, bis man „seine“ optimale Methode gefunden hat.

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