Permanent-Make-Up: Welche Risiken birgt die dauerhafte Schminke?

So ein Permanent-Make-Up ist ganz schön praktisch. Kein Schminken, kein Abschminken, kein Verschmieren und keine Lippenstiftränder mehr. Doch birgt Permanent-Make-Up einige Risiken und ist gerade in den Langzeitfolgen noch nicht genug erforscht. Wir sagen Ihnen, worüber Sie sich Gedanken machen sollten.

Permanent-Make-Up: Vorteile und Risiken

Der Vorteil von Permanent-Make-Up liegt ganz klar auf der Hand. Kein tägliches Schminken am Morgen, kein lästiges Abschminken am Abend, keine Make-Up- Ränder mehr an der Kleidung und kein Lippenstift mehr auf den Zähnen. Das klingt alles schon sehr reizvoll und praktisch, doch stellt sich die Frage, ob sich ein Permanent-Make-Up wirklich lohnt und ob es auch hält, was es verspricht. Weiterhin stellt sich die Frage nach Nebenwirkungen und Risiken.

Wie funktioniert ein Permanent-Make-Up und was sind die Risiken?

Mittels kleiner Nadeln werden wie beim Tätowieren Farbpigmente unter die Haut gespritzt. Permanent-Make-Up verblasst aber schneller als ein Tattoo, da das Gesicht ständig dem Sonnenlicht ausgesetzt ist und die Farbe des Permanent-Make-Ups sich unter UV-Strahlen schneller zersetzt.

Die Farbe hält vier bis fünf Jahre. Entscheiden Sie sich also für eine dezente Farbe, da Sie sie jeden Tag offensichtlich in Ihrem Gesicht präsentieren und Fehler in der Farbwahl und beim Auftragen nur schwer wieder ausgebessert werden können. Vereinbaren Sie ein ausführliches Vorgespräch mit der Kosmetikerin, in dem Sie gemeinsam die für Sie am besten geeignete Farbe herausfinden.

Auch wird die Kosmetikerin Sie nach Ihrem Gesundheitszustand fragen, denn Diabetes-Patienten und Menschen mit Allergien, Hepatitis, HIV und der Bluterkrankheit wird vom Permanent Make Up abgeraten. Auch wenn Sie blutverdünnende Medikamente oder über längere Zeit Aspirin einnehmen oder genommen haben, ist ein Permanent-Make-Up nichts für Sie.

Erkundigen Sie sich unbedingt, ob steriles Einmalwerkzeug und Nadeln für Ihr Permanent-Make-Up benutzt werden, da alles andere Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann. Fragen Sie auch im Vorfeld schon nach, ob eine Nachbesserung – falls Sie mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden sind – möglich ist und halten Sie dies im Vertrag fest. Zwei Wochen vor der Behandlung sollten Sie intensives Sonnenlicht vermeiden, ebenso ein bis zwei Wochen danach. Wichtig ist, dass in der ersten Zeit nach dem Injizieren des Permanent-Make-Ups auf einen ausreichenden Sonnenschutz geachtet wird.

Permanent-Make-Up: Konkrete Risiken

Bei einer Permanent-Make-Up-Behandlung treten Risiken zwar nur sehr selten auf, doch sind sie dennoch vorhanden und dann meistens auch schwerwiegend. Da die Behandlung in Ihrem Gesicht stattfindet, sind kleinste Fehler, wie zum Beispiel eine nicht ganz exakt nachgezeichnete Lippenlinie, sofort sichtbar und nur schwer zu korrigieren.

Ebenso können sich an den Stichstellen Narben bilden, die kleinen Wunden können sich entzünden. Weiterhin kann eine allergische Reaktion auf die Farbe eintreten, da diese durch das Einbringen in die Haut in den Organismus gelangt. Der Stoff auf den meist allergisch reagiert wird heißt para-Phenylendiamin (PPD) und kann schwere Hautreizungen und -erkrankungen auslösen. Andere Farben können krebserregende Stoffe enthalten, da Tätowiererfarben keiner gesetzlichen Regelung unterliegen, wie dies bei herkömmlichen Kosmetika der Fall ist.

Über die Wirkung vieler Stoffe in den Farben sind noch gar keine Langzeitfolgen bekannt und die Gefahr, auf einen der enthaltenen Stoffe doch allergisch zu reagieren, ist durchaus vorhanden. Überlegen Sie sich das mit dem Permanent Make Up also gut. Wägen Sie Risiken und Vorteile für sich ab und fragen Sie sich, ob es nicht doch Spaß macht, sich auch mal abwechselnd in verschiedenen Nuancen und Farbtönen schminken zu können, ohne für Jahre auf ein und dasselbe Make-Up festgelegt zu sein.

Bildnachweis: Africa Studio / stock.adobe.com