Kritische Inhaltsstoffe in Shampoos

Bei den wenigsten Kosmetika gehen die Meinungen so weit auseinander, wie bei Shampoo: Jeder schwört auf 'sein' Produkt, seinen heiligen Gral der Haarpflege. Das liegt daran, dass unterschiedliche Inhaltsstoffe für unterschiedliche Haartypen geeignet sind. Welchen drei Inhaltsstoffen Sie allerdings prinzipiell misstrauisch gegenüberstehen sollten, lesen Sie hier.

Sodium Laureth Sulfate. Dieser Inhaltsstoff steht bei vielen Shampoos nach Aqua (Wasser) direkt an zweiter Stelle. Sodium Laureth Sulfat ist ein Tensid, verleiht dem Shampoo also seine Reinigungskraft. Es ist stark öl- und fettlösend, weshalb es in Shampoos gerne verwendet wird. Zudem sorgt es zusammen mit anderen Stoffen dafür, dass das Shampoo schäumt und sich so gut verteilen lässt.

Über Sodium Laureth Sulfate gibt es eine scheinbar nie endende Kontroverse, seitdem das Gerücht aufgekommen ist, dass es krebserregend sei oder grauen Star auslöse. Das konnte jedoch bisher in keiner Studie belegt werden. Richtig ist allerdings, dass der Stoff in Naturkosmetik nicht enthalten sein darf und bei Ökotest zu einer Abwertung des Produktes führt. Ebenfalls richtig ist, dass Sodium Laureth Sulfate in Kombination mit anderen Stoffen zur Bildung von Nitraten oder Dioxinen beitragen kann, die dann tatsächlich als krebserregend bekannt sind.

Sodium Laureth Sulfate ist zudem per se reizend und austrocknend und es gibt einige Leute, die auf diesen Inhaltsstoffe empfindlich reagieren. In diesem Fall lohnt sich der Wechsel des Shampoos. Eine gute Alternative bietet Naturkosmetik, etwa die Shampoos der DM-Eigenmarke Alverde (1,95 €). Wer mit dem Inhaltsstoffe jedoch gut zurecht kommt und keine Probleme mit trockener Kopfhaut hat, muss nicht zwingend das Shampoo wechseln.

Sodium Laureth Sulfate sollte übrigens nicht mit Sodium Lauryl Sulfate verwechselt werden. Auch wenn beide Stoffe sehr ähnlich klingen und eine ähnliche Wirkung haben, reizt Sodium Lauryl Sulfate deutlich stärker. Auf diesen Inhaltsstoff sollte tatsächlich verzichte werden.

Dimethicone und andere Silikone

Dimethicone ist ein nicht-wasserlösliches Silikon. Silikone sind in Shampoos ebenso beliebt wie kontrovers diskutiert. Prinzipiell werden sie verwendet, um das Haar mit einer dünnen Schicht zu ummanteln. Das Haar lässt sich leichter kämmen und wirkt gesünder. Problematisch werden Silikone jedoch dadurch, dass zu dem so ummantelten Haar auch keine Pflegemittel mehr durchdringen können und Haartönungen kaum Wirkung zeigen, da sie das Haar nicht durchdringen können.

Inzwischen lohnt es sich nicht mehr, Silikone per se zu verteufeln, denn die neue Generation der Silikone ist teils wasserlöslich. Solche Silikone können hilfreich sein, ohne das Haar zu schädigen. Nicht-wasserlösliche Silikone legen sich jedoch auf Haar und Kopfhaut und lassen sich nur mit einem stark reinigenden Shampoo wieder entfernen.

Viele Shampoos nutzen inzwischen bedingt wasserlösliche oder komplett wasserlösliche Silikone. Einen Bogen machen sollte man jedoch um diese Inhaltsstoffe: Dimethicone, Cetyl Dimethicone, Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone, Trimethylsilylamodimethicone, Cetearyl methicone.

Paraffinum Liquidum

Paraffinum Liquidum ist bereits in Cremes negativ aufgefallen. Es ist ein Erdöl-Destillat und wird gerne als natürliches Öl verkauft, was jedoch falsch ist. Tatsächlich wird es gerne verwendet, da es die Haut aufquellen lässt und so Falten erst einmal mindert. Im Endeffekt behindert Paraffinum Liquidum jedoch den Hautstoffwechsel, da es sich wie eine Schicht auf die Haut legt.

In Shampoo hat es eine ähnliche Wirkung wie Silikone. Es legt sich um die Haare, vor allem aber auf die Kopfhaut. Dadurch kann es sein, dass das Haar schnell nachfettet und die Kopfhaut gereizt oder trocken wird. Pflegeprodukte und Colorationen werden schlechter aufgenommen. Während natürliche Öle Haut und auch Haare pflegen, schadet Paraffinum Liquidum mehr, als es hilft.

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