Das richtige Peeling für jede Haut: Chemisches Peeling

Das richtige Peeling kann bisweilen wahre Wunder bewirken: Es fördert die Durchblutung, entfernt abgestorbene Hautschüppchen, lässt Unreinheiten verblassen und den Teint strahlen. Wer jedoch ohne Vorwissen zum erstbesten Peeling greift, riskiert eher eine Schädigung seiner Haut als die beschriebenen Effekte. Erfahren Sie in dieser Reihe, welches Peeling das Richtige für Ihre Haut ist. Hier wird das chemische Peeling behandelt.

Chemische Peelings haben eine ähnliche Wirkung wie mechanische Peelings – die oberste Hautschicht wird abgetragen und zur Erneuerung angeregt – funktionieren jedoch anders. Eine schwache Säure (unter zehn Prozent) ist der wichtigste Bestandteil solcher Peelings. Das macht sie zur effizientesten Art des Peelings, birgt jedoch auch gewisse Risiken.

Vorteile eines chemischen Peelings

Ein chemisches Peeling hat einige Vorteile, vor allem gegenüber mechanischen Peelings. In niedrigerer Dosierung ist es milder als mechanische Peelings, da nicht mechanisch auf die Haut eingewirkt wird. Auch entzündliche Hautveränderungen, wie Rosazea und Akne, können somit mit einem chemischen Peeling behandelt werden.

Ein großer Vorteil chemischer Peelings besteht darin, dass die Haut sich nicht an die Behandlung gewöhnt. Während die Haut bei mechanischen Peelings manchmal mit Verhornungen auf die „Belastung“ des Peelings reagieren kann, bleibt ein chemisches Peeling auch nach vielen Anwendungen effizient.

Des Weiteren kann ein chemisches Peeling je nach Notwendigkeit in seiner Intensität gesteigert oder gemildert werden. Gegen stärker sichtbare Narben etwa kann ein mechanisches Peeling nur bedingt viel ausrichten. Darin liegt jedoch auch ein Risiko chemischer Peelings: Die Dosierung ist enorm wichtig. Bei unsachgemäßer Handhabung kann ein konzentriertes chemisches Peeling, wie jede Säure, Verätzungen verursachen.

Diese Hauttypen profitieren von chemischen Peelings

Solange die Dosierung auf die entsprechenden Hauttypen abgestimmt ist, ist ein chemisches Peeling für jeden eine gute Wahl. Da es inzwischen verschiedene Arten gibt, lohnt sich jedoch eine Beratung oder Recherche, welche Art von chemischem Peeling Ihren Ansprüchen am besten gerecht wird.

Die bekanntesten Inhaltsstoffe in chemischen Peelings sind AHA (Alpha Hydroxy Acid) und BHA (Beta Hydroxy Acid). AHAs werden meist aus Früchten, wie Zitrusfrüchten (Fruchtsäuren), oder Zuckerrohr gewonnen, schließen jedoch auch Milchsäure mit ein, die etwas milder wirkt.

BHAs bezeichnen ebenfalls eine Gruppe von organischen Säuren, die bekannteste von ihnen ist Salizylsäure. Das besondere an BHAs ist, dass sie lipophil sind und somit auch verstopfte Poren reinigen können, da sie in der Lage sind, Fette zu durchdringen. Des weiteren wirken BHAs entzündungshemmend, was besonders für Leute mit entzündlichen Hauterkrankungen wichtig ist.

Neben den bekannten AHAs und BHAs gibt es auch neuere Entwicklungen, z. B. LHAs (Lipo Hydroxy Acid), die von der Kosmetikfirma La Roche-Posay entwickelt wurden und noch lipophiler sind als BHAs, dabei jedoch milder. Ebenfalls eine neue Entwicklung sind PHAs (Poly Hydroxy Acid). Das besondere an PHAs ist, dass bei ihnen die durch das chemische Peeling bedingte Lichtsensibilität der Haut nur vermindert auftritt.

Anwendung: Eigenbehandlung versus Kosmetikerin

Es gibt diverse Produkte (meist Cremes) mit einem AHA/BHA-Gehalt von ein bis zwei Prozent oder anderen vergleichbaren Inhaltsstoffen in stärkerer Dosierung. Diese Produkte werden meist wie normale Cremes oder Gesichtsmasken angewandt, jedoch sollte während und nach der Behandlung auf einen guten Sonnenschutz geachtet werden, da die Haut in dieser Zeit wesentlich empfindlicher auf Sonneneinstrahlung reagiert.

Bei schwerer wiegenden Problemen, wie Narben, starker Akne oder anderen entzündlichen Hauterkrankungen, sollte die Behandlung von einer Kosmetikerin oder sogar in einer Hautklinik durchgeführt werden. Produkte für den Heimbedarf erreichen ein oberflächliches Peeling; mittlere oder gar tiefe Peelings können zuhause jedoch nicht fachgerecht durchgeführt werden, zeigen allerdings eine bessere Wirkung.

Das kann ein chemisches Peeling

Ein chemisches Peeling kann fast alles, was auch ein mechanisches oder ein Enzympeeling kann. Die Kollagenproduktion wird gestärkt, die Haut bleibt also elastisch. Je nach Säure wird die Haut zudem mit Feuchtigkeit versorgt. Dadurch entsteht gewissermaßen ein Anti-Age-Effekt.

Vor allem BHAs helfen zudem gegen verstopfte Poren, was ein Alleinstellungsmerkmal dieser Peelings ist. Wie auch Enzympeelings sorgen chemische Peelings für einen gewissen „Glow“ der Haut, die von abgestorbenen Hautschuppen befreit ist und somit frisch und ebenmäßig wirkt.

Mittlere Peelings helfen weiterhin gegen Narben oder teilweise auch gegen Sommersprossen, ebenso wie gegen leichte Falten, da die entsprechende Hautschicht zur Erneuerung angeregt wird. Durch die regelmäßige Anwendung bleibt zudem die Dicke der Haut erhalten, die sonst mit dem Alter abnimmt.

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