Krisenzeiten in Beziehungen – finden Sie Kraft in der Veränderung

"Nichts ist so beständig wie der Wandel", sagte schon Heraklit von Ephesus (etwa 540 - 480 v. Chr.). Dieses Zitat belegt, dass uns das Phänomen Veränderung schon sehr lange bewegt. Wagt man eine Interpretation, drängt sich zunächst das Paradoxon auf: "Alles wandelt sich und das heißt, es gibt keine Beständigkeit, gleichzeitig ist aber dieser Wandel beständig, also unaufhörlich." Aber was nutzt das bei Beziehungskrisen?

Ist eine Beziehung, mit sich selbst oder anderen, in eine Krise gelaufen, kann uns dieses Paradoxon weiterhelfen.

Kleine und große Gefahren

Es geht doch darum, wie wir es schaffen können, mit Krisen so umzugehen, dass wir uns dabei nicht allein und verlassen fühlen, sondern innere Offenheit und äußere Unterstützung finden.

Sehen Sie Ihre Krise als „ein Bündel von großen und kleinen Gefahren“, die man meiden sollte? Wenn ja, ist es hilfreich, die Energie dieses Paradoxons als eine Kraft zu entdecken, die wir nutzen können und die an sich ein Wachstumspotential beinhaltet.

1. Schritt: Die Krisensituation analysieren

Schreiben Sie Ihre derzeitige Situation auf. Analysieren Sie schriftlich alle positiven und negativen Faktoren und halten Sie diese in einer Tabelle fest.

Beschreiben Sie alle emotionalen Auswirkungen, die Sie selbst und alle Beteiligten erfahren, indem Sie sich selbst in die Mitte eines Kreises hinein denken und alle Beteiligten außerhalb um Sie herum. Fertigen Sie eine Skizze an – siehe Zeichnung unten. Auf die Richtungspfeile schreiben Sie ihre Emotionen in Bezug auf den anderen. Achten Sie dabei darauf, dass die Abstände so groß ausfallen, wie die Heftigkeit der Emotion es nahelegt. Längere oder dickere Pfeiler deuten mehr Abstand oder mehr Ladung an. Dies können Sie auch mit jedem anderen Material machen, Steine, Münzen, Streichhölzer, Tassen usw.

Sehnsüchte und Wünsche

Gehen sie dann weiter. Welche Sehnsüchte oder Wünsche haben Sie in Bezug auf den anderen? Was soll anders sein?

Gehen Sie systematisch vor und überprüfen immer wieder, was sie wirklich fühlen. Erstellen Sie ein Diagramm dieser Art so lange, bis Sie meinen, dass es jetzt genau so ausgefallen ist, wie es Ihrem Wunsch- oder Zielzustand entspricht.

2. Schritt: Eine Entscheidung treffen

Entscheiden Sie sich klar für diesen Zustand, ihn mit aller Kraft erleben zu wollen und verwirklicht zu sehen. Sagen Sie JA dazu und konzentrieren Sie sich auf Ihr neues Bild, das Sie gerade von der gewünschten Rollenverteilung innerhalb der krisenhaften Beziehung gefunden haben. Achten Sie besonders auf die neuen Emotionen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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