Kontemplation: Finden Sie Ruhe-Inseln für Ihre Gedanken

Kontemplation ist eng mit der Mediation verwandt – beide haben den gleichen Effekt. Sie sammeln Ihre Gedanken, konzentrieren sich auf etwas und können so entspannen. Der einzige Unterschied: Bei der Kontemplation richten Sie Ihre Gedanken auf einen echten, äußeren Gegenstand, der vielleicht sogar direkt vor Ihnen steht.

Durch Kontemplation wird Ihr Kopf frei
Schauen Sie sich zum Beispiel eine Tasse an. Schauen Sie hin, als wäre es die erste Tasse, die Sie jemals zu Gesicht bekommen haben. Erfassen Sie die Form der Tasse – aber nur mit den Augen. Welche Gestalt hat der Henkel? Versuchen Sie, alle Details des Dekors zu erfassen, achten Sie darauf, wie sich das Licht am Rand der Tasse bricht.

Wenn Sie versuchen, alle Einzelheiten, die ein Gegenstand bietet, zu sehen, werden Sie alles andere um sich herum ausblenden und vergessen. Nicht nur die restlichen Gegenstände, eventuell sogar Personen im Raum, sind Ihnen plötzlich völlig egal. Auch Ihre Gedanken, die Sie sonst gerne in alle erdenklichen Richtungen schweifen lassen, werden Sie plötzlich vernachlässigen. Ihr Kopf wird durch die Kontemplation frei.

Mit Kontemplation kommen die Lösungen
Wenn Sie die Methode der Kontemplation einige Zeit geübt haben, werden Sie diese Fähigkeit automatisch anwenden – und zwar immer dann, wenn Sie ein Problem lösen müssen. Sie werden sich dann in einen Gegenstand versenken und so Ihrem Unterbewusstsein die Gelegenheit geben, völlig ohne Ablenkung zu arbeiten. So werden Sie viel eher die Lösung für Probleme finden.   So trainieren Sie die Methode der Kontemplation
Kontemplation ist im Grunde nichts anderes als eine Art der Wahrnehmung. Lernen Sie, wieder richtig hinzuschauen und sich vom Alltags-Stress nicht ablenken zu lassen:

Stellen Sie eine Kerze auf einen leeren Tisch – es sollte sonst nichts auf dem Tisch liegen, um Sie nicht abzulenken. Nun zünden Sie die Kerze an. Setzen Sie sich in einem halben Meter Abstand zu Kerze auf einen Stuhl und beobachten Sie die Flamme rund eine Minute lang. Sie können Ihre Augen ein bisschen wandern lassen, aber die Flamme sollte immer im Zentrum Ihres Sehens sein.

Nun schließen Sie die Augen und probieren Sie, durch die geschlossenen Lider die Flamme weiter zu "sehen". Sie sollten dieses Kerzenbild eine weitere Minute lang aufrecht erhalten können. Sehen Sie die Strahlen, das sanfte Flackern, den glühenden Docht, das flüssige Wachs so genau wie möglich. Sie schulen so Ihr Bildgedächtnis und gleichzeitig Ihre Konzentration, denn Ihre Gedanken dürfen nicht abschweifen.

Nach einiger Zeit suchen Sie sich einen anderen Gegenstand, der detailreich ist. Auf Dauer brauchen Sie auch nicht mehr ganz so genau hinzuschauen. Sie werden merken, dass häufig schon ein kurzer Blick reicht, um sich Details einzuprägen – aber auch um die Gedanken zu sammeln und auf den Punkt zu bringen.