Ich-Management: Zeigen Sie Ihrer Ungeduld die rote Karte

Geduld scheint in unserer schnelllebigen Gesellschaft ein Auslaufmodell zu sein. Angesagt ist "produktive Ungeduld". Doch auch diese positive Umschreibung ändert nichts daran, dass notorische Ungeduld ein Schwäche ist, mit der Sie es sich und Ihren Mitmenschen unnötig schwer machen.

Trainieren Sie sich die Geduld wieder an! Wenn Sie die folgenden Tipps beherzigen, werden Sie künftig wohl nicht mehr so schnell aus der Haut fahren.

1. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Autosuggestion

Stimmen Sie sich regelmäßig auf geduldiges Agieren ein, indem Sie sich z.B. jeden Morgen nach dem Aufstehen sagen: "Wenn ich es heute wieder mit einem besonders schwerfälligen Menschen zu tun habe, rege ich mich nicht auf und bewahre meine innere Ruhe.

2. Planen Sie kleine Misserfolge im Trainingsverlauf ein
So vermeiden Sie es, beim ersten "Ungeduldsanfall" in die "Jetzt-ist-eh-alles-egal-Falle" zu tappen. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn es mal nicht so klappt wie gewünscht. Das würde Sie mit Blick auf den nächsten Versuch nur unsicher machen, Ihr Selbstbewusstsein beeinträchtigen und Ihren Trainingserfolg dauerhaft gefährden. Misserfolge gehören nun einmal dazu. Zudem sind sie eini Ansporn, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
3. Bringen Sie sich mit dem Worst-case-Szenario auf den Boden zurück
Wenn Sie merken, dass sich trotz Ihrer guten Vorsätze Ungeduld breit macht, weil Sie beispielsweise auf der Autofahrt eine rote Ampel nach der anderen erwischen – und das, obwohl Sie es eilig haben – ist es hilfreich, sich den "worst case" vorzustellen. Was kann im schlimmsten Fall passieren? Sie kommen zu spät zu einer Essenseinladung? Na gut, der Gastgeber wird sich vielleicht kurz ärgern, aber vermutlich auch schnell wieder beruhigen.
Und wenn es stattdessen ein wichtiger Kundenkontakt ist? Auch in bedeutenden Fällen übersteigen die Panikmache und die damit einhergehenden Risiken – hier vielleicht ein Autounfall – meistens die eventuellen Nachteile des Zuspätkommens.  Dank dieser Einsicht bekommen Sie Ihren Ärger über die Situation und damit Ihre Ungeduld erfolgreich in den Griff.
4. Schaffen Sie sich einen Rettungsanker
Ein weiteres gutes Hilfsmittel, wenn es "kritisch" wird und Sie in alte Verhaltensmuster zurückzufallen drohen, ist eini "Rettungsanker". Das kann eine zusammengeballte Faust oder ein simples "Stopp!" sein, mit dem Sie sich stumm zur Besinnung rufen, sobald sie merken, dass Sie ungeduldig werden.
5. Verschaffen Sie sich Routine in Geduldsdingen
Neben den konkreten Trainingssituationen gibt es genügend Gelegenheiten, um den Geduldsfaden quasi nebenher zu stärken.
Bringen Sie beispielsweise jemanden etwas bei, das Siegut können. Verbringen Sie viel Zeit mit Kindern oder alten Menschen. Oder legen Sie sich Hobbys wie Angeln oder Gärtnern zu, die Ausdauer und Geduld erfordern. Auch Geduldsspiele wie Puzzle oder Patiencelegen verschaffen Ihnen zusätzliche Routine in Sachen Geduld.
6. Bemühen Sie sich in allen Lebenslagen um Gelassenheit
Wir neigen dazu, uns in unangenehmen Situationen wie am Boden zerstört zu fühlen. Diesen Fällen möglichst mit einer inneren Ruhe zu begegnen fällt Ihnen leichter, wenn Sie es sich angewöhnen, auch mit angenehmen Momenten gelassener umzugehen. Angenommen, Sie haben einen Erfolg zu verzeichnen: Statt in helle Aufregung zu verfallen, ist es besser, wenn Sie versuchen, möglichst ausgeglichen zu reagieren.
7. Seien Sie nicht erstaunt, wenn die Dinge mal nicht so gut laufen – das  ist normal!
Machen Sie sich klar, dass es in jedem Leben gewisse Hürden oder unausweichliche Probleme wie beispielsweise Krankheiten zu meistern gibt. Indem Sie sich diese grundsätzlichen Möglichkeiten im Vorfeld ins Bewusstsein rufen, gelingt es Ihnen im akuten fall leichter, die Situation geduldig anzunehmen und nach einer Lösung zu suchen.