Die richtige Vorbereitung auf eine Ayurveda-Kur

Sie planen eine Ayurveda-Kur? Haben Sie sich gut informiert und wissen Sie, was so ungefähr auf Sie zukommt? Wir geben Ihnen ein paar Empfehlungen und Tipps, damit Ihre Kur ein voller Erfolg wird und Sie mit einem neuen Lebensgefühl nach Hause kommen.

Ayurveda ist das älteste existierende medizinische System, welches von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt wurde und wird seit mehr als 6000 Jahren in Indien und Sri Lanka praktiziert. Das Wort Ayurveda setzt sich aus ayus (= Leben) und veda (= Wissenschaft) zusammen. Eine einfache Übersetzung definiert sich als „die Wissenschaft vom langen Leben“.

Hierbei wird die Ursache des Unwohlseins gesucht; im Mittelpunkt der Heilung steht der ganze Körper inklusive seiner Umwelt. Ayurveda schließt Ernährung, Bewegung, Yoga, Meditation, Entspannung, Massagen und andere Empfehlungen mit ein, um die Balance zwischen Körper, Geist und Seele wieder zu finden.

Die drei Doshas

Die Grundlage des Ayurvedas bilden die sogenannten Doshas, die drei Funktions- bzw. Energieprinzipien des Körpers eines Menschen: Vata – das Bewegungsprinzip, Pitta – das Feuerprinzip und Kapha – das Strukturprinzip. Jeder Mensch besitzt sein individuelles Gleichgewicht aus diesen drei Prinzipien, wobei oft ein oder zwei Doshas dominieren. Sind die Doshas im individuellen Gleichgewicht, ist der Mensch gesund. Eine Ayurveda-Kur hat das Ziel, dieses Gleichgewicht herzustellen bzw. zu stabilisieren.

Wenn Sie eine Ayurveda-Kur planen, sollten Sie sich bestimmten Dingen bewusst sein und sich auch gut vorbereiten. Hier sind einige Tipps und Anregungen.

1. Welche Art von Kur möchten Sie machen?

Ayurveda-Kuren sind in der Regel intensive Kuren, die nicht nur aus wohltuenden Massagen bestehen. Es wird genauso auf die Ernährung geachtet, man bekommt medizinische Kräuter und bestimmte Verhaltensanweisungen, wie Ruhe etc. verordnet. Meist wird alles von einem Arzt oder einem Therapeuten überwacht und es gelten eher strenge Regeln. Möchten Sie nur eine Schnupper-Kur machen und mehr Selbstbestimmung dabei haben, sollten Sie sich vorher genau über das Hotel informieren und sich erkundigen.

2. Welches Hotel passt zu Ihnen?

Auch die Auswahl des Hotels sollte nur mit vielen Informationen erfolgen. Lesen Sie auf der Webseite des Hotels nach oder fragen Sie bei Ihrem Reisebüro oder Reiseveranstalter nach. Lesen Sie auch im Artikel „Wo gibt es gute Ayurveda-Behandlungen?“.

Es gibt Hotels in Europa, die meist etwas teurer sind, aber auch originale und authentische Ayurveda-Kuren anbieten. Die Mehrzahl der guten Ayurveda-Hotels befindet sich jedoch in Indien und Sri Lanka. Achten Sie auch darauf, ob es nur Ayurveda-Gäste im Hotel gibt oder auch normale Gäste für Badeurlaub etc. sich aufhalten dürfen. Nicht selten läuft man mit Bademantel oder Haube in der Hotelanlage herum.

3. Welche Kleidung benötigen Sie?

In der Regel benötigen Sie bequeme Kleider, die nicht zu eng sind und evtl. auch einmal etwas dreckig oder ölig werden dürfen. In den meisten Hotels gibt es spezielle Unterwäsche und auch Bademäntel, die Sie für die Zeit der Anwendungen und danach erhalten. Bitte beachten Sie, dass das Öl teilweise sehr schwer aus der Kleidung zu waschen geht.

Ein paar Ausgehkleider für einen kleinen Ausflug oder für eine Abendveranstaltung sind auch sinnvoll. Bitte achten Sie bei Ihrer Vorbereitung auch auf die kulturellen Unterschiede.

 4. Wie läuft ein Behandlungstag ab bzw. welche Behandlungen erhalten Sie?

Bei fast jeder intensiven Ayurveda-Kur wird für Sie ein individueller Behandlungsplan zusammengestellt. Nach der ersten Konsultation mit dem Ayurveda-Arzt wird Ihr Ayurveda-Typ bestimmt und Ihr Wohlbefinden gecheckt und so Ihr Plan für die Zeit der Kur ausgearbeitet. Normalerweise ist man pro Tag ca. vier Stunden in der Behandlungsphase, wobei der Rest aus Erholung oder Yoga oder Meditationsübungen besteht.

5. Welches Essen und welche Getränke bekommen Sie?

Einer der wichtigsten Punkte während einer Kur ist die Ernährung, da diese einen direkten Einfluss auf Ihren Körper hat. Demnach wird auch diese auf Sie abgestimmt. Es kann sein, dass Sie an manchen Tagen ein spezielles Menü bekommen oder bestimmte Speisen nicht essen dürfen. In der Regel ist das Essen vegetarisch, nur manchmal gibt es etwas Fisch. Auch bei den Getränken gibt es Einschränkungen. Alkohol ist nicht erlaubt, es gibt sehr viel Wasser, Kräutertees und frische Fruchtsäfte.

6. Rechnen Sie mit einem Tief

Die Kur ist in drei Teile aufgeteilt, die Vorbereitung, die Reinigung und die Stärkung. Der Körper, der Geist und die Seele durchlaufen einen Prozess, den Reinigungsprozess, der manchmal unter Umständen auch negative Gefühle, traurige Stimmung oder einfach ein Tief auslösen kann. Seien Sie nicht besorgt, schon nach kurzer Zeit geht es Ihnen dafür umso besser! Wenden Sie sich in so einem Fall an Ihren Therapeuten, an andere Gäste oder auch an den Arzt. Diese sind jederzeit gerne für Sie da und helfen Ihnen, die Phase zu überstehen.

7. Achten Sie auf Empfehlungen vom Hotel

Nur allein mit einer Kur haben Sie das Ziel nicht erreicht. Wichtig ist es, bestimmte Erkenntnisse mit nach Hause zu nehmen und teilweise weiterzuleben. Fragen Sie im Hotel nach, ob Sie eine Art Checkliste bekommen können, was Sie persönlich beachten sollten, welche Ernährung Ihnen guttut, welche Art von Sport etc. So können Sie auch nachhaltig und längerfristig von Ihrer Kur profitieren.

Es gibt sehr viele Dinge zu beachten, wenn Sie eine Ayurveda-Kur machen möchten. Informieren Sie sich gut über den Aufenthaltsort und stellen Sie sich auch auf einen „Gesundheitsurlaub“ ein! Seien Sie tolerant und akzeptieren Sie gewisse Eigenheiten. Sie können den Therapeuten und Ärzten vertrauen und kommen garantiert mit einem neuen Lebensgefühl wieder nach Hause!

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