Bootscharter: Mit dem Törnplaner zum Ziel

Auch wer nur für eine Urlaubssaison ein Schiff chartert, kann im Bootscharter ein Meister werden. Dazu gibt es gute Törnplaner, die Daten über die wesentlichsten Wasserstraßen, insbesondere der mecklenburgischen und märkischen Gewässer, liefern.

Törnplaner, damit das Bootscharter nicht im Fiasko endet
In den Törnplanern kann man sich für seinen Start die Wasserstraßen mit den einfachsten Schleusen heraussuchen und die Streckenführung erkunden. So kann die Zeitplanung nicht mehr schief gehen oder das Bootscharter im Fiasko enden. Etwa dann, wenn das Schiff die Schleuse nicht mehr erreicht und im engen Kanal stecken bleibt, wo keine Übernachtung möglich ist.

Für jeden Tag des Wasserurlaubs sollte daher eine sehr großzügig bemessene Route geplant werden, die auch längere Wartezeiten an einer Schleuse überspielen kann.

Routenplanung gelingt dank Törnplaner
Wenn Sie Neuling im BootscharterFach sind, können Sie noch nicht auf Erfahrungen hinsichtlich der Zeiten, Entfernungen und Schleusenspezifika zurückgreifen. Deshalb sollte Sie sich vorher eine sehr großzügig bemessene Route für jeden einzelnen Tag festlegen, die Sie in jedem Falle erreichen und wo Sie auch übernachten können.

Natürlich gibt es auch lange Strecken wie etwa die Schorfheide, wo man unterwegs nicht festmachen kann und eine längere Fahrzeit einkalkulieren muss, besonders, wenn diese Etappe nur ein Teilstück des Tageszieles während des Wasserurlaubs ist.

Ein Durchspielen der Route mit überschlägig addierten Fahrtzeiten und maximal bemessenen Wartezeiten an den Schleusen, die man sich für den Tag vorgenommen hat, ist sinnvoll, um sich nichts Unmögliches vorzunehmen. Sie können dazu diverse einfache Törnplaner zu Hilfe nehmen.

Sehr gut für den Bedarf des Freizeitkapitäns zur Bewältigung des Bootscharters ist der Törnplaner Mecklenburgische und Märkische Gewässer von Quick Maritim Medien, Fahrtenhandbuch und Reiseführer für Törns zwischen Elbe und Oder. Er ist unter 0711 164 82-0, im Buchhandel oder unter quickmaritim zu bestellen. Er beschreibt alle Anlegemöglichkeiten und Häfen für Sportboote so detailliert, wie es in keinem anderen Törnplaner irgendwo beschrieben ist. 

Der Törnplaner enthält Entfernungstabellen (Kilometer und Schleusenanzahl) und die detaillierte Beschreibung der wichtigsten Wasserstraßen (Landgang, Landschaft, Restaurants, Anleger, Wasserwanderrastplatz, Campingplätze, Stadthafen). Gerade für den Bootscharter-Neuling ist das sehr empfehlenswert.

Weitere Helfer bei der Zusammenstellung der Route können auch sein: 

  • "Das blaue Paradies“, Europas größtes Wassersportrevier
    Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin, Herausgeber Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern oder das-blaue-paradies; Urlaub auf die romantische Tour. Abenteuer mit Paddel, Segel oder Motor.
  • Broschüre "Urlaub zwischen Ostsee & Müritz und zu Besuch im nördlichen Brandenburg“, Verlag + Druck Linus Wittich KG oder wittich
  • Broschüre "Urlaub im Land der Tausend Seen“, Mecklenburgische Seenplatte, Herausgeber Tourismusverband "Mecklenburgische Seenplatte“ e. V., mecklenburgische-seenplatte
  • Buch von Bode Müller "Von Berlin zur Müritz“, mit Kleinmecklenburger Seenplatte, Edition Maritim, das ähnlich wie der obige Törnplaner von Quick Maritim aufgebaut ist und ebenfalls ein guter Routenratgeber ist -gerade hinsichtlich der Schleusen.

Schleusenzeiten, -service, -besonderheiten beim Bootcharter
Offizielle Schleusenzeiten sind in der Saison (1.4. bis 30.9.) üblicherweise zwischen 7.00 Uhr (bemannte Schleusen heute meist erst ab 8 Uhr) und 20 Uhr – und das täglich.

Ausnahmen von der Regel: Die große Schleuse Lehnitz, wo montags bis samstags von 6-22 Uhr und sonntags von 7-22 Uhr geschleust wird. Oder die Schleusen Wesenberg und Vosswinkel, übrigens die beiden höchsten Schleusen, die bei extremer Trockenheit ihre Zeiten drastisch kürzen. Nur alle zwei Stunden und lediglich bis 19 Uhr haben sie dann geöffnet. Andererseits kann man aber auch Glück haben, weil der Schleusenwärter auch nach den offiziellen Schleusenzeiten – bei großem Andrang und wenig Übernachtungsmöglichkeiten für die Boote – weitere Schleusengänge anhängt, aber darauf kann man nicht pochen. 

Außerhalb der Saison werden die Zeiten wesentlich gekürzt. Planen Sie für jedes Bootscharter genug Zeit ein, weil Sie nie wissen, wie viele Boote schon vor Ihnen warten, wie oft geschleust wird, wie lange die Gegenschleusung dauert. Es sei denn, Sie sind – meist jedoch nur am frühen Morgen – der erste und einzige Bootsführer an der Schleuse. Versuchen Sie günstigen Tageszeiten immer zu nutzen.

Schleuseninterna: Die unterschiedlichen Charaktere der Schleusen
 Jede Schleuse ist anders. Grundsätzlich gibt es die bemannte mit Schleusenwärter und die unbemannte Schleuse, die automatisch funktioniert und dort wiederum findet jeweils eine Berg- und eine Talschleusung im Wechsel statt. Es gibt flache und sehr tiefe Schleusen, die natürlich einen weit größeren Wasserstandpegel auszugleichen haben.

Außerdem findet man kleine Schleusen, wo es rundherum nichts weiter als die eigentliche Schleuse gibt, aber auch großzügige mit weiterem Service. Unmittelbar in Nähe der Schleuse Zehdenick gibt es beispielsweise Möglichkeiten, Kraftstoff zu tanken, Toiletten aufzusuchen, in eine Gaststätte zu gehen oder einen Liegeplatz in einer Marina zu buchen und Bootswerkstätten aufzusuchen.

Der Schleusenvorgang muss nicht extra bezahlt werden. In der Regel sind die Schiffseigner – dazu gehören auch jene, die Charterschiffe anbieten – in Yachtclubs, Segelclubs etc. eingebunden, wo sie gewisse Mitgliedsbeiträge zu entrichten haben. Es macht auch keinen Unterschied, ob es sich um eine bemannte oder unbemannte Schleuse handelt.

Unbemannte Automatikschleuse: So funktioniert das Bootschartern
Diese Schleuse hat den Vorteil, dass in bestimmten Kernzeiten immer geschleust wird und dass die Anlage ohne Schleusenpersonal auskommt. Allerdings erfordert es von Ihnen mehr Aufmerksamkeit: Sie sollten sich vorher mindestens einmal gründlich durchgelesen haben, wie eine solche Anlage funktioniert. Wenn Sie sehen, dass es sich um eine automatisch betriebene Schleuse handelt – und das ist heute überwiegend der Fall – treiben Sie vor der allerersten Automatikschleusung ein wenig Sicherheitstraining.

Lesen Sie die Anleitung! Sie muss stets an der Sportbooteanlegestelle ausgehängt sein (bei unserer Serie in Teil 3 im Wortlaut aufgenommen). Hetzen Sie nicht der grünen Schleusenanzeige hinterher, wenn Sie die Tafeln noch nicht fertig gelesen haben. Nehmen Sie sich Zeit dafür – Sie sind schließlich im Wasserurlaub und es findet immer wieder eine Schleusung statt. Dann haben Sie sogar den Vorteil, der Erste beim Einfahren in die Anlage zu sein, womit Sie selbst bestimmen können, an welcher Seite Sie anlegen möchten.

In der Regel ist das Schleusen an der rechten Kammerwand bequemer, als an der linken, wenn Sie nicht gerade Linkshänder sind.  

Weiterführende Informationen zur sportlichen und kulturellen Umrahmung Ihres Wasserurlaubs können Sie sich  unter den nachfolgenden Adressen und im Serviceteil dieser Artikelserie zum Thema Bootscharter einholen.

Tiere-Erlebniswelten während des Wasserurlaubs erkunden

In weiteren Artikeln zur Serie werden die Eigenheiten der Schleusenarten beschrieben und dem Bootscharter-Neuling diesbezüglich einige Tipps mitgegeben, außerdem erhalten sie noch weitere Tipps zur sportlichen und kulturellen Umrahmung für den Wasser-Urlaub (Service).