München: In welchen Clubs Sie am besten feiern können

Auf ihrem Weg durch die lange Nacht hat Kultur- und Musik-Expertin Katti Mieth drei Party- und Live-Locations für Sie in den Fokus genommen und zudem sogar in die Promi-Diskothek unter einem der ältesten Kulturtempel Münchens hineingeschnuppert: das P1 ist dort lebende Legende.

Katti Mieth war für Sie unterwegs, um die besten Clubs der Stadt einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Das Haus der Kunst – Die Kombination aus Party und Kultur

Unter kristallklarem Winterhimmel machen sich Besucher auf den Weg ins "Haus der Kunst", um die Ausstellung der afrikanisch-amerikanischen Künstlerin Lorna Simpson zu besuchen, die unter anderem den Tanz thematisiert. In den Räumen darunter bewegen sich in den Nächten Tänzer zu heißen Rhythmen, die der Mac in die flirrende Nacht ausgibt: "Wie oben so unten."

Mit diesem Zitat der Götter-Gestalt des Hermes Trismegistos feiert oben das "Haus der Kunst" den Tanz als Kunstwerk und zelebrieren Besucher der Diskothek P1 unten die Kunst des Tanzens. 

Nightlife im Haus der Kultur

In der Nachtkultur des seit 1949 existierenden, weit über Münchner Grenzen hinaus bekannten Clubs brennt die Luft. Hier präsentieren sich Ikonen des Nightlife, Prominente aus Sport, Show und Kultur – aus der Branche "Innenarchitektur" feiert ein Unternehmer gerade seinen Einstand: "Zur Eröffnung des Geschäfts habe ich meine Crew hierher eingeladen, dass gleichzeitig eine Performance zu Lack und Leder stattfindet, peppt den Abend noch zusätzlich auf."

Auf zwei sich gegenüberliegenden Bühnen präsentieren Models schwarze Shorties und Dehnbares, an vollbesetzten Bars und auf der Tanzfläche flirrt das Nightlife. "Besonders cool finde ich das elektronische Bestellboard mit seinen unzähligen Cocktails. Wir werden uns heute Abend von unten durch die Karte nach oben arbeiten", so die Unternehmer-Crew. Die Nacht gehört dem "Cuba Libre", dem "Mai Tai" aber auch dem "Augustiner".

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Rock- und Schlager-Parties in München

"Zum heutigen Rock-Event habe ich die Spendierhosen an." Markus, Barmann im Münchner Schloss platziert ein "Augustiner" als Geschenk des Hauses auf dem Tresen. Vor dem Ausschank unter wechselnden roten, blauen und grünen Spots zirkuliert das Leben – immer mehr Menschen strömen zur Party in den Tanztempel im Schwabinger Westen, die Organisatorin Andrea Querchfeld mit Ihrem Mann auf die Beine gestellt hat.

"Vor fünf Jahren haben wir hier im Schloss mit der ersten Rock-Party begonnen, seitdem steigt der Zulauf unaufhörlich. Dazu konnten wir die Parties noch auf den Bereich "Schlager" ausweiten: der Bedarf an Musik-Events gibt uns Recht."

Zum Jahresauftakt haben die Organisatoren ein besonderes Schmankerl im Gepäck: auf der großen Bühne tritt die Band Aschering Blues auf, heizt mit "Radar love" (Golden Earring) , "Beds are burning" (Midnight Oil) und "All right now" (Free) der Rockgemeinde anständig ein – Bandleader der legendären britischen Band, Paul Rodgers hätte seine wahre Freude.

Mit den DJs Axel und Noquer treibt der Sound von "It’s raining men" (The Weather Girls) in Area One oder von "Jumping Jack Flash" (Rolling Stones) und "Gamma Ray" (Birth Control) in Area Two die Gäste durch die Nacht. Den absoluten Break bringt DJ Salino mit "Ballroom Blizz" (T.Rex) – seine Tanzbegeisterten nehmen den Sound mit vollem Herzen auf.

Das "Einstein" – Literatur und Sound

"Damit kenne ich mich aus – arbeite mittlerweile seit sechs Jahren auf dem Münchner Oktoberfest als Sanitäter, hier sind wir heute zu zweit, das reicht. Zu diesen Parties kommen ja vernünftige Leute", so die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, Manfred und Daniel. Bislang sei niemand ausgeflippt, umgefallen oder beim Anstehen in der Schlange nach Bier, Wein oder Wasser verdurstet, witzeln die Sicherheitskräfte mit Blick auf die Bar.

Gleichzeitig strömen unaufhörlich Gäste in Glamour-Look und Black-dressed-People durch die unterirdischen Gänge des "Einstein-Areals" – dorthin, wo unter rot-blau-gelbem Rockhimmel DJ Tommy Salino den Sound der 70er und 80er Jahre in die noch junge Nacht hinausströmen lässt. In den sich anschließenden Locations präsentieren die DJs Martin ROXXX, Noquer und Mr. X "Das beste aus Rock,- Dance-, House- und Elektro von früher bis heute".

Während sich das Haus füllt, rockt es bereits gewaltig unter dem Gewölbe: "Ich sehe, meinen Gästen macht der Sound ebensoviel Freude wie mir", so Tommy Salino, "die Leute scheinen fast dankbar zu sein, wenn sie ihre Musik hören" – der Song "The eye of the tiger" der amerikanischen Rockband Survivor bestätigt: "die Leute wollen abtanzen wie in der "guten alten Zeit", als Nebelmaschinen die Tanzflächen des Berliner Sound oder des Münchner Titanic verhüllten und der Beat der Zeit die Menschen zusammenbrachte", erinnert sich ein Tänzer.  

Hier gibt es satten Bluesrock auf die Ohren

"Hendrix lebt." Der Sound, der ihm ins Ohr dringt, scheint ihm Recht zu geben. "Hey Joe" von Marshall X ist fast besser als das Original", so ein Podium-Besucher, der sich auskennt. Er besucht die mittlerweile vierzigjährige Musik-Kneipe im Herzen Schwabings mit ständig stattfindenden Live-Auftritten seit Jahrzehnten.

"Cannet Heat leben", könnte er den folgenden Song betiteln, denn die Band um Frontmann Jürgen Bernauer interpretiert Jahrhundertsongs vom Feinsten: Ob "Let’s work together" oder "No woman no cry" (Bob Marley & the Wailers) von Marshall X in die Schwabinger Nacht hinausgetragen: der Sound geht durch Mark und Pfennig.

Wenn Bernauer an der Gitarre und Linda Bohnert am Mikrofon mit ihren Musikern völlig unaufgeregt einen Song des Gitarren-Altmeisters Clapton von der kleinen Bühne zu den Bluesrockfans hinuntertragen, werden die 60er und 70er Jahre lebendig: "Mit der Strato-, der Telecaster und der Flamenco Gitarre besitze ich insgesamt sechs Gitarren.

Die Stratocaster habe ich selbst zusammengeschraubt. Heute wollte ich eigentlich noch das Saxophon mitbringen", erzählt der Musiker, "aber "Suzi Q" (Creedence Clearwater Revival) kommt ohne Sax aus." 

Zu "Suzi Q" und dem funky Song "Boogie down" (Temptations) zieht Blues- und Soul-Lady Linda Bohnert sämtliche Tänzerinnen vor die Bühne, "Midnight special" (CreedenceClearwaterRevival) folgt nahtlos und sollte mit "I can see the rain is gone" ( C.C.R.) abschließen, aber die Nachtschwärmer wollen mehr.

Die Sängerin bringt mit exzellenter Soulstimme "Lay down sally" (Eric Clapton), "Sweet home Chicago" (Robert Johnson) mit grandiosem Piano-Solo und "Honky tonk woman" (Rolling Stones) von Marshall X funky interpretiert folgen, bis eine Ballade kommt, die niemand vergisst: "As long as I can see the light" (C.C.R.). 

Irgendwann muss auch für den letzen Schwabinger die Nacht zu Ende gehen – "It hurts me too" (Marshall X) geleitet die Nachtschwärmer hinaus ins sternenklare Dunkel – bis zur nächsten langen Münchner Musiknacht.

Quellen: Blitzinterviews mit Veranstalterin Andrea Querchfeld, DJ Tommy Salino, Linda Bohnert und Jürgen Bernauer/Marshall X.

 

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Mehr Informationen

  • Diskothek P1 (P-One), Prinzregentenstraße 1, 80538 München
  • Schwabinger Podium, Wagnerstraße 1, 80802 München
  • Einstein-Kultur, Einsteinstraße 42
, 81675 München
  • Die Schlossparty München, Schwere-Reiter-Strasse 15, 80637 München

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