Ideenmanagement: So fördern Sie Ihre Kreativität

Ideenmanagement geht uns alle an: "Die Klage über die Schärfe des Wettbewerbs sei in Wirklichkeit nur eine Klage über den Mangel an Einfällen", sagte einmal der deutsche Industrielle und Politiker Walther Rathenau. Ja, aber - oft reichen diese beiden Wörter, um kreativen Menschen den Wind aus den Segeln zu nehmen, Ideen nicht zu Ende zu denken und viel Potenzial zu verschenken.

Wer neue Ideen ausbremst, noch bevor sie sich überhaupt entwickeln und auf Machbarkeit und Effizienz geprüft werden können, hat fast immer geheime Motive. Die bestehen in der Regel nicht aus sachlich fassbaren Inhalten, sondern beruhen auf der Grundangst, dass der Verlust größer sein könnte als der mögliche Gewinn. Ideenmanagement bedeutet also auch, Blockaden im Kopf zu lösen und Kreativität neu zu entfachen.

Erfolg braucht Ideenmanagement
Je nach beruflichem und persönlichem Status wachsen auf dieser Basis verschiedene persönliche „Bremsmotive":
Angst vor Veränderungen, die dazu führen könnten, nicht mehr mitreden und mithalten zu können

  • Angst vor Macht- und Statusverlust
  • Angst, sich gegen bequeme Kollegen oder Vorgesetzte zu stellen, die
    gerne Ideen anderer abwürgen
  • Erhalt des Selbstbildes ist wichtiger als der Erkenntnisgewinn

Wenn in Ihrer Abteilung, Ihrem Team oder Ihrem Unternehmen solche Haltungen dominieren, hat das unangenehme Folgen. Innovation wird dann unterdrückt oder zumindest verlangsamt, wenn Anpassung und Besitzstandswahrung als wichtiger für die Karriere erachtet werden als die Suche nach Optimierungen oder Neuerungen. In diesem Fall wird nicht die Suche nach neuen Wegen belohnt, sondern – im Sinne der Risikovermeidung – der Stillstand. Damit werden ewige Neinsager ungewollt zu dem, was sie eigentlich vermeiden wollen: Sie werden zu Risikofaktoren.

Unter solch einer Art von Gruppendruck wird Ideenmanagement im Keim erstickt. Kreative Mitarbeiter verlieren an Motivation und ziehen sich frustriert zurück – bis hin zur inneren oder realen Kündigung.

Mit Ideenmanagement halten Sie in Ihrem Umfeld die Kreativität wach
Es ist an dieser Stelle schwer, allgemeine Ratschläge zu geben, wie dies zu verhindern ist. Wichtig ist zunächst, dass Sie

  • solche Strukturen überhaupt einmal wahrnehmen,
  • deren negative Auswirkungen einschätzen können,
  • sich intensiv um Veränderungen bemühen – im Bewusstsein, dass solche Prozesse Zeit brauchen,
  • ein Klima für Veränderungen schaffen, wozu Sie das Vertrauen möglichst aller Beteiligten brauchen, und
  • im Zweifel auch in Erwägung ziehen, einen externen Berater – einen Coach – einzubinden.

Steter Tropfen höhlt den Stein – in Ihrem Arbeitsalltag können Sie auch durch Details auf Dauer viel verändern:
Stellen Sie bei Kreativsitzungen ein „Phrasenschwein" auf den Tisch, und beschließen Sie gemeinsam eine „Strafgebühr" für jede Killerphrase.

Verdrängen Sie Killerphrasen aus Ihren Gedanken, wenn Sie für sich allein neue Ideen suchen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Analysieren, etwas einwenden und verwerfen können Sie später immer noch.

Ideenmanagement: Die häufigsten Ideenkiller

  • „Zu teuer oder zu kompliziert."
  • „Können wir nicht."
  • „Vielleicht später."
  • „Wunschdenken."
  • „Der Markt ist dafür noch nicht
    bereit."
  • „Wir sollten darüber nachdenken,
    aber nicht jetzt."
  • „Das haben andere auch schon
    versucht."
  • „Das haben wir noch nie/schon
    immer so gemacht."
  • „Gute Idee, aber machen sollten wir
    es nicht."
  • „Das können wir nicht durchsetzen."
  • „Das hatten wir doch schon."
  • „Bleiben wir auf dem Teppich."
  • „Wenn das so einfach wäre.“