Ein Küchenwecker hebt Sie ins Schreiben

Haben Sie Schwierigkeiten, mit dem Schreiben eines Textes anzufangen? Ihre Blumen sind mehrfach gegossen, alle kaputten Glühbirnen im Wohnblock ausgewechselt. Doch das Blatt, das Sie sich zum Schreiben zurecht gelegt haben, gähnt Sie noch immer an - leer und blank? Gehen Sie ein letztes Mal in die Küche. Pflücken Sie den Küchenwecker vom Kühlschrank, er wird Ihnen helfen.

Die Angst vor dem leeren Blatt

Fürchten Sie sich vor dem leeren Blatt? Damit stehen Sie nicht alleine da. Auch mir fallen tausend wichtige Kleinigkeiten ein, die ich erledigen muss, bevor ich den ersten Satz schreibe. Das passiert vor allem bei Texten, bei denen ich mir unsicher bin.

Doch es gibt einen Retter. Sie können ihn kaufen für 5 Euro im Baumarkt oder beim Kaffeediscounter. Er hebt Sie ins Schreiben und treibt Sie unermüdlich an. Bis er das Signal zum Rundenaus gibt: der Küchenwecker.

Lassen Sie sich vom Küchenwecker retten

  • Legen Sie Papier und Stift bereit. Jetzt sofort. Die Übung dauert nur 3 Minuten. So lange kann jede Blühpflanze ohne Wasser überleben.
  • Schreiben Sie das Thema, worüber Sie schreiben wollen, oben auf das Blatt Papier.
  • Stellen Sie Ihren Küchenwecker auf 3 Minuten und START:
  • Schreiben Sie in den 3 Minuten alles auf, was Ihnen durch den Kopf geht zum Thema. Ohne zu überlegen. Versuchen Sie, so viel wie möglich zu schreiben in diesen 3 Minuten, bis der Wecker klingelt.

Schade, schon vorbei

Ich bin mir ziemlich sicher: Sie werden beim Weckerklingeln enttäuscht sein: „Was, schon vorbei? Schade, gerade bin ich so schön drin.“

Und damit hat der Wecker seine Kraft gezeigt. Was Sie vom Schreiben abhält, ist Ihr Verstand, der Ihnen einflüstert, dass Sie gar nicht schreiben können. Oder nicht gut genug. Und dass Sie diesen große Berg Arbeit sowieso nicht in der vorgegebenen Zeit erledigen können und deshalb erst gar nicht anfangen müssen. Oder dass Ihr Text sowieso niemals jemand lesen wird. Der Gedanke ans Schreiben bereitet Ihnen Unbehagen. Deshalb lassen Sie es lieber.

Eine kurze Zeitspanne lang von 3 Minuten können Sie jedoch alles „überleben“. Vielleicht sogar ein Bad in siedendem Pech. Weil die Hemmschwelle so niedrig ist, stürzen Sie sich ins Schreiben und sind begeistert im Fluss, wenn der Wecker klingelt. Und dann …

… schreiben Sie natürlich weiter.

Und wenn Sie mal etwas mehr Zeit haben, wie wäre es dann mit der 4-Minuten-Schreibübung?

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