Ein Gutschein kann ein kreatives Geschenk sein

Dem Gutschein als Geschenk klebt ein Makel an: "Mal wieder keine Idee gehabt" oder "Geschenke-Einkauf verschlafen" sind Gedanken, die Sie vielleicht schon mal hatten, wenn Sie ein Präsent im Umschlag entgegen nahmen. Doch gibt es Anlässe, bei denen ein besonders kreatives Geschenk erst durch einen Gutschein möglich wird.

Gutschein – wortwörtlich ein sicheres Tauschobjekt

Ein Gutschein an sich ist eine sichere Sache. Nach dem Wörterbuch ist ein „Gutschein“ eine schriftliche Bestätigung, dass ein Anspruch besteht. Damit halten Sie also ein Tauschobjekt in den Händen, für das Sie garantiert eine Gegenleistung zu erhalten haben, ebenso wie für einen Euro-Schein, den die Bundesdruckerei in Umlauf gebracht hat.

Geschenk-Gutschein – Nein Danke!

Ihnen ist sicherlich klar, woher der schlechte Ruf des „Geschenk-Gutscheines“ kommt.

  • Kinder, die keine Lust hatten, für Mama zu basteln, verschenken zum Muttertag gerne bunt verzierte Gutscheine über „Mülleimer raustragen“ oder „Kaffee-ans-Bett-bringen“. Nichts wäre an solchen Versprechen auszusetzen, wenn sie je eingelöst würden – freiwillig und mit frohem Herzen.
  • Ein Gutschein, über „eine Kuschelrock-CD“ lässt vermuten, dass dem Schenkenden nur ein Standard-Geschenk eingefallen ist und er auch noch vergessen hat, dieses rechtzeitig zu besorgen.

Unsere schlechten Erfahrungen sind also Verursacher der Tatsache, dass ein „Gut-Schein“ eher als „Schlecht-Geschenk“ gilt.

Hier macht ein Gutschein Sinn

Geschenke, bei denen ein Gutschein nicht nur Sinn macht, sondern zwingend notwendig ist, sind diejenigen, bei denen die Gabe immateriell ist (z. B. Zeit, die miteinander verbracht werden soll) oder deren Einlösung nicht zeitgleich mit dem Fest möglich ist (z. B. Gutschein über eine Workshop-Teilnahme).

Gerade im Kreativ-Bereich kann ein solches Geschenk den Anstoß geben, etwas Neues auszuprobieren oder ein Vorhaben endlich anzupacken. Die Ausrede „ich wollte schon immer mal Zeichnen lernen, aber …“ zählt dann nicht mehr.

Ideen für Kreativ-Gutscheine

  • Gesangsstunde bei einem Lehrer in der Nähe
  • Zeichenkurs bei der Volkshochschule
  • Schnupperstunde für Instrumentalunterricht
  • Abo einer speziellen Fachzeitschrift

So wird das Geschenk auch „ausgepackt“

In einem solchen Fall ist es oft nicht der Schenkende, der nicht einlöst, sondern der Beschenkte, der aus Zeit- oder Antriebsmangel das Geschenk unter den Tisch fallen lässt. Ein Mittel dagegen ist nicht nur ein „selbst gebasteltes Brieflein“ zu verschenken, sondern den Kurs vorab verbindlich zu buchen oder zumindest die Kursgebühr  einzuzahlen, in deren Höhe ein frei gewähltes Angebot eingelöst werden kann.

Die beste Idee ist jedoch: Besuchen Sie den Kreativ-Workshop gemeinsam. Dann haben Sie ein gemeinsames Erlebnis mit dem Beschenkten und entdecken vielleicht ungeahnte Fähigkeiten und Neigungen in sich selbst.

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