Übergewichtige Haustiere – Was können Sie dagegen tun?

Auch unsere Haustiere leiden bereits unter Übergewicht. Das liegt nicht unbedingt daran, dass Herrchen und Frauchen das Tier ständig überfüttern, sondern daran, dass auch im Tierfutter bereits mit Lockstoffen und Zucker gearbeitet wird. Was können Sie gegen übergewichtige Haustiere tun?

Übergewichtige Haustiere: Vergleich einer Dose handelsüblichen Katzenfutters mit einem Qualitätsprodukt

In einer handelsüblichen Dose Katzenfutter findet man 4% Fleischanteil. Der Rest besteht aus Abfall, wie Hühnerbeinen und Schnäbeln sowie so genannte Füllstoffen. Für das Haustier ist das in etwa so, als würde es sich täglich nur von Fast Food ernähren. Es unterliegt damit auch Heißhungerattacken und diese Ernährung kann zu Mangelerscheinungen führen.

Im Gegensatz dazu gibt es Vollwertfutter (z. B.: von Ryzoom), das einen Fleischanteil von ca. 70% hat und eine Feindeklaration der zusätzlichen Rohstoffe zeigt. Vollwertfutter wird oft von Tierärzten angeboten, kann aber auch im Abonnement bestellt werden. Dosenschleppen gehört damit der Vergangenheit an.

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Übergewichtige Haustiere durch zu viel  Phosphor im Tierfutter

Viele handelsübliche Futtersorten haben einen hohen Phosphorgehalt, was bei Katzen zu Nierenschäden führen kann. Spätestens dann muss das Tier auf spezielles, teures Diätfutter umgestellt werden. Dies erübrigt sich, wenn man von Anfang an dem Tier vollwertige Nahrung füttert.

Zahnsteinbildung durch Feuchtfutter

Tiere, die hauptsächlich Feuchtfutter fressen, neigen vermehrt zur Zahnsteinbildung. Sie müssen weniger kauen und putzen ihre Zähne dadurch nicht mehr. Zur Abhilfe sollte zumindest eine Mahlzeit aus Trockenfutter bestehen.

Flüssigkeit ist wichtig

Bei Tieren, die fast ausschließlich Trockenfutter fressen, muss für ausreichend Flüssigkeitsaufnahme gesorgt werden. Katzen verweigern Trinknäpfe in unmittelbarer Nähe des Futterplatzes oder des Kotplatzes. Stellen Sie immer mehrere Wassernäpfe als Alternativen auf, aus denen die Katze auf ihren Streifzügen trinken kann.

Übergewichtige Haustiere durch Tierfutter aus Abfällen

Die nicht näher angegebenen Inhaltsstoffe bei handelsüblicher Tiernahrung bestehen oft aus Abfällen, wie Tiermehl (stammt aus Tierkadaververwertung – kann also auch Hund oder Katze sein), Hühnerkrallen und Schnäbeln. Das Ganze hat keinerlei Nährwert und bringt das Tier nur dazu, umso mehr fressen zu müssen, um seinen Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken.

Übergewichtige Haustiere: Die Zusammensetzung macht’s

Die Zutaten des Futters werden in abnehmender Reihenfolge ihres Gewichtsanteiles auf der Verpackung aufgeführt.

Was würden Tiere kaufen?

Tatsächlich werden in handelsübliches Tierfutter Lockstoffe zugefügt, welche vergleichbar mit unserem Glutamat (Geschmacksverstärker) sind. Deshalb können bei einer Futterumstellung auf Vollwertfutter oder eine andere Marke Tierfutter beim Tier auch Entzugserscheinungen auftreten.

Fütterungsempfehlung

Manche Haustierbesitzer kochen für ihr Tier. Es gibt viele Rezepte für Hund, Katze und Co., angefangen von gedünstetem Fisch bis zu Hundekeksen aus Haferflocken. Von rohem Fleisch ist im Allgemeinen abzuraten. Sollte es sich nicht vermeiden lassen, weil das Tier das so gewohnt ist oder selber jagt, dann ist eine regelmäßige Entwurmung Pflicht.

Katzen mögen z. B. ab und zu ein rohes Ei. In der freien Wildbahn würden sie auch Nester plündern, also ist nichts dagegen zu sagen, ihnen ab und zu ein Hühnerei zu spendieren. Milch ist nicht für Katzen geeignet. Wenn, dann nur in seltenen Fällen und immer verdünnt. Die Katze kann sonst Durchfall bekommen.

Der ideale Futterplatz

  • Jedem Tier seine eigene Futterschüsseln – am besten aus Porzellan oder Steingut (Kinnakne bei Plastiknäpfen, Plastik nimmt Geschmack an).
  • Saubere Näpfe (nur mit heißem Wasser ohne Spülmittel waschen) und Futterstelle
  • Fixe Fütterungszeiten (morgens u. abends, evtl. mittags)
  • Angebrochene Futterdosen in den Kühlschrank, am besten Inhalt in Frischhaltebehälter (Metalldosen können oxidieren bzw. Geschmack abgeben)
  • Nicht direkt aus dem Kühlschrank! (Zimmerwarme Fütterung, evtl. ca. ½ Stunde o. länger stehen lassen oder im Wasserbad)
  • Futterreste nicht stehen lassen. (Nächste Mahlzeit um das Übriggelassene kürzen)
  • Vorsicht bei rohem Fleisch! (Schwein, Herpesviren, „Aujeszkysche Krankheit“, „Pseudotollwut“)
  • Immer Wasser bereit stellen (nicht nur neben Futterplatz)
    Milch ist Teil der Nahrung (Laktose)
  • Nach dem Fressen in Ruhe lassen.
  • Futterplatz in ausreichender Entfernung zur Toilette

Bewegung ist auch für Haustiere ein Muss

Das gilt nicht nur für den täglichen Spaziergang mit dem Hund, auch Katzen, Hasen, Meerschweinchen, Sittiche und Co. brauchen Bewegung. Verschaffen Sie Ihrem Tier also Abwechslung, mit Freigehegen oder zeitweise erweiterten Auslauf in der Wohnung. Beschäftigen Sie sich mit dem Tier, spielen Sie mit ihm, dann verwandelt sich Ihr Haustier auch nicht in einen übergewichtigen Coachpotato.

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