Angst vor Hunden: Was Sie dagegen tun können – erster Schritt

Mit jeder Wiederholung wächst die Chance, dass Sie irgendwann selbst daran glauben: Tun Sie einfach so, als hätten Sie keine Angst vor Hunden! Für den Anfang reicht es, wenn der Hund daran glaubt. Dies ist der erste Schritt, mit dessen Hilfe Sie sich von Ihrem Problem befreien können.

Erster Schritt: Tun Sie so, als hätten Sie keine Angst vor Hunden

Achten Sie darauf, bei Hundebegegnungen

  • in Ihrer Körperhaltung locker zu bleiben.
  • Ihre Atemfrequenz nicht zu verändern (wenn wir Angst haben, atmen wir schneller und flacher) und ruhig in den Bauch zu atmen.
  • weiterhin geradeaus oder woandershin zu schauen.
  • dem Hund Ihre Körperseite zuzuwenden, falls er auf Sie zuläuft.
  • in der gleichen Geschwindigkeit wie bisher weiterzugehen.
  • an etwas Schönes zu denken, sobald Sie einem Hund begegnen (an Ihr schönstes Urlaubsdomizil, an die letzte Begebenheit, bei der Sie schallend gelacht haben, an die schönste Szene in Ihrem Lieblingsfilm, an das erste Lächeln Ihres Babys…). Überlegen Sie sich vorher, woran Sie denken werden.

Für Fortgeschrittene:

  • Sie können den Hund kurz (ein bis zwei Sekunden) freundlich anblicken, dann wegschauen.
  • Sprechen Sie den Hund freundlich und ruhig an.
  • Wenn er sich Ihnen nähert, lassen Sie ihn an Ihrer Hand schnuppern.

Üben Sie bei großer Angst vor Hunden

Wenn Sie sehr große Angst vor Hunden haben, können Sie das richtige Verhalten zu Hause üben. Visualisations-Übungen wie die folgende sind Bestandteil vieler Angsttherapien. Der Vorteil dabei ist, dass Sie die Intensität der Bedrohung selbst regeln können.

Wählen Sie für die Übungen Zeit und Ort so aus, dass Sie möglichst ungestört sind. Setzen oder legen Sie sich dazu entspannt hin und atmen Sie tief durch, bevor Sie anfangen.

Denken Sie sich verschiedene Situationen aus, in denen Hundebegegnungen möglich sind – in der Stadt, im Wald, im Restaurant etc. Stellen Sie sich vor, dass plötzlich ein Hund zu sehen ist; der Hund schaut Sie vielleicht sogar an oder läuft auf Sie zu. Es kann ein kleiner oder größerer Hund sein. Er kann auch bellen oder knurren.

Dann gehen Sie kurz Ihre Checkliste durch: Körperhaltung, Atemfrequenz, Blickrichtung, Gehgeschwindigkeit. Und jetzt denken Sie an etwas Schönes! Stellen Sie sich zum Schluss der Übung unbedingt jedes Mal vor, dass der Hund das Interesse an Ihnen verliert und weiterläuft.

So verlieren Sie Ihre Angst vor Hunden

Je häufiger Sie das visualisiert haben, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es Ihnen bei wirklichen Hunde-Begegnungen gelingt, sich richtig zu verhalten. Und beinah nebenbei verringert sich Ihre Angst vor Hunden mit jeder Wiederholung. Um tatsächlich am Ball zu bleiben, ist es sinnvoll, über Ihre Übungen Buch zu führen oder wenigstens eine Strichliste anzulegen. Auf diese Weise behalten Sie den Überblick und haben Erfolgserlebnisse.

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