Kornelkirsche – eine Kirsche, die keine ist

Beim Spazierengehen mag sich so mancher in der Septemberzeit über seltsame kirschähnliche Früchte gewundert haben. Dabei handelt es sich um die Kornelkirsche. Sie hängt an halbhohen oder hohen Sträuchern, die oft in Parks oder am Waldrand wachsen. Ab und zu findet man sie natürlich auch in Gärten.

Die Kornelkirsche ist als Frucht relativ unbekannt
Kornelkirschen sind essbar, und zu Unrecht relativ unbekannt. Die Amseln wissen die Früchte allerdings sehr zu schätzen und ich kann beobachten, dass meine Kornelkirsche wie ein echter Kirschbaum geplündert wird.

Ihren Namen hat die Kornelkirsche einerseits von den kirschartigen Früchten, anderseits aber vom harten Holz ihres Strauches. Lateinisch heißt sie Cornus mas. Cornus bedeutet soviel wie hart oder Horn. Damit ist sie ein Verwandter der verschiedensten Hartriegel, die wir oft in unseren Gärten kultivieren. Während diese durch ihre Blüten, Blätter oder ihre farbige Rinde auffallen hält sich unsere Kornelkisrsche eher zurück.

Die Kornelkirsche ist ein Lichtblick am Ende des Winters
Dafür punktet sie neben den essbaren Früchten mit freundlichen gelben Blüten im Januar oder Februar. Es kann schon leicht passieren, dass ringsherum noch Schnee liegt, aber die Kornelkirsche mit einem goldenen Farbenfeuer das Ende des Winters einläutet.
Damit gehört sie neben Winterjasmin und Zaubernuss zu den ersehnten "Lichtblicken" in der dunklen Jahreszeit. Schon allein das wäre eine Überlegung wert, mal einen Kornelkirschenstrauch im Garten anzupflanzen. Kleine Sträucher bekommt man relativ preiswert in jeder gut sortierten Baumschule. Ansprüche stellt das robuste Gehölz auch kaum. Etwas Sonne und ein nicht zu enger Platz genügen meistens.

So erkennen Sie reife Kornelkirschen
Die Früchte der Kornelkirsche werden mancherorts Kornellen genannt. Man erntet sie im fast überreifen Zustand. Dann sind sie richtig dunkel, ja fast schwarz. So lassen sie sich besser pflücken und die Steine lassen sich besser auslösen. Richtig reife Kornelkirschen erkennen Sie außer an der Farbe auch daran, dass sie süßer und weicher als ihre Nachbarn sind. Am Zweig befinden sich nämlich nicht alle Kornellen zugleich im selben Reifezustand. Man erntet daher aller drei Tage. Dabei kann man sie pflücken oder vom Ast schütteln.

Vorschläge für die Verarbeitung der Kornelkirsche
Was fängt man nun an mit dem reichen Fruchtsegen? Da gibt es eine Vielfalt von Möglichkeiten. Einmal wären da Marmeladen und Gelees. Dazu findet man natürlich im Internet unzählige Rezepte. Wie wäre es außerdem mit Saft, Wein oder Likör?

Mein Lieblingsrezept, welches ich natürlich auch im Web gefunden habe, ist aber der Kornelkirschenauflauf. Dabei werden ca. 400 g Kornellen kurz aufgekocht und durch die "Flotte Lotte" gedreht. So trennt man die Kirschen von den Kernen und erhält ein Mus. Das wird mit je 2 Esslöffeln Honig und Zucker vermischt. Dazu kommen zwei 2 Eigelb und ein halber Liter Milch. Wenn das gut verrührt ist, wird noch der Eischnee darunter gehoben.

Die Masse wird abwechselnd mit zwei bis drei Scheiben geröstetem Weißbrot in eine gefettete Auflaufform geschichtet. Bei ca. 190 Grad 50 Minuten im Herd backen. Lecker und ungewöhnlich.