Sauberes Heizen mit Holz

Heizen mit Holz sorgt nicht nur für eine angenehme Wärme, sondern kann auch umweltfreundlich sein. Voraussetzungen sind allerdings ein guter Ofen und trockenes Holz.

Heizen mit Holz ist eine saubere Sache – allerdings nur, wenn ein moderner Ofen und das richtige Brennmaterial verwendet wird. Denn beim Verbrennen von minderwertigem Holz in einem alten und/oder schlecht gewarteten Ofen entstehen Treibhausgase, die die Umwelt schädigen und Schadstoffe, die Ihre Gesundheit belasten können.

Heizen mit Holz: Was passiert da eigentlich?
Bei einer Verbrennung handelt es sich um eine unter Flammenbildung verlaufende Oxidation von Stoffen. Beim Heizen mit Holz vereinigt sich der Sauerstoff aus der Luft mit dem Kohlenstoff und Wasserstoff aus dem Holz. Die dabei entstehende Energie wird als Wärme und Licht abgegeben. Im Idealfall fallen als Produkte einer vollständigen Verbrennung lediglich Kohlendioxid, Wasser und Asche an.

Das Kohlendioxid, welches beim Heizen mit Holz entsteht, trägt aber nicht zur Erderwärmung bei, falls nur so viel Holz verbrannt wird, wie nachwächst, denn das bei der Verbrennung entstandene Kohlendioxid wird durch nachwachsende Bäume und Sträucher gebunden. Allerdings sollten Sie für das Heizen mit Holz nur Holz aus Ihrer Region verwenden, da beim Transport des Holzes Benzin und Diesel verbraucht wird.

Entstehen beim Verbrennen von Holz auch schädliche Stoffe?
Holz enthält immer geringe Mengen Stickstoff-, Schwefel- und Chlorverbindungen. Beim Heizen mit Holz entstehen daher schädliche Stickstoff- und Schwefeloxide sowie Salzsäure. Darüber hinaus gelangt bei der Verbrennung Staub in die Luft – zu über 90 Prozent als Feinstaub.

Dieser Feinstaub, der mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist, gelangt beim Einatmen bis in die Lunge und kann hierdurch die Gesundheit beeinträchtigen. Feinstaub steht unter anderem auch im Verdacht, Krebs zu erzeugen.

Schließlich können bei einer unvollständigen Verbrennung giftiges Kohlenmonoxid und das klimaschädliche Methangas entstehen. Letzteres trägt etwa 21mal stärker zur Erderwärmung bei als die gleiche Menge Kohlendioxid. Weitere Ergebnisse einer unvollständigen Verbrennung können organische Verbindungen, etwa Krebs erzeugende  polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder unangenehm riechende Verbindungen sein.

Werden zum Heizen mit Holz unerlaubte Brennstoffe verwendet – etwa mit Lack behandeltes Holz – können darüber hinaus sogar hochgiftige Dioxine und Furane entstehen.

Was ist für ein sauberes Heizen mit Holz erforderlich?
Wer beim Heizen mit Holz das Klima und die Gesundheit nicht unnötig belasten will, der benötigt eine emissionsarme, moderne Feuerstätte und einen geeigneten Brennstoff. Als Feuerstätten kommen dabei verschiedene Anlagentypen in Betracht.

Tabelle 1: Feuerstätten für das Heizen mit Holz

Feuerstätten-Typ Beispiele

Einzelraum-feuerungsanlagen

  • Bei offenen Kaminen ist der Feuerraum zum Wohnraum hin offen. Hier verursacht das Heizen mit Holz wegen der niedrigen Verbrennungstemperaturen und des zu hohen Luftüberschusses aber viele Schadstoffe. Darüber hinaus geben offene Kamine nur wenig Wärme ab.
  • Raumheizer stehen frei im Wohnraum. Das Holz wird durch eine Tür direkt in den Brennraum gegeben. Durch Kappen und Schieber kann man die Verbrennung teilweise steuern. Angeboten werden Raumheizer als Dauerbrandöfen oder Zeitbrandfeuerstätten.
  • Bedingt durch ihre große Oberfläche erreichen Grund- oder Speicheröfen nur eine relativ geringe Temperatur (80 bis 130 Grad Celsius). Sie werden in der Abbrandphase etwa eine Stunde lang bei Volllast betrieben und geben die gespeicherte Wärme dann über mehrere Stunden an die Raumluft ab. Das Heizen mit Holz verursacht in solchen Anlagen nur geringe Emissionen. Auch ein Überheizen der Räume ist eher die Ausnahme.
  • Pelletöfen verwenden für das Heizen sogenannte Pellets. Hierbei handelt es sich um gepresste, naturbelassene Säge- und Hobelspäne. Der Brennstoff gelangt automatisch und kontinuierlich aus einem Vorratsbehälter (20 bis 30 Liter) in den Feuerraum. Pellets verbrennen schadstoffärmer als andere Holzbrennstoffe und sind wesentlich komfortabler in der Anwendung als Holzscheite, da Pelletheizungen weitgehend automatisch arbeiten.
Zentralheizungskessel
  • Bei den Holz-Zentralheizkesseln brennt die Flamme seitlich oder nach unten in einer separaten Brennkammer. Da hier beim Heizen mit Holz nur der Brennstoff über dem Glutbett erfasst wird, läuft die Verbrennung quasi kontinuierlich und sehr gleichmäßig ab. Holz muss daher nur in langen zeitlichen Abständen nachlegt werden.
  • Bei automatisch befeuerten Holzkesseln wird der Brennstoff – etwa Pellets – kontinuierlich zugeführt. Der Bedienungskomfort einer Pelletheizung steht dem Komfort einer Öl- oder Gasheizung kaum nach.

Für das Heizen mit Holz nur emissionsarme Öfen verwenden
Für alle neuen Einzelraumfeuerungsanlagen gelten seit März 2010 neue Anforderungen hinsichtlich Schadstoffausstoß und Wirkungsgrad. Es empfiehlt sich, nur noch Anlagen zu kaufen, die die Anforderungen der Stufe 2 der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1.BImSchV) beinhalten. Diese Grenzwertstufe ist für Anlagen, die ab 2015 errichtet werden, Pflicht.

Wer sich einen besonders emissionsarmen Pelletofen oder Pellet-Heizkessel mit geringen Emissionen anschaffen möchte, sollte auf das Umweltzeichen "Blauer Engel" achten. Dieses Zeichen dürfen nur Geräte tragen, die strenge Anforderungen an den Wirkungsgrad, den Hilfsstrombedarf sowie an die Schadstoff-Emissionen erfüllen. Ein aktuelles Verzeichnis der Hersteller und der ausgezeichneten Produkte steht im Internet auf den Seiten der Blauen Engel zur Verfügung.

Auf das richtige Holz für die Verbrennung achten
Bei Heizen mit Holz kommt es hinsichtlich des Brennverhaltens stark auf den Wassergehalt des Brennstoffs an. Das Holz sollte möglichst trocken sein, denn nur dann kann es viel Wärme abgeben und umweltfreundlich verbrennen.

Holz, das frisch geschlagen wurde, enthält in Abhängigkeit von Holzart und Jahreszeit zwischen 45 und 60 Prozent Wasser. Gut abgelagertes und trockenes Holz enthält demgegenüber nur einen Wasseranteil von 15 bis 20 Prozent. Hierfür benötigt das Holz eine Trocknungszeit von ein bis zwei Jahren. Erst dann ist das Holz wirklich zum Heizen geeignet.

So trocknet das Holz am besten
Damit das Holz zum Heizen richtig trocknen kann, sollte man es an einem sonnigen und luftigen Platz vor Regen und Schnee geschützt, aufstapeln. Ferner sollte das Brennholz keinen direkten Kontakt zum Boden haben, da es dem Boden sonst Feuchtigkeit entziehen kann.

Bereits gespaltenes Holz trocknet deutlich besser und zeigt auch ein besseres Brennverhalten. Wer sein Feuerholz beim Händler kaufen möchte, sollte sich den Wassergehalt bestätigen lassen und sich die Hinweise des Händlers zur richtigen Lagerung genau ansehen.

Wer mit Holz heizt, braucht schnell hohe Temperaturen
Wer mit Holz heizt, benötigt beim Anheizen des Holzofens möglichst schnell hohe  Temperaturen. Hierfür verwendet man am besten gut getrocknetes, dünn gespaltenes Holz und handelsübliche Holzanzünder.

Beim Anheizen müssen Sie für ausreichend Verbrennungsluft sorgen, sodass die Luftzufuhr nicht zu klein eingestellt sein sollte. Sie ist richtig eingestellt, wenn das Innere des Ofens hell und ohne schwarze Rußablagerungen bleibt.

Nach dem Anheizen können dann größere Holzscheite nachlegt werden. Aber nicht zu viele auf einmal, denn wenn der Ofen zu voll ist, entwickeln sich zu viele Verbrennungsgase und es entstehen Schadstoffe. Auch der Ofen kann dann Schaden nehmen. Beim Heizen mit Holz ist es daher besser, häufiger kleinere Mengen nachzulegen.

Wohin mit der Asche?
Da beim Heizen mit Holz in der Asche unverbrannte Rückstände – etwa Krebs erzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe – verbleiben können, sollte man bei der Entsorgung darauf achten, nicht zu viel Staub aufzuwirbeln.

Welches Holz darf man zum Heizen verwenden?
Für das Heizen im eigenen Ofen können Sie folgende Holzarten verwenden:

  • Handelsübliche Grill-Holzkohle und Grill-Holzkohlebriketts
  • Naturbelassenes Stückholz einschließlich anhaftender Rinde, z. B. in Form von Scheitholz, Hackschnitzeln etc.
  • Naturbelassenes nicht stückiges Holz, beispielsweise in Form von Sägemehl, Spänen, Schleifstaub etc.
  • Presslinge aus naturbelassenem Holz in Form von Holzbriketts oder in Form von Holzpellets.

In handbeschickten Anlagen dürfen Sie diese Holzarten nur in lufttrockenem Zustand – also bei einem Feuchtegehalt von maximal 25 Prozent – einsetzen. Dieser Zustand ist normalerweise erreicht, wenn das Holz abgedeckt, aber gut durchlüftet etwa 2 Jahre gelagert wurde.

Spanplatten und lackiertes Holz dürfen private Haushalte nicht verfeuern!
Detaillierte Informationen über das Heizen mit Holz finden Sie in der Broschüre "Heizen mit Holz – Ein Ratgeber zum richtigen und sauberen Heizen" vom Bundesumweltamt.