Wie Sie sich an Veilchen in Garten und Küche begeistern können

Veilchen haben eine lange, bewegte Geschichte aufzuweisen. Trotzdem sind sie etwas aus der Mode gekommen. Damit ist ihnen bitteres Unrecht angetan worden. Lesen Sie hier, dass Veilchen nicht nur hübsch anzusehen sind, sondern auch Ihren Küchenzettel bereichern können, denn sie sind gesund und wohlschmeckend.

Veilchen lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Nicht nur in Griechenland wurden sie als mythische Pflanze verehrt. Bei römischen Festgelagen sollten Veilchen vor Rausch und Kopfschmerz schützen. Im Mittelalter galt das Veilchen als Liebeszauberpflanze und durfte in keinem Klostergarten als Heilpflanze fehlen. Von dort aus gelangte es in die freie Natur und verwilderte.

Duftveilchen

Denkt man an Veilchen, assoziiert man sofort den betörenden Duft, welchen Viola odorata (Duftveilchen) und das Parma-Veilchen „La Violetta“ (Viola suavis) verströmen. Ihr Duft wurde konserviert in Parfümen und Essigen, mit Zucker kandiert als Pastillen und süße Leckerei, getrocknet als Teezugabe und für Duftpotpourris.

Veilchen in der Küche

Nicht nur das angenehme Aroma macht Veilchen für kulinarische Zwecke interessant. Die ätherischen Öle, Saponine und Schleimstoffe, die in den Wurzeln, Blättern und Blüten enthalten sind, machen sie außerdem für die Heilkunde wertvoll. Veilchenblätter sind reich an Vitamin C und werden damit zu einer gesunden Salatbeigabe. Veilchenblätter als Tee aufgebrüht empfahl Sebastian Kneipp bei Husten. Frisch verarbeitete Veilchenblüten verleihen Süßspeisen und Salaten ein feines Aroma, getrocknet aromatisieren sie Tee. Veilchenblüten, die für zwei Wochen in Essig eingelegt werden, verwandeln einen schlichten Weinessig in eine Spezialität.

Sorten

Eine Art des Veilchens, die es mit der sprichwörtlichen Bescheidenheit nicht so genau nimmt, ist das Hundsveilchen (Viola canina), welches in der Natur vorkommt und im Garten oft von bemerkenswertem Expansionsdrang ist. Bei ihm fehlt allerdings der begehrte Duft.

  • Zu den duftenden Sorten gehört Viola odorata „Albiflora“, eine altbewährte Sorte mit weißen Blüten.
  • Bei der „Königin der Nacht“ stehen auf langen Stielen hell-violette Blüten.
  • „Plena“ schmückt sich mit gefüllten Blüten.
  • Bei „Red Charme“ gerät der Duft der rosaroten Blüten etwas ins Hintertreffen.
  • „Wismar“ überzeugt mit intensivem Duft der violett-weiß gesprenkelten Blüten.
  • Ungewöhnlich sind die duftenden gelben Blüten von „Sulphurea“.

Pfingstveilchen

Sie blühen etwas später und breiten sich durch kräftige Rhizome großflächig aus. Diesen Sorten fehlt leider der Duft.

  • Viola sororia „Albiflora“ und „Prisceana“ haben große weiße Blüten.
  • Sehr bekannt ist „Freckles“, das weiße Veilchen mit den blauen Sommersprossen.

Standort-Tipps

Alle Veilchen, von denen es an die 100 Sorten gibt, gedeihen in feuchter nahrhafter Erde in sonniger bis halbschattiger Lage.

Stiefmütterchen und Hornveilchen

Die beliebten Stiefmütterchen und Hornveilchen, die in unendlichen Variationen im Frühling angeboten werden, sind ebenfalls Veilchen. Ihre Stammmutter ist Viola tricolor. Sie sind als Frühlingsschmuck für Töpfe und Kästen unverzichtbar. Dass ihre schönen Blüten essbar sind, ist noch relativ unbekannt.

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