Lavendel, die variantenreiche Duftpflanze für den Garten

Lavendel, die klassische Duftpflanze der Provence, nimmt auch bei uns an Beliebtheit ständig zu. Das Sortenangebot ist riesig, deshalb sollten Sie je nach Verwendungszweck die richtige Auswahl treffen. Hier erhalten Sie Hilfe bei der Qual der Wahl.

Lavendel wird als ideale Rosenbegleitpflanze in jedem Gartencenter angeboten. Meist handelt es sich um die früh blühende Sorte „Munstead“. Eine durchaus passable Offerte. Jedoch ist die Vielfalt von Lavendel so breit gefächert, dass man sich nicht mit nur einer Variante zufrieden geben sollte. Die Unterschiede bei den Farben der Blüten und des Laubes sowie der Wuchsformen verlocken dazu, ganze Beete abwechslungsreich zu gestalten.

Standort und Pflege

Alle Lavendelsorten lieben einen vollsonnigen, eher trockenen Boden. Keine andere Pflanze ist so wie er auf Kalk angewiesen, deshalb sollte Kalk bei der Pflanzung mit in den Boden gebracht und alle ein bis zwei Jahre Magnesiumkalk eingeharkt werden. Heller Sand als Mulchmaterial fördert die Blütenbildung. Um einen buschigen Wuchs zu erreichen, sollte – so schwer es auch fällt – auf die erste Blüte verzichtet werden. Das bedeutet: im ersten Frühling ist ein Rückschnitt fällig. Schneiden ist bei Lavendel enorm wichtig, damit der Halbstrauch nicht verholzt. Nach der Blüte und im Frühjahr werden die Büsche stark eingekürzt.

Duftspender und Würzkraut

Will man Blüten als Duftspender, Würzkraut oder im Wellnessbereich anwenden, so sind die fast abgewelkten Blüten zu schneiden. Sie haben das intensivste Aroma und würzen Süßspeisen, Lavendelzucker und Kräutertee. Die Blätter geben pikanten Speisen eine besondere Note. Die Ernte für Lavendelsträuße sollte beginnen, wenn sich die unterste Blüte geöffnet hat. Lavendel ist ein guter Schutz gegen Motten. Ein Bad mit Lavendelblüten wirkt beruhigend und entspannend.

Sortenauswahl

Wer Lavendel als Duftpflanze schätzt, sollte zu einer der folgenden Sorten greifen:

  • Lavandula angustifolia „Rêve de Jean-Claude“: Eine wüchsige Sorte mit hell-violetten Blüten
  • Lavandula angustifolia „Luberon“: Langsam, dafür aber buschig wachsend, mauve-farbene Blüten
  • Lavandula lanata x angustifolia „Silver Moon“ und „Moroccan“: Dunkelviolette Blüten und silbrige Blätter zeichnen diese Sorten neben ihrem süßem Kampferaroma aus

Für Trockensträuße sind Sorten mit langen Blütenstielen zu bevorzugen. Die Provence-Lavendelsorten Lavandula x intermedia „Bleu des Collines“, „Feibre“ und „Julien“ sind als Schnittblumen bestens geeignet und halten lange ihren Duft.

Andere Farben als Lavendel-Lila

Leuchtend blaue Blüten hat die Sorte Lavandula angustifolia „Cecilia“, „Blue Cushion“, „Hidcote Blue“ und „Munstead“. In Rosa blühen die Sorten Lavandula angustifolia „Miss Katherine“ und „Rosea“. Silbrige Blätter haben alle Abkömmlinge des wolligen Lavendels Lavandula lanata.

Schopflavendel

Unterschiedlich gefärbt sind bei den nicht winterharten Schopflavendelsorten die Scheinblüten, die sich über den echten Blüten befinden. Deshalb sollten diese Pflanzen in Töpfen gehalten werden, um im Haus zu überwintern.

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