Kleine Gedichtsammlung für Weihnachten: Goethe und Heine

Sie suchen nach Weihnachtsgedichten und dabei besonders nach klassischen Gedichten? Dann sind Sie bei dieser kleinen Gedichtsammlung für Weihnachten genau richtig. Zahlreiche Dichter und Schriftsteller vergangener Zeitepochen schrieben neben Romanen, Novellen oder Erzählungen auch Gedichte; so auch Johann Wolfgang Goethe und Heinrich Heine. Lesen Sie hier mehr.

Wann lebten Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine?

Johann Wolfgang von Goethe lebte von 1749 bis 1832. Heinrich Heine lebte von 1797 bis 1856.

Gedichte zu Weihnachten von Goethe und Heine

Hier finden Sie 2 Gedichte der beiden bedeutenden deutschen Schriftsteller, die Sie in Ihre Gedichtsammlung für Weihnachten aufnehmen können.

„Weihnachten“ – Johann Wolfgang von Goethe

Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süße spendend,
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend –
Solch ein Fest ist uns bescheret,
mancher Gaben Schmuck verehret;

Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und her und immer wieder.

Aber, Fürst, wenn dir’s begegnet
Und ein Abend so dich segnet,
Dass als Lichter, dass als Flammen
Vor dir glänzten allzusammen
Alles, was du ausgerichtet,
Alle, die sich dir verpflichtet:
Mit erhöhten Geistesblicken
Fühltest herrliches Entzücken.

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Gedichtsammlung für Weihnachten mit Heine

„Altes Kaminstück“ – Heinrich Heine

Draußen ziehen weiße Flocken
Durch die Nacht, der Sturm ist laut;
Hier im Stübchen ist es trocken,
Warm und einsam, still vertraut.

Sinnend sitz ich auf dem Sessel,
An dem knisternden Kamin,
Kochend summt der Wasserkessel
Längst verklungne Melodien.

Und ein Kätzchen sitzt daneben,
Wärmt die Pfötchen an der Glut;
Und die Flammen schweben, weben,
Wundersam wird mir zu Mut.

Dämmernd kommt heraufgestiegen
Manche längst vergessne Zeit,
Wie mit bunten Maskenzügen
Und verblichner Herrlichkeit.

Schöne Frauen, mit kluger Miene,
Winken süßgeheimnisvoll,
Und dazwischen Harlekine
Springen, lachen, lustigtoll.

Ferne grüßen Marmorgötter,
Traumhaft neben ihnen stehen
Märchenblumen, deren Blätter
In dem Mondenlichte wehn.

Wackelnd kommt herbei geschwommen
Manches alte Zauberschloss;
Hintendrein geritten kommen
Blanke Ritter, Knappentross.

Und das alles zieht vorüber,
Schattenhastig übereilt –
Ach! da kocht der Kessel über,
Und das nasse Kätzchen heult

Lesen Sie auch die Artikel zu Gedichtvorschläge von Theodor Storm und Clemens Brentano für Ihre Gedichtsammlung für Weihnachten.

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