Orientalische Gewürzmischungen: Welche eignen sich wofür?

Die Welt der Gewürze ist vielfältig und faszinierend. Dabei sind farbenprächtige orientalische Bazare wahre Schatzkammern und Quellen der Inspiration mit ihren wunderbaren Gewürzmischungen. Im folgenden Beitrag stellt unser Ernährungsexperte Vadim Vl. Popov Ihnen drei gängigen Gewürzmischungen aus dem Orient vor: Ras el Hanout, Zatar sowie Baharat, und erklärt Ihnen deren Einsatz in der Küche.

Die orientalische Küche ist nichts ohne ihre Gewürze. Die traditionellen Gewürzmischungen finden Sie hier vorgestellt.

Ras el Hanout – blumige Mischung mit Rosenknospen

Blumig, harmonisch, warm, lieblich – so schmeckt die traditionelle Gewürzmischung der marokkanischen Küche aus über zwanzig verschiedenen, köstlich duftenden exotischen Gewürzen wie Anis, Kubebenpfeffer, Safran, Kardamom, Zimt, Paradieskörner, Rosen- sowie Lavendelblüten, Veilchenwurzeln und vielen mehr. Bis zu 35 Zutaten können hineingemischt werden. Immer dabei: die drei gesündesten Gewürze überhaupt – Kurkuma, Ingwer und Schwarzkümmel.

Übersetzt bedeutet Ras el Hanout „Kopf des Ladens“ – die beste Mischung also, die ein Gewürzhändler zu bieten hat. Ras el Hanout passt perfekt zu Lamm-, Geflügel- und Reisgerichten der nordafrikanischen Küche, sowie natürlich für Couscous und Hülsenfrüchte. Diese Gewürzmischung ist vielseitig einsetzbar und verleiht jedem Gericht eine orientalische Note.

Zatar – aromatische Mischung aus Gewürzen und geriebenen Kräutern

Zatar ist ebenfalls eine orientalische Gewürz-Kräuter-Mischung, die in den Gassen von Damaskus, Beirut und Jerusalem allgegenwärtig ist. Die Zatar-Mischung wird traditionell aus weißem Sesamsaat, Thymian, Majoran und Oregano hergestellt. Nicht selten kommen Sumach (gemahlene getrocknete Steinfrüchte des Färberbaums) sowie Kreuzkümmel noch hinzu.

Zatar wird in den Ländern des Vorderen Orients und in Nordafrika mit Olivenöl gemischt und als Paste vor dem Backen auf ein Fladenbrot gestrichen. Köstlich!

Verwendung findet diese Mischung aber auch für Fleischbällchen, gegrilltes Gemüse und als Dip zu Rohkost.

Baharat – pikante Gewürzmischung mit Chili und Kardamom

Baharat bedeutet, ins Deutsche übersetzt, schlicht „Gewürze“ und beinhaltet schwarzen Pfeffer, rosenscharfen Paprika, Kreuzkümmel, Gewürznelken, Korianderkörner, Schwarzkümmel, Chili, Macis, Knoblauch sowie Kardamom.

Für die Länder des östlichen Mittelmeerraums ist die uralte Mixtur so etwas wie die „Mutter aller Gewürzmischungen“, die in den unterschiedlichsten Varianten vorkommt und für alle Fleischgerichte angewendet wird. Das hat nicht nur kulinarische Gründe: Die in der Mischung enthaltenen Gewürze sorgen dafür, dass damit mariniertes frisches Fleisch nicht so schnell verdirbt.

Aber auch Gemüse, Grill- sowie Bratkartoffeln, Tomatensauce, Eintöpfe und Reis lassen sich mit mit dem Baharat veredeln. Bitte vorsichtig dosieren!

 

Meine Tipps: Gewürzmischungen selbst herstellen

Wenn Sie eine Gewürzmischung selbst herstellen, können Sie dies ganz nach Ihrem Geschmack tun. Der Vorteil liegt darin, dass Sie jeder Gewürzmischung Ihre eigene Note verleihen, indem Sie die einzelnen Komponenten in ihrer Menge variieren.

Nachdem Sie Ihre Gewürzmischung erstellt haben, füllen Sie die getrockneten Gewürze luftdicht in Schraubgläser ab.

Am besten lagern Sie Ihre Gewürze kühl und lichtgeschützt.

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