Ligurische Küche und die Straße der Cucina Bianca

Ligurische Küche: Eine gute halbe Stunde von der Küste der ligurischen Blumenriviera zwischen Imperia und San Remo ist eine einzigartige Küche entstanden, die sogenannte Cucina Bianca.

Gruselige Geschichten erzählt man sich in Ligurien, wo im Spätherbst die Nebelschwaden manchmal tagelang an den Bergen kleben und man das korallenrote "corno"-Amulett trägt, um sich gegen das "malocchio", das böse Auge, zu schützen.

Hier warnt der Aberglaube noch immer vor verhexten Häusern und davor, an Todestagen Geschäfte zu machen. Alle Läden schließen, wenn ein Mitglied der Dorfgemeinschaft das Zeitliche segnet. Denn das obere Argentina-Tal ist Hexenland. Eine gute halbe Stunde von der Küste der ligurischen Blumenriviera zwischen Imperia und San Remo entfernt pflegt man Tradition und Geschichtsbewusstsein, und nicht zuletzt in der Küche.

Ligurische Küche: Besonderheiten der Cucina Bianca
Längs der Hänge der maritimen Alpen und der ligurischen Alpen fand ein jahrhundertealter Lebensmittelaustausch auf den Wegen des Almauftriebs statt, das die Völker der ligurischen und cunesischen Berge sowie auch die der französisch sprechenden Dörfer vereinte. So ist eine einzigartige ethnische Küche entstanden, die sogenannte Cucina Bianca (weiße Küche).

Die Cucina Bianca besteht aus Teigwaren, Milcherzeugnissen und Produkten der Landwirtschaft, die alle das gemeinsame Merkmal haben, farblos bzw. weiß zu sein, wie z. B. Kartoffeln, Rüben, Lauch, Knoblauch etc. Bei Essenszubereitung werden verschiedene Bergkräuter wie Thymian, Lavendel oder Oregano, die auf den Wegen des Almauftriebs wachsen, dezent eingesetzt.

Ligurische Küche: Abendmahl
Für ein ligurisches Abendmahl wird traditionell eins der köstlichen Gerichte gereicht wie z. B. Pollo arrosto alla ligure (gebratenes Huhn auf Ligurische Art), Lumache (Bergschnecken), Focaccia al formaggio (Brotfladen mit Ziegenkäse), Trenette con il pesto (Nudeln mit Kartoffeln und Pesto), Scorzonera fritta (ausgebackene Schwarzwurzeln) oder Moscardini alla genovese (geschmorter Tintenfisch).

Verwendet wird zum Kochen das kräftige naturtrübe Olivenöl aus Taggiasca-Oliven, das in Argentina-Tal gewonnen wird. Auch bei uns in Deutschland ist dieses Olivenöl erhältlich, z. B. Riviera dei Fiori D.O.P. (gesehen bei gourmantis).

Als Nachtisch werden gerne Canestrelli (Mandelkringel) verspeist. All diese Rezepte sind im Internet zu finden.

Tipp
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