Verführer Muskateller: Seine Hochburgen (Teil 3)

Um es vorweg zu nehmen: Deutschland zählt (leider) heute nicht mehr zu den Muskateller-Hochburgen der Welt. Und das, ob obwohl diese historische Sorte in Mitteleuropa schon seit vielen Jahrhunderten kultiviert wird. 2007 waren es gerade einmal 157 Hektar, hauptsächlich in der Pfalz. Man fragt sich, wieso eigentlich.

Muskateller stellt Ansprüche
Der edelste Muskateller ist der weiße, gelbe und rötliche (Rosenmuskateller). Und der ist nicht mit jeder Weinbergslage zufrieden. Muskateller ist frostempfindlich, krankheitsanfällig und reift auch noch spät. Daher kann man ihn nur in bestimmten, privilegierten Lagen anpflanzen, und die sind hierzulande meist von anderen Rebsorten wie Riesling oder Spätburgunder "besetzt".

Der Muskateller wurde von Verwandten verdrängt
Es kam, wie es kommen musste. In den Ländern mit kühlerem Klima erlangte ein entfernter und pflegeleichterer Verwandter, der Muskat-Ottonel, größere Bedeutung. Und speziell in Deutschland ruinierte in den 1970er Jahren ein anderer Verwandter, der banale Morio-Muskat, den Ruf von Muskateller-Weinen. Aber zum Glück gibt es noch genug Muskateller-Domänen anderenorts.

Die Muskateller-Hochburgen der Welt

  • Italien: in nahezu allen Regionen, beispielsweise in Südtirol und im Trentin (Rosenmuskateller), Piemont (Moscato d’Asti, Asti Spumante), Veneto (Moscato dei Colli Euganei), Toskana (Moscadello di Montalcino), Sardinien (Moscato di Cagliari), Apulien (Moscato di Trani), Sizilien (Moscato di Noto, Moscato di Siracusa)
  • Frankreich: Languedoc (Muscat de Frontignan), Roussillon (Muscat de Rivesaltes), südliche Rhône (Beaumes-de-Venise), Korsika, Elsass
  • Österreich: Steiermark, Niederösterreich, Burgenland, Wachau
  • Kroatien
  • Griechenland: Samos, Patras, Kephalonia
  • Portugal: Moscatel de Setúbal
  • Rumänien
  • USA (Kalifornien)