Wechseljahre: Wechseljahrsbeschwerden mit Hormonen behandeln?

Die Wechseljahre: In dieser Zeit fehlen den betroffenen Frauen die Hormone Östrogen und Gestagen. Dies bringt bei einigen Frauen typische Wechseljahrsbeschwerden mit sich. Lassen sich diese Beschwerden mit Hormonen behandeln? Und welche Vor- und Nachteile hat die Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden mit Hormonen?

Damit der Hormonmangel bei den betroffenen Frauen ausgeglichen werden kann, führt man bei einer Hormonersatztherapie die fehlenden Hormone zu. Bis vor einigen Jahren waren Wissenschaftler davon überzeugt, dass die Vorteile der Hormonersatztherapie größer sind als die Nachteile. Doch im Laufe der Jahre hat sich diese Einstellung geändert.

Die Wechseljahre sind für viele Frauen mit Beschwerden verbunden

Damit die Wechseljahrsbeschwerden für die betroffenen Frauen erträglich sind, werden von vielen Ärzten immer noch Hormone zur Therapie eingesetzt. Allerdings ist die Behandlung mit Hormonen in den Wechseljahren rückläufig, denn der Nutzen und die Risiken können mittlerweile besser belegt werden. Eine Behandlung mit Hormonen in den Wechseljahren sollte genau mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Welche Vorteile hat die Behandlung mit Hormonen in den Wechseljahren?

Es ist bis heute unbestritten, dass die Gabe von Hormonen eine positive Wirkung auf die typischen klimakterischen Beschwerden wie Zyklusstörungen, Hitzewallungen, trockene Scheide und Stimmungsschwankungen hat.

Auch die Blasenfunktion, die Knochenstabilität und der Zustand der Haut können mit der Hormonzufuhr positiv beeinflusst werden. Die fehlenden Hormone werden durch die Hormonersatztherapie dem Körper der Frau in den Wechseljahren zugeführt und können somit die hormonbedingten Wechseljahrsbeschwerden verhindern oder zumindest eindämmen. Allerdings sollte die Hormondosis so gering wie möglich gewählt werden.

Auf welche Weise können die fehlenden Hormone zugeführt werden?

  • durch tägliche Tabletteneinnahme
  • durch hormonhaltige Pflaster, die auf die Haut geklebt werden
  • durch ein Hautgel, das regelmäßig aufgetragen werden muss
  • durch ein hormonhaltiges Nasenspray
  • durch eine Spritze, die regelmäßig in einem bestimmten Abstand gespritzt werden muss

Jede Frau in den Wechseljahren muss für sich selbst entscheiden, welcher Anwendungsform sie den Vorzug gibt. Bei einer kontinuierlichen Behandlung werden Östrogen und Gestagen in einer immer gleich bleibenden Dosierung dem Körper zugeführt. Bei einer zyklischen oder sequenziellen Behandlung werden dem Körper über einen gewissen Zeitraum – meist sind es 21 Tage – Hormone zugeführt, und dann folgt eine Pause (evtl. 7 Tage).

Welches sind die Nachteile einer Hormonbehandlung in den Wechseljahren?

Besonders bei Frauen mit Risikofaktoren – dies ist zum Beispiel bei Raucherinnen und Frauen mit Übergewicht der Fall – ist abzuwägen, ob eine Hormonersatztherapie sinnvoll ist. Bei Frauen, die Brustkrebs, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hatten, kommt eine Hormonersatztherapie kaum in Betracht.

Umstritten ist, ob die Einnahme von Hormonen in den Wechseljahren das Brustkrebsrisiko, das Schlaganfallrisiko oder einen Herzinfarkt begünstigen.

In den letzten Jahren beobachtet man einen Rückgang der Hormonersatztherapie

Dies bedeutet allerdings nicht, dass Frauen nun weniger an Wechseljahrsbeschwerden leiden. Der Trend geht immer mehr zur Therapie von klimakterischen Beschwerden mit pflanzlichen oder homöopathischen Mitteln.

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