Röntgen – Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Wie groß das Risiko beim Röntgen ist, an Strahlenkrebs zu erkranken, lässt sich nicht pauschal beantworten. Je nach Erkrankung werden verschiedene Röntgenverfahren angewandt, die sich in der Strahlenbelastung nicht unerheblich unterscheiden. Lesen Sie im Folgenden, wie hoch die Strahlenbelastung durch eine Röntgenuntersuchung sein kann und was Sie tun können, um die Strahlenbelastung niedrig zu halten.

Röntgenstrahlung kommt bei verschiedenen Verfahren der Röntgendiagnostik zur Anwendung. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat in den letzen Jahren insgesamt einen Anstieg alternativer bildgebender Verfahren bemerkt, der bemerkenswerterweise parallel zu röntgendiagnostischen Verfahren verläuft. Erwartet worden war hingegen eine Abnahme von Untersuchungen mit Strahlenbelastung.

Röntgendiagnostik: Verfahren

Das klassische Röntgenverfahren, bei dem das betroffene Körperteil für einige Millisekunden bestrahlt wird, um ein Bild zu erzeugen, ist bis heute ein großer Teil der Diagnostik vor allen Dingen bei Knochenbrüchen oder in der Kieferorthopädie.

Bei einer Röntgendurchleuchtung, oder auch Fluoroskopie genannt, werden Bewegungsvorgänge oder auch sich überlagernde Strukturen untersucht. Im Falle einer Angiografie wird jedoch zusätzlich noch ein Kontrastmittel injiziert, um Gefäße sichtbar zu machen, die auf einem normalen Röntgenbild nicht sichtbar wären.

Mittlerweile werden die Bilder jedoch häufig direkt auf einen Computer übertragen, von dem aus die Bilder zu weiteren Fachärzten versendet werden können und an denen der Arzt das Bild vergrößern kann, um Feinheiten besser zu erkennen.

Die Computertomografie (CT) ist ein Schnittbildverfahren, bei dem viele Aufnahmen aus verschiedenen Richtungen, meist kreisförmig, aufgenommen werden. Ein Computer erstellt daraus Schnittbilder, mit denen man die Gewebeschichten gut untersuchen kann. Dadurch, dass mehrere Bilder gemacht werden, kommt er hierbei zu einer höheren Strahlenbelastung.

Bei der Szintigrafie, die vor allen Dingen Teil der Nuklearmedizin ist, wird dem Patienten eine radioaktive Substanz injiziert, die sich an entzündeten Stellen sammeln soll, um diese sichtbar zu machen. Häufigste Anwendung findet die Szintigrafie bei Schilddrüsenerkrankungen.

Durchschnittliche Strahlenbelastung durch Röntgenstrahlung bei der Röntgendiagnostik

Effektive Dosis1 in Millisievert (mSv)

Natürliche Strahlenbelastung

Im Mittel 2-3 mSv, in Ausnahmefällen bis zu 10mSv

Röntgen Gliedmaßen, Zähne, Brustkorb

Unter 1 mSv

CT Kopf

1-4 mSv

Röntgenaufnahme Wirbelsäule, Becken, Venen und Bauchraum

1-4 mSv

Röntgenaufnahme Magen, Darm, Schlagadern

5-30 mSv

CT Brust und Bauchraum

5-30 mSv

Szintigrafie Entzündung

~ 8,2 mSv

Herzszintigrafie

~7,4 mSv

Tumorszintigrafie

~6,5 mSv

Schilddrüsenszintigrafie

~0,7 mSv

Nierenszintigrafie

~0,5 mSv

Quelle: http://www.bfs.de/FAQ_Röntgen

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Effektive Dosis: spezifische Empfindlichkeit bestimmter
Körperregionen (Gewebe, Organe) im Bezug auf die Strahlenbelastung. Die genaue

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