Was macht einen langen Dauerlauf so wertvoll?

Lange und langsam laufen ist nicht jedermanns Sache. Und tatsächlich ist ein langer Dauerlauf allein schon wegen des hohen Zeitaufwands ein Luxus. Doch die (Wieder-)Entdeckung der Langsamkeit lohnt sich für Sie.

Der lange Dauerlauf verbessert die Grundlagenausdauer

Die Grundlagenausdauer ist für jeden Läufer die Basis. Schnelligkeit ist das Eine beim Laufen, doch sie nutzt Ihnen nur dann etwas, wenn Sie überhaupt erst in der Lage sind, das Ziel zu erreichen. Um Ihre Grundlagenausdauer zu verbessern, sollten Sie Läufe im danach benannten Bereich Grundlagenausdauer 1 (GA1) machen. Ihren individuellen GA1-Bereich lassen Sie am besten durch eine Laktatanalyse oder eine Spiro-Ergometrie ermitteln. Auch einige Pulsuhren können mittlerweile Ihre Trainingsbereiche zuverlässig und präzise ermitteln.

Der lange Dauerlauf verbessert den Fettstoffwechsel

Nicht jeder Läufer, der zu großen Ausdauerleistungen in der Lage ist, verfügt über einen gut trainierten Fettstoffwechsel. Immer wieder gelingt es Läufern, einen Marathon zu finishen, ohne im Training gezielt ihren Fettstoffwechsel trainiert zu haben. Was bei Trainingsläufen von bis zu 30 Kilometern vielleicht noch irgendwie funktioniert, rächt sich jedoch spätestens im Marathon. Weil die Glykogenvorräte aufgebraucht sind, kommt bei Kilometer 30 bis 35 dann häufig der berühmte „Mann mit dem Hammer“. Die letzten Kilometer werden zum Kampf. Manchmal kann man nur noch ins Ziel gehen oder muss sogar ganz aufgeben.

Das passiert nicht, wenn Sie im Vorfeld Ihren Fettstoffwechsel besser trainieren, indem Sie vor allem Ihre langen Läufe langsamer gestalten. Wie das funktioniert? Während eines langen, langsamen Dauerlaufs bezieht der Körper seine Energie überwiegend aus den Fettspeichern und schont die Glykogenreserven in Leber und Muskulatur.

Mit der Zeit setzt eine Anpassung ein, sodass der Organismus auch bei etwas höherer Intensität noch vermehrt auf die Fettreserven zurückgreift. Das macht sich gerade gegen Ende eines Marathons bezahlt: Dann überholen Sie nämlich die Läufer, die keinen „Saft“ mehr haben. Hier zeigt sich, wer richtig trainiert hat und wer sich das Rennen richtig eingeteilt hat.

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