Nordic Walking: Ein idealer Gesundheitssport

Nordic Walking, das in den letzten Jahren den Weg nach Deutschland gefunden hat, entwickelt sich immer mehr zu einer Trendsportart. Ursprünglich war die finnische Sportart nur eine Sommertrainingsmethode für Langläufer und Biathleten. Mittlerweile ist sie zu einem Sport für Jedermann geworden. Heute gibt es in Deutschland an die zwei Millionen aktiver Walker, bis 2010 prognostiziert man sogar einen Anstieg bis auf zehn Millionen.

Wurden die wenigen Nordic Walker anfangs noch belächelt, ist es
mittlerweile zu einem Umdenken gekommen. Und das hat auch gute Gründe.
Gerade für Anfänger, Übergewichtige und ältere Menschen ist Nordic
Walking als Ganzjahressport ideal. Anders als beim Joggen bleibt immer
ein Fuß mit der Erde in Kontakt. Die Bewegungen kann man durch den
ständigen Bodenkontakt gut kontrollieren. Außerdem werden Gelenk- und
Knochenapparat geschont und Verletzungen der Muskeln, Bänder und
Gelenke haben Seltenheitswert.

Der Stock-Einsatz gewährleistet einen guten Halt in unebenen Geländen.
Rücken- und Gelenkprobleme sind deshalb kein Thema, zudem werden
Schulter- und Nackenverspannungen gelockert. Die Belastung verteilt
sich bei der richtigen Technik auf den gesamten Körper, Bauch-, Brust
und Armmuskulatur werden im Gegensatz zum „normalen“ Walking in einem
stärkeren Maße gefordert. Ganze 90 Prozent aller Muskelgruppen
beteiligen sich am Bewegungsablauf. Die Sauerstoffversorgung des
Körpers steigt und das Immunsystem wird gestärkt.

 

Selbst die Krankenkassen haben die positive Wirkung von Nordic Walking erkannt. Deshalb wurde der Trend sogar zum Präventiv- und Gesundheitssport ausgerufen. Anerkannte Kurse werden mit einer Kostenerstattung von bis zu 80 Prozent unterstützt.

Auf den ersten Blick verlangt die finnische Trendsportart nicht viel, bietet aber einige Vorteile. Nordic Walking bedeutet aber nicht einfach, ausgerüstet mit zwei Stöcken einen Fuß vor den anderen zu setzen. Doch das glauben scheinbar einige. Ein großes Problem ist deshalb, dass viele Nordic Walker die richtige Technik nicht beherrschen. Dabei ist sie einfach zu erlernen.

Halten Sie die Stöcke dicht am Körper
Der Diagonalschritt ist die Grundform des Nordic Walkings. Das heißt: Der linke Arm und das rechte Bein bewegen sich parallel nach vorne – und umgekehrt. Der Stockeinsatz komplettiert die richtige Technik. Die beiden Stöcke sollten demnach dicht am Körper gehalten und mit jedem Schritt kraftvoll nach hinten geschoben werden.

Die Abstoßbewegungen werden nur über die Schlaufe ausgeführt. Geht man auf einer Strecke mit leichtem Anstieg, sollte man den Oberkörper leicht nach vorne beugen. Umgekehrt, also bergab, kommt es darauf an, mit den Stöcken die Beine etwas zu entlasten. Um das zu erreichen, müssen die Knie leicht gebeugt, das Gewicht nach hinten verlagert und die Schrittlänge verkürzt werden.

Es gibt einige typische Fehlhaltungen, die den perfekten Bewegungsablauf behindern können. So sollten Sie beispielsweise die Arme nicht zu stark beugen, sondern pendelartig nach vorne schwingen. Um Kopfschmerzen zu vermeiden, ziehen sie die Schultern nicht zu hoch. Einen Rundrücken, also einen nicht aufrechten Rücken, sollte man ebenfalls vermeiden. Doch Vorsicht: Gehen Sie auch nicht zu aufrecht, die Gefahr eines Hohlkreuzes ist sonst sehr groß. Diese Fehlhaltungen können zu Rückenschmerzen führen.

Die richtige Stocklänge ermitteln
Doch nicht nur die Technik ist wichtig. Als Nordic Walker benötigen Sie eine Grundausrüstung. Außer Sportschuhen und Sportbekleidung besteht diese aus speziellen Stöcken. Besonders wichtig hierbei ist die Stocklänge.

Um ansatzweise die richtige Länge zu ermitteln, lassen Sie ihre Arme baumeln während Sie aufrecht stehen. Den Griff des aufgestellten Stockes müssen Sie dann umfassen können, wenn Sie den Unterarm rechtwinklig nach vorne beugen. Doch nicht nur die Körpergröße ist wichtig, um die optimale Länge zu ermitteln. Auf Schritttempo, Arm- und Beinlänge sowie Kondition kommt es ebenfalls an. Einsteiger sollten deswegen tendenziell etwas kürzere Stöcke nehmen, erfahrene Sportler gerne auch etwas längere.